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Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Titel: Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Jack als Angreifer statt als der Angegriffene dastehen. Aber selbst wenn nicht, wollte Jack trotzdem nicht in einem Polizeibericht auftauchen.
    Der vorsichtige Teil seines Gehirns erinnerte ihn auch an diese Behörde, die hinter dem Creighton-Institut stand und die nach ihm fahnden würde.
    Also war er davongegangen und hatte gegen die heftigen Adrenalinstöße angekämpft, die ihn von Kopf bis Fuß erschütterten, und sich dazu gezwungen, lässig dahinzuschlendern. Er machte sich keine Sorgen darüber, dass Bolton sich mit dem Knie hinter ihm anschleichen konnte – der würde für eine Weile nirgendwo mehr herumschleichen. Als Jack die Straßenecke erreichte, war er im Laufschritt zu seinem Wagen gelaufen. Er hatte ihn in gehöriger Entfernung zum Auf der Arbeit geparkt.
    Er drehte den Schlüssel um, fuhr los und sah zu, dass er aus der Gegend wegkam.
    Als er Auf der Arbeit verlassen hatte, war ihm aus dem Augenwinkel heraus Jeremy aufgefallen, der die Straße in seine Richtung überquerte. Die Tatsache, dass er nicht gerufen hatte, und die Art, wie er den rechten Arm eng an den Körper gepresst hielt, verrieten Jack, dass da etwas im Busch war, etwas, das nichts Gutes bedeuten konnte.
    Also hatte er gelauscht, wie Bolton hinter ihm herankam – diese Cowboystiefel waren für Heimlichtuerei nicht gemacht –, und reagiert, als er gehört hatte, wie die Schritte plötzlich schneller wurden.
    Zuerst war Jack verblüfft, wie schnell Bolton zusammenklappte, aber wo er jetzt so darüber nachdachte, hätte er das erwarten sollen. Bolton war von Jugend an eingesperrt gewesen. Jedwede Straßeninstinkte, die er früher vielleicht gehabt hatte, waren seitdem lange verkümmert. Und das Leben in der Creighton-Anstalt hatte sie noch weiter geschwächt. Wenn das Leben da im Hochsicherheitstrakt auch vielleicht kein Zuckerschlecken war, so war es doch meilenweit von der harten Wirklichkeit entfernt. Selbst wenn Bolton sich fit gehalten hatte – und es sah so aus, als hätte er das getan –, so reichte Stärke allein in einem Kampf doch nicht aus. Seine anDNA machte ihn vielleicht fies, aber sie machte ihn weder schnell noch hart noch clever. Er war zusammengebrochen wie ein billiger Gartenstuhl.
    Aber das war nicht das Bemerkenswerteste an dieser Begegnung.
    »Ich weiß nicht, wie du wirklich heißt, aber du heißt nicht Joe Henry und auch nicht John Robertson …«
    Die Worte hallten lautlos im Auto nach. Wo hatte Bolton den Namen John Robertson her? Sicher nicht von Jack, damit blieben nur zwei andere Personen: Levy und Vecca.
    Aber im Augenblick machte er sich mehr Sorgen um Christy.
    Nachdem er mehrere Kilometer Entfernung zwischen sich und Bolton gebracht hatte, versuchte er noch einmal, ihre Nummern anzurufen, bekam aber wieder keine Antwort. Es kam ihm nicht richtig vor, die Gegend zu verlassen, ohne wenigstens an ihrem Haus vorbeigefahren zu sein, um zu sehen, ob alles in Ordnung war. Es gab jetzt keinen Grund mehr, sich dort nicht sehen zu lassen – seine Rolle als Boltons neuer Videospielfreund war aufgeflogen.
    Er hatte Christys Adresse, aber sich hier in den Straßen zurechtzufinden, war eine Katastrophe. Sie wohnte am 68th Drive, aber der verlief parallel zur 68th Road, neben der sich die 68th Avenue befand. Schließlich fand er es – ein mittelgroßes, älteres, gut gepflegtes Haus mit hohen Giebeln und einer angebauten Doppelgarage. Das war wohl so einiges wert.
    Es brannte kein Licht im Inneren. Das war nicht ermutigend. Er fuhr in die Auffahrt, stieg aus und ging zur Haustür. Er klingelte dreimal und benutzte zwischendurch den Türklopfer.
    Keine Antwort.
    Eine Ahnung von Christy, die tot oder fast tot im Haus lag, begann sich in ihm zu formen.
    Es gab noch einen Ort, den er kontrollieren konnte. Er bemerkte, dass die Doppelgarage oben in den Metalltüren kleine Fenster hatte, aber zu hoch, um hindurchzusehen. Er ging um die Garage herum und fand auf der Rückseite ein zweiflügeliges Fenster. Seine Minitaschenlampe verriet ihm, dass die Garage leer war.
    Erleichtert kehrte er zu seinem Wagen zurück. Wenn ihr Mercedes dort gewesen wäre, hätte er es für seine Pflicht gehalten, einzubrechen, um nach ihr zu suchen. Da das Auto aber nicht da war, war es sehr wahrscheinlich, dass sie bei einer Probe war und das Handy ausgeschaltet hatte.
    Er fuhr nach Manhattan zurück. Sie würde bis morgen warten müssen, bevor sie die Wahrheit über den Vater ihres Enkelkindes erfuhr.
    Wenn man es positiv betrachtete,

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