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Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Titel: Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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den Bildschirm und bewegte die Maus mit einer in das T-Shirt gewickelten Hand. Der Computer fuhr hoch und der Bildschirm erwachte mit eingeschaltetem Internet Explorer zum Leben.
    Die aktuell aufgerufene Seite war ein Artikel über den Mord an Abtreibungsärzten in Atlanta. Jack runzelte die Stirn. Wann war das? Laut Datum war der Artikel 20 Jahre alt. Dann erinnerte er sich wieder. Das hatte damals viel Staub aufgewirbelt. Jemand hatte mehrere Abtreibungsärzte im Abstand von wenigen Wochen niedergeschossen. Das ganze Land war in Aufruhr und Polizisten bewachten alle Kliniken und die Privatadressen der Ärzte. Schließlich hatten sie den Kerl geschnappt und eingelocht, aber während der Zeit hatte jeder von nichts anderem mehr geredet.
    Nur für den Fall ließ Jack eine Suchabfrage laufen, ob der Name Jerry Bethlehem in dem Artikel vorkam, aber es gab keinen Treffer.
    Er ging eine Seite zurück. Er hatte ein paar einfache Computertricks gelernt – so wie man seinen Browserverlauf verbergen und den anderer Nutzer aufspüren konnte –, aber das brauchte er hier nicht. Er fand eine Seite mit Google-Suchergebnissen für die Stichwörter »Atlanta Abtreibung Mordanschlag«. Er rief ein paar davon auf, aber auch da kam der Name Jerry Bethlehem nicht vor. Vielleicht hatte das mit einem anderen Fall zu tun, an dem Gerhard arbeitete? War er dabei auf etwas gestoßen, was er besser nicht erfahren hätte? War er deswegen ermordet worden?
    Als er noch weiter zurückging, fand er Suchen für »Dr. Aaron Levy«, »Creighton-Institut« und schließlich »Gerald Bethlehem«. Jack klickte darauf und wurde mit einer halben Million Suchergebnisse belohnt, von Leuten, die Gerald hießen und in Bethlehem, Pennsylvania, wohnten, bis hin zu Artikeln über Jesus oder Weihnachten, die von einem Gerald verfasst worden waren.
    So kam er nicht weiter.
    Er fand einen Stift, dann einen Block, wo auf dem obersten Blatt anDNA? stand. Sieh an! Er riss es ab und stopfte es sich in die Tasche. Er kopierte sich die Suchanfragen, dann durchsuchte er Gerhards Computer nach »Bethlehem«. Ein Ordner wurde ihm angezeigt. Er öffnete ihn und fand eine Liste mit .jpg-Dateien. Als er die durchforstete, sah er eine Reihe von Fotos, auf denen ein Mann mit einem sauber gestutzten Bärtchen mit einer jungen Blondine spazieren ging, der er den Arm um die Schultern gelegt hatte. Die verschobene Perspektive ließ darauf schließen, dass es sich um Überwachungsfotos handelte, die mit einem Teleobjektiv aufgenommen worden waren.
    Er sah sich das Mädchen näher an. Das musste Dawn Pickering sein. Sie hatte die Augen ihrer Mutter, aber ein rundes Babyface und einen Körper, der ganz schön pummelig war. Nicht gerade jemand, nach dem sich alle umdrehten. Was fand Bethlehem an ihr? Es heißt, auf jeden Topf passt ein Deckelchen. War es das? War sie die Frau seiner Träume? Vielleicht stand er auch nur auf junges Gemüse. Oder steckte da, wie ihre Mutter vermutete, noch etwas anderes dahinter?
    Jack druckte sich mehrere der Bilder aus. Der alte Laserdrucker verwandelte die Farbdateien in verwaschene Schwarz-Weiß-Abzüge, aber zumindest hatte er so einen Hinweis darauf, wie der Kerl aussah.
    In dem Bethlehem-Ordner gab es auch eine mit »Levy« betitelte Word-Datei. Er öffnete sie und fand eine Telefonnummer mit einer 914-Vorwahl und einer Adresse in Rathburg, New York. Jack hatte eine vage Erinnerung, von dem Ort schon mal gehört zu haben – irgendwo im Norden der Stadt oder so –, aber er war sich nicht sicher. Er druckte sich das auch aus. Als er die Blätter zusammengefaltet und eingesteckt hatte, wischte er alles, was er angefasst hatte, mit dem T-Shirt ab und ging zurück ins Badezimmer.
    Er benutzte das T-Shirt, um das Wasser abzudrehen, dann hockte er sich neben die Wanne und versuchte, sich zusammenzureimen, was hier passiert war.
    Das lange Bungee-Seil war mit dem Seil verknotet, mit dem Gerhards Knie zusammengebunden waren. Von dort aus verlief es weiter und durch die Öse unter seinem Kopf. Von da führte es nach oben und war dreimal um seinen Hals gewickelt, bevor es in seinem Nacken verknotet war.
    Die Kette zwischen den Handschellen verlief auch durch die Öse.
    Was zum Teufel …?
    Und dann begriff er. Gerhard musste bewusstlos gewesen sein, als er so zusammengeschnürt worden war. Die Handschellen hinderten die Hände daran, den Knoten zu erreichen. Das Bungee-Seil zog seinen Kopf nach unten. Wenn die Wanne voll war, musste Gerhard sich gegen das

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