Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Titel: Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
Augen hatte.
    5.
    Jack fuhr seinen großen schwarzen Crown Victoria aus dem Parkhaus an der Upper West Side, wo er ihn für eine monatliche Miete untergestellt hatte, für die man anderswo ein Einfamilienhaus abbezahlen konnte. Durch die hereinbrechende Abenddämmerung fuhr er Richtung Osten.
    Drei Nachrichten, die er auf dem Anrufbeantworter in Gerhards Büro hinterlassen hatte, hatten keinen Rückruf zur Folge gehabt. Ein halbes Dutzend Anrufe bei ihm zu Hause waren auch unbeantwortet geblieben. Wenn man dann noch das volle Postfach in Betracht zog, dann war Mr. Gerhard vielleicht verreist.
    Vielleicht aber auch nicht.
    Egal, was es war, hier war ein Hausbesuch nötig, und das hieß, ein Ausflug nach Flatlands.
    Klasse.
    Flatlands war ein Stadtteil auf der entgegengesetzten Seite von Brooklyn. Da gab es nicht mal eine U-Bahn-Station. Er musste also fahren. Und in letzter Zeit machte es ihn wahnsinnig, wenn er in der Stadt mit dem Auto fahren musste.
    16 Kilometer und 40 Minuten später fuhr er an Gerhards Haus an der Avenue M vorbei. Es stand mitten in einer Reihe zurückgesetzter, doppelstöckiger, gleich angelegter Häuser, die vor einem halben Jahrhundert, als man sie erbaut hatte, frustrierend gleichförmig gewesen sein mussten, aber Änderungen an den Anstrichen und unterschiedliche Bepflanzungen im Laufe der Jahre gaben ihnen dann doch noch ein Minimum von Individualität. Vor langer, langer Zeit war das Areal hier landwirtschaftlich genutzt worden, aber jetzt war es ein reines Wohngebiet.
    Jack wurde langsamer, als er an dem Haus vorbeikam …
    Das Gebäude schien dunkel und leer bis auf ein erleuchtetes Fenster im Obergeschoss. Vielleicht war das nur eine Sicherheitslampe, aber dann hätte Jack auch eine im Erdgeschoss erwartet.
    Er fand einen Parkplatz zwei Blocks entfernt und lief das Stück zurück. Für den Ausflug hatte er sich wie ein Bauarbeiter gekleidet: Flanellhemd, Jeans und Sicherheitsschuhe mit Stahlkappen.
    Er umging eine Pfütze auf dem Weg zur Tür und blieb dann vor den Stufen stehen. Das Haus sah aus, als hätte es mal eine Veranda besessen, die dann aber umgebaut worden war, um mehr Wohnraum zu bekommen. Er hob die Hand, um zu klopfen, als ihm auffiel, dass die Stufen nass waren. Es hatte seit Tagen nicht geregnet. Er bückte sich und strich über das Wasser, das am Rand der Tür stand. Die Tür war alt … und aus dem Inneren drang Wasser heraus.
    Hier stimmt etwas nicht.
    Ist das so?
    Seine Instinkte drängten ihn, sich umzudrehen und zu rennen – nicht zu gehen, sondern zu rennen –, zurück zu seinem Wagen und dann so schnell wie möglich weg von hier. Aber weil er wissen musste, was los war, blieb er. Er machte einen Deal mit sich selbst: Falls er eine Möglichkeit fand, leicht ins Haus zu kommen, dann würde er sich kurz umsehen und sofort wieder verschwinden. Falls dazu ein Einbruch nötig wäre, war es das, und er würde sofort gehen.
    Er drückte auf den Klingelknopf und hörte es drinnen schellen. Er erwartete nicht, dass jemand öffnen würde, aber man konnte ja nie wissen. Er klingelte noch einmal und drehte gleichzeitig am Türknauf und drückte.
    Die Tür war verschlossen.
    Er sah sich um. Es war niemand in der Nähe und im Schatten des Hauseingangs war er gut verborgen.
    Er glitt um die Hausecke herum und fand ein Kellerfenster hinter ein paar Büschen. Er zog die winzige Taschenlampe an seinem Schlüsselbund heraus und leuchtete ein paarmal kurz durch das schmutzige Fenster. Der Lichtstrahl spiegelte sich in einer Wasserfläche im Inneren.
    Was da auch auslief, es tat das schon seit einer geraumen Weile.
    Jack bemerkte keine Anzeichen dafür, dass das Fenster verkabelt war, also probierte er es einfach. Er war zwar nicht scharf darauf, durch das Wasser zu stapfen, aber probieren musste er es einfach.
    Kein Glück.
    Er hätte sich die Jacke ausziehen, sie sich um das Handgelenk wickeln und das Fenster einschlagen können, aber er hatte sich selbst versprochen, nicht einzubrechen. Also stand er wieder auf und ging um das Haus herum zur Hintertür. Hier strömte kein Wasser heraus. Er drehte den Knauf und drückte.
    Die Tür schwang mit einem melodramatischen Quietschen nach innen.
    Jack zog die Glock aus dem Nylonholster im Hosenbund und trat ein.
    »Hallo? Mister Gerhard? Hier ist Jack Prince. Ich habe den ganzen Tag versucht, Sie zu erreichen. Ist jemand zu Hause?«
    Keine Antwort.
    Er schloss die Tür hinter sich und ging durch die Küche in den vorderen Teil des

Weitere Kostenlose Bücher