Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)
mich kümmern soll.«
»Wie soll das funktionieren?«
»Weil ich dann vielleicht kein Interesse daran habe.«
Eine kurze Pause. »Eine bemerkenswerte Taktik, den Unnahbaren zu spielen.«
»Das ist keine Taktik. Ich bin nicht leicht zu haben.«
Vor allem zurzeit nicht.
»Das gefällt mir. Ich schätze, wir sollten uns dann treffen. Das sollte an einem öffentlichen Ort sein, weil …«
»Sie haben mir noch nicht gesagt, was Sie von mir erwarten.«
»Das meinen Sie also wirklich ernst.«
»Es gibt Dinge, die kann ich erledigen, andere nicht. Es macht keinen Sinn, wenn wir beide unsere Zeit verschwenden.«
Er hatte schon jetzt den Verdacht, dass bereits dieses Telefongespräch Zeitverschwendung war.
Sie seufzte. »Na gut. Sie hat sich mit einem älteren Mann eingelassen.«
Ach Gott. Jack sah auf die Uhr. Wie viel Zeit hatte er gerade verschwendet?
»Na und?«
»Er ist alt genug, um ihr Vater zu sein.«
»Na und?«
»Können Sie auch etwas anderes sagen?«
»Ich warte darauf, etwas zu hören, wo ich auch etwas tun kann. Liebesangelegenheiten fallen nicht in diese Kategorie.«
»Dawn ist 18 und er ist Mitte 30. Doppelt so alt.«
In Jacks Alter.
Er versuchte, sich eine Beziehung zu einer 18-Jährigen vorzustellen. Was gäbe es, worüber sie reden könnten? Was hätte er mit jemandem gemeinsam, der noch nicht einmal sein zweites Lebensjahrzehnt abgeschlossen hatte, jemand, der genau genommen noch ein Schulmädchen wäre? Sicher, da gab es irre Vorstellungen von Cheerleader-Sex, aber man brauchte schon etwas mehr, um auch die Zeit dazwischen auszufüllen.
Oder etwa nicht?
Vielleicht hatte es seine Perspektive verzerrt, dass er so kurz davor gestanden hatte, Vater zu werden – dazu noch der Vater einer Tochter.
»Ich sehe nicht, was es Ihnen nützen würde, mich anzuheuern, Christy. Wonach suchen Sie? Nach jemandem, der ihm die Beine bricht? Ihn erschießt? Das ist nicht die Art, wie ich arbeite.«
Jedenfalls nicht, solange es nicht jemand wirklich darauf anlegte.
»Nein, nichts Derartiges! Ich will etwas gegen ihn in die Hand bekommen. Etwas, das meinem kleinen Mädchen die Augen darüber öffnet, wie er wirklich ist.«
»Und Sie wissen bereits, wie er wirklich ist?«
»Na ja … nein. Aber da muss es etwas geben. Da gibt es immer etwas, oder? Außerdem stellen sich mir bei diesem Kerl die Nackenhaare hoch.«
Es wurde Zeit, die Sache zu beenden.
»Das mag ja alles sein. Aber das, was Sie brauchen, ist ein Privatdetektiv. Jemand, der …«
»Das habe ich schon versucht.«
»Und?«
»Das ist eine lange Geschichte. Hören Sie zu, Jeff sagte, Sie wären spitze – teuer, aber spitze – und genau der Mann, den ich brauche. Können wir uns nicht einfach zusammensetzen und die Einzelheiten durchsprechen? Ich sollte das vielleicht nicht sagen, aber Geld ist nicht das Problem. Ich habe Geld. Was ich stattdessen will, sind Ergebnisse.«
»Ich glaube nicht, dass ich Ihr Mann bin.«
»Wenn schon nichts anderes, vielleicht können Sie mir meine Unterlagen ja von dem Kerl zurückbeschaffen, den ich angeheuert hatte.« Aus heiterem Himmel begann sie zu schluchzen. Ein einziges Mal. Das Geräusch erwischte Jack unvermittelt. Er hatte so etwas nicht erwartet. »Bitte! Ich mache mir wirklich große Sorgen um mein kleines Mädchen.«
Ihr kleines Mädchen … sie mochte ja 18 sein, aber wahrscheinlich war jemandes kleines Mädchen immer dessen kleines Mädchen.
So wie Emma es gewesen wäre.
»Na gut. Treffen wir uns. Ich werde Ihnen zuhören. Aber ich verspreche nichts.«
Ein Schnüffeln. »Danke. Wo? Nehmen Sie es mir nicht übel, aber an einem öffentlichen Ort würde ich mich sicherer fühlen.«
Jack lachte. »Geht mir genauso. Wo wohnen Sie?«
»In Queens. Forest Hills.«
Ziemlich noble Wohngegend.
»Das bedeutet, Sie können problemlos in die Stadt kommen.«
»Ich habe da andauernd zu tun.«
Er hatte seine Zweifel, dass er ihr helfen könnte, aber er konnte sich ihre Geschichte wenigstens anhören und sie vielleicht in die richtige Richtung lenken.
»Wie wäre es mit heute Nachmittag?«
Das war ein Test. Wenn sie sich nicht auf den heutigen Nachmittag einlassen würde, dann konnte es auch nicht so wichtig sein, wie sie das darstellte.
»Natürlich. Sagen Sie mir nur, wann und wo.«
Nun, das war das.
»Ich kenne da so eine Bar in den Westlichen 80ern …«
5.
Jack blieb in der offenen Tür stehen und klopfte gegen den Rahmen.
»Doktor Buhmann?«
Er hatte schon vorab angerufen, um
Weitere Kostenlose Bücher