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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Sterblichen verschlingt, um der Dunkelheit immer mehr Macht zuzutragen.« Sie fuhr sich mit den Händen über die Unterarme, als ob sie frieren würde, tatsächlich konnte ich die Gänsehaut sehen, als sich die feinen Härchen dort stellten. »An’she’a sagt, sie wäre stark genug, ihn abzuwehren, aber besiegen kann sie ihn nicht, dafür ist sie schon zu lange nicht mehr von dieser Welt. Wenn es dazu kommt, dass er uns jagt, flieht und überlasst ihn mir.« Sie schaute zu ihrem Vater und Bruder hin. »Das gilt vor allem für euch«, fügte sie leise hinzu. »Gegen einen Verschlinger könnt ihr mich nicht beschützen.«
    Zumindest war es das erste Mal, dass jemand anbot, uns vor einem Nekromanten zu beschützen.
    »Wir haben einige Erfahrung mit Seelenreitern«, sagte Varosch beruhigend. »Wir …« Doch sie schüttelte bereits den Kopf.
    »Es ist kein Seelenreiter. Er ist mehr als das. Die Verschlinger entstanden vor langer Zeit, indem sie die Seelen bestimmter Bestien in sich aufnahmen, um noch mehr an Macht für sich zu gewinnen. Vielleicht ist er der Letzte seiner Art, doch mit einem Verfluchten, wie ihr sie nennt, sind sie kaum zu vergleichen.«
    »Ich hörte von solchen in alten Legenden«, meldete sich Zokora zum ersten Mal zu Wort, bislang hatte sie nur aufmerksam zugehört, während ihre Augen immer in Bewegung waren. Sie traute dem Frieden wohl nicht mehr als ich.
    »Was kannst du uns über diese Wesen sagen?«, fragte ich sie.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Nicht mehr als sie. Es sind Seelenreiter, die ihre Seele in einem bestimmten Ritual an eine Bestie banden, die schon lange ausgestorben ist. Diesen Bestien sagte man nach, dass sie, ähnlich wie die Alten, entscheiden konnten, wer sie sind. Nein, Havald«, fügte sie hinzu, als sie meinen fragenden Blick sah. »Was das genau bedeutet, kann auch ich nicht sagen.« Sie schaute zu der Schamanin hin. »Wenn das, was du sagst, wahr ist, dann ist diese Bestie wahrhaftig uralt. Sag, wer ist dein Schutzgeist?«
    »Ihr Name ist An’she’a«, antwortete Delgere. »Das sagte ich doch bereits.«
    »Was ist sie? Ein besonderer Tiergeist?«
    Delgere schüttelte ihren Kopf so heftig, dass ihre Haare flogen. »Sie ist weder Tier noch Geist, sie ist zwischen den Welten gefangen, und einst war sie so wie Ihr. Eine Elfe.«
    »Sie sieht aus wie ich?«, fragte Zokora ungläubig.
    Delgere schüttelte lächelnd den Kopf. »Das habe ich nicht gesagt.« Sie lachte leise. »Sie sagt, dass Ihr es nicht falsch verstehen sollt, aber sie gehört zu den hellen Schwestern, die einst hier im Land den Frieden hielten.«
    »Das muss aber mächtig lange her sein«, bemerkte Eldred bitter. »Frieden gab es hier schon lange nicht mehr.«
    »Ihr habt recht«, antwortete Delgere dem Sergeanten. »Es ist wahrhaftig lange her, dass sie auf dieser Welt wandelte.« Sie wandte sich an mich. »Mahea sagt, dass Ihr auf der Suche nach einem Stück des Tarn seid?«
    Dass Mahea den Tarn erwähnt hatte, stimmte mich nicht besonders glücklich, sie sah es wohl an meinem Blick.
    »Sie ist eine Schamanin«, erklärte die Korporalin. »Ich dachte, sie wüsste vielleicht etwas, das uns helfen könnte.«
    »Also gut«, sagte ich zu Delgere. »Wir sind auf der Suche danach. Warum?«
    »Die Geister sagen mir, dass es das sein könnte, was der Verschlinger sucht. Ihr solltet vorsichtig sein.«
    »Das bin ich immer«, antwortete ich. Neben mir hustete Serafine. Ich sah fragend zu ihr hin. Während sie noch nach Atem rang, schüttelte sie den Kopf. »Es ist nichts«, brachte sie mühsam hervor und tauschte einen Blick mit einem schmunzelnden Varosch.
    Ein Gedanke kam mir, und ich wandte mich wieder Delgere zu. »Sagt, kann es sein, dass Ihr ein Stück des Tarn bei Euch tragt?«
    Die Schamanin schaute überrascht auf. »Wie kommt Ihr darauf?«
    »Weil ein Teil davon hier in der Nähe sein muss.«
    »Was erklärt, warum der Verschlinger sich in diesem Gebiet aufhält«, nickte sie. »Aber nein, Ihr irrt Euch, wenn ich ein Stück des Tarn besitzen würde, wäre ich nicht hier.«
    »Warum das?«, fragte Varosch.
    Doch es war ihr Vater, der für sie antwortete. »Weil dann unser Stamm auf sie hören würde«, sagte er bitter. »Wir wären dann alle nach Braunfels gezogen, um diesen Tempel aufzusuchen. So aber hält man sie für zu jung und zu unerfahren, um den Willen der Geister richtig zu deuten.« Er seufzte. »Ihr seid die Fremden hier, wisst nichts von uns und unseren Gebräuchen. Und doch habt Ihr meiner

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