Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)
Das werde ich jetzt begleichen.«
Sein Blut rauschte in seinen Ohren, als er durch das verlöschende Licht Robertson hinterhersetzte. Lange, eilige Schritte ließen die Entfernung zwischen ihnen schwinden. Der Kerl war vollkommen ahnungslos, schlenderte über den Bürgersteig, als gäbe es keine Sorgen auf der Welt. Na ja, gleich würde er Sorgen haben – eine Menge. Er würde es besorgt bekommen.
Jeremy hatte die Straße überquert und war auf dem gegenüberliegenden Bürgersteig, nur wenige Schritte hinter Robertson. Er sah sich um. Niemand war in der Nähe, niemand sah in seine Richtung – nur Dawn.
Drei Meter … Zwei Meter … Er verstärkte seinen Griff um den Radschlüssel und suchte sich ein Ziel am Hinterkopf des Typen. Er konnte schon fast das Knacken hören, den Aufprall spüren, die rote Fontäne sehen, wenn der Stahl den Knochen zerschmetterte. Er fasste mit beiden Händen zu und hob das Eisen hoch, als er angriff.
Das war gut. Das war einfach. Das würde schnell und sauber sein. Ein Schlag, der den Schädel zerschmetterte, ein weiterer zur Sicherheit, wenn er zu Boden ging, und Jeremy würde weiterlaufen und einfach weggehen, als wäre nichts geschehen. Jemand würde den Kerl mit eingeschlagenem Schädel finden und den Notarzt rufen. Falls er das überlebte, würde er wahrscheinlich nie wieder aufwachen, und falls er das doch tat, würde er sich an nichts mehr erinnern und auch nie wieder zu etwas nütze sein.
Jeremy hob den Radschlüssel höher, legte den Schwung seiner Arme, Schultern und eines großen Teils seines Körpers in den Hieb, holte aus …
Und schlug daneben.
Im letzten Augenblick wirbelte der Kerl herum und duckte sich nach rechts weg. Jeremy war darauf eingestellt, auf etwas Hartes und Festes zu treffen. Stattdessen sauste das Eisen durch die leere Luft und riss ihn stolpernd mit dem Schwung mit.
Da – links von ihm.
Er drehte sich halb zur Seite und sah etwas auf sein Gesicht zuschießen – die Innenfläche einer Hand. Jeremy versuchte zu reagieren, aber er war aus dem Gleichgewicht gekommen und stolperte nach vorne, als die Kante dieser Hand ihn voll auf die Nase traf. Er hörte ein ekelhaftes Knirschen, als der Schmerz in seinem Gesicht explodierte – ein Feuerwerk aufblitzender Lichter, die ihn orientierungslos und geblendet zurückließen. Er musste seinen beidhändigen Griff aufgeben, als er den linken Arm hob, um einen weiteren Hieb abzublocken, während er mit dem rechten einen kraftlosen Rückhandschlag mit dem Eisen versuchte. Aber fast sofort rammte sich eine Faust, die auf sein Rückgrat oder eine Stelle hinter ihm gezielt schien, in seinen Bauch und er klappte zusammen. Er grunzte vor Schmerz, blinzelte und versuchte, sich wegzudrehen, während er gleichzeitig probierte, sich irgendwie zu orientieren und nach dem Kerl zu schlagen, wo auch immer der sein mochte. In diesem Moment traf etwas Hartes auf die Außenseite seines linken Knies und knickte es in eine Richtung um, für die es nicht gemacht war. Sein Bein gab nach, er stürzte zu Boden und ließ dabei den Radschlüssel fallen, als er mit den Händen seinen Sturz abzufangen suchte. Er landete auf Händen und Knien und etwas Schweres rammte sich in seinen Rücken und drückte ihn flach auf den Boden. Dann hatte er einen Schuh im Nacken, der sein Gesicht gegen den Asphalt presste.
Er wird mich töten, er hat mich in seiner Gewalt, er bricht mir das Genick, dann stirbt der Plan, weil Dawn sicher abtreiben lässt, bevor meine Leiche im Grab kalt ist.
»Was zum Teufel ist los mit dir?«
Jeremy sah wieder klarer und er stellte fest, dass sich sein Gesicht in nächster Nachbarschaft zu dem Reifen eines der geparkten Autos befand. Und der Kerl redete mit ihm, statt ihm die Scheiße aus dem Leib zu prügeln. Ein gutes Zeichen.
Er wusste, er sollte still liegen, so tun, als sei er am Ende, und auf seine Chance warten, aber dann dachte er wieder daran, wie der Kerl mit ihm gespielt hatte, und die Wut kam mit aller Macht zurück.
»Du verfickter Schwe…«
Er versuchte sich herumzurollen und aufzustehen, aber ein stechender Schmerz raste durch sein Knie, als hätte jemand ein Messer hineingestochen, und der Fuß übte stärkeren Druck aus und presste seine Wange gegen den Straßenbelag.
»Ganz vorsichtig. Was habe ich dir überhaupt getan?«
»Ich weiß, wer du bist, du beschissener …«
»Und wer bitte ist das?«
»Ich weiß nicht, wie du wirklich heißt, aber du heißt nicht Joe Henry und auch nicht John
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