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Das Blutgericht

Das Blutgericht

Titel: Das Blutgericht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Hilton
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berichten, er befinde sich gerade in seinem Haus auf Neptune Island.«
    »Und das Mädchen? Marianne Dean?«
    »Die ist bei ihm.«
    »Scheiße!«
    Überstürzt stand Dantalion auf. Das Ziehen in seinem verwundeten Bein ignorierte er. Seine Wut war stärker als der Schmerz.
    »Deswegen hat der Klient also seine Zahlung nicht geleistet!«
    »Schätze ich auch. Tut mir leid, Mr. Talion, ich dachte, Sie hätten das gewusst.«
    »Nein, Gabe, das habe ich nicht gewusst.« Er griff in seine Tasche und spielte mit dem Rücken seines Buchs. Zog die Finger wieder heraus und wischte sie am Mantel ab. Das Buch hatte ihn angelogen. Die Zahlen stimmten gar nicht. »Aber es sieht so aus, als ob ich etwas dagegen unternehmen müsste.«
    Jetzt war er sich sicher: Jorgenson und Marianne hatten beide die Explosion überlebt. Genau wie der verdammte Pistolenheld, der auf ihn angesetzt worden war. Und jetzt hielten sie alle Kriegsrat auf Neptune Island. Plötzlich war er sich nicht mehr so sicher, wie viele Feinde er noch umbringen musste.
    »Haben Sie Zugang zu thermonuklearen Waffen, Gabe?«
    Gabe kicherte. »Das ist ein Witz, oder?«
    »Sehe ich aus wie jemand, der Sinn für Humor hat?«
    Gabe griff nach seinem Mineralwasser und stürzte es in einem Zug herunter. Er leckte sich die Lippen und sagte: »Eine Atombombe kann ich Ihnen leider nicht besorgen, aber rufen Sie mich an, wenn Sie sonst noch etwas benötigen, Mr. Talion.«
    Dantalion bückte sich und hob den Rucksack auf. Dann ging er zügig davon. Gabe schwitzte noch eine ganze Menge mehr.

19
    Jorgensons Leute hatten unseren Hintergrund überprüft. Bei Rink gab es nichts zu bemängeln. Er hatte eine Lizenz als Privatdetektiv, und das Gewerbe war auf seine Adresse in Tampa zugelassen. Bei mir war es hingegen schon schwieriger, Informationen aufzutreiben. Ich sagte ihnen, sie müssten mich halt beim Wort nehmen. Keiner widersprach.
    Jorgenson verließ das Haus mit einer ganzen Flotte von Fahrzeugen und machte sich auf nach Miami Beach, um sich zuerst mit seinen Rechtsberatern und dann später mit den Beamten der Mordkommission zu treffen. Die Leiche seines Vaters war aus den Trümmern geborgen worden, aber im Gegensatz zu den Toten aus dem Erdgeschoss war die Leiche seines Vater nicht so stark durch Verbrennungen oder die Explosion entstellt: Es war offensichtlich, dass er erschossen worden war.
    Marianne blieb bei uns. Genau wie ich es gewollt hatte.
    Was immer es war, das sie zu erledigen hatte, sie tat es in ihrem Zimmer. Ich hatte den Raum vorher genauestens abgesucht, sichergestellt, dass niemand unbemerkt eindringen konnte, und ihr gesagt, dass sie die Jalousien geschlossen halten sollte, damit man nicht von draußen auf sie zielen konnte.
    »Wir sollten sie wegbringen«, meinte Rink zu mir. Das hatte er bereits ein gutes Dutzend Mal gesagt.
    »Da stimme ich dir zu.« Auch das hatte ich schon mehrmals gesagt.
    »Und worauf warten wir dann noch?«
    »Marianne will nicht weg.«
    »Dann überzeugen wir sie halt.«
    »Sie wird nicht nachgeben. Sie liebt Bradley trotz allem.«
    Wir saßen im Flur des zweiten Stocks. Mariannes Zimmer war drei Türen weiter den Flur entlang. Wir konnten ihre Zimmertür einsehen, aber den Ort hatten wir gewählt, damit wir die Haupttreppe und die Tür, die zu einem zweiten Treppenhaus am Ende des Flurs führte, im Auge behalten konnten. Seagrams Männer gingen uns aus dem Weg.
    »Jetzt, wo Bradley weg ist, warum schnappen wir uns dann nicht Marianne, und damit wäre das Ganze erledigt?«, wollte Rink wissen. »Sie wird schon drüber hinwegkommen. Wenn sie wieder bei Verstand ist, wird sie erkennen, was für ein Arschloch Bradley ist.«
    »Zwei Dinge, Rink. Es gibt jede Menge Zeugen dafür, dass wir hier waren. Bradley würde etwas von Entführung faseln. Und dann wäre die Polizei hinter uns her, trotz unserer guten Absichten. Außerdem geht hier irgendetwas vor, von dem wir keine Ahnung haben. Ich bin langsam der Meinung, dass Richard Dean uns nicht die ganze Wahrheit erzählt hat. Und Marianne auch nicht.«
    »Hier sind wir nicht sicher«, sagte Rink.
    Es gab bewaffnete Wächter auf dem Grundstück, bewaffnete Wächter im Haus und mehr Überwachungskameras als bei »Big Brother«. Aber er hatte Recht.
    »Ich werde noch einmal mit ihr sprechen«, bot ich ihm an. »Aber wir müssen ihren Willen respektieren. In unseren Augen mag sie ein Kind sein, aber schließlich ist sie schon achtzehn. Sie hat ihren eigenen Kopf, und sie hat das Recht, ihre

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