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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Tochter geglaubt, als sie Euch von ihrem Schutzgeist erzählte. Doch in unserem Stamm werden ihre Worte angezweifelt. Nur weil Faraguar den Geist nicht sehen kann.«
    »Faraguar ist der Schamane unseres Stammes«, erklärte Delgere zurückhaltend. »Er … er zweifelt daran, dass ich würdig bin, ihm nachzufolgen. Er fordert von mir, dass ich aufhöre, Lügen über An’she’a zu verbreiten. Bis ich nicht zugebe, dass ich sie erfunden habe, weigert er sich, mich den Pfad der Geister zu lehren.«
    »Was mit daran liegt, dass du sagst, dass wir dem Drachen folgen sollen«, warf jetzt ihr Bruder ein. Er war noch jung genug, dass seine Stimme dabei zweimal kippte. Er räusperte sich hastig. »Es gibt niemanden in unserem Stamm, der nicht schon jemand an die Drachenkrieger und Blutreiter verloren hat, niemand kann oder will glauben, dass unsere Hoffnung darin besteht, uns vor dem Drachen zu beugen, den wir geschworen haben zu bekämpfen, seitdem er unser Land gestohlen hat.« Er funkelte mich herausfordernd an. »Denn das hier ist unser Land … und ihr seid hier die Eindringlinge!«
    Sein Vater legte ihm mahnend die Hand auf die Schulter. »Achte auf deine Worte, Sohn«, riet er ihm. »Bedenke, dass sie uns gerettet haben, also mäßige dich!«
    Serafine öffnete den Mund, doch Zokora war schneller.
    »Also sagst du, das Land gehört euch, weil ihr vor den Drachenkriegern hier gewesen seid?«
    »Genau das«, antwortete der Junge in trotzigem Unterton.
    »Doch bevor ihr hierher gekommen seid, gehörte das Land den Elfen. Also müssen wir euch wohl von unserem Land vertreiben«, sagte Zokora in einem Ton, der keinen Scherz vermuten ließ.
    »Aber …«, begann der Junge, sah in die brennenden Augen Zokoras und schluckte. »Meint Ihr das ernst?«, fragte der Vater erschrocken.
    »Ja und nein«, antwortete Zokora unbewegt. »Es ist unser Land, aber die Zeiten ändern sich. Auch für unser Volk. So wie für das deine. Ich las davon, wie fruchtbar dieses Land gewesen ist, dass es hier feuchte Wiesen gab, Wälder, Moore und reichlich Wild. Doch heute ist es ein karges Land, in dem ihr nur überleben könnt, wenn ihr ihm seine Gaben mit Ackerbau und Viehzucht abringt. Wollt ihr überleben, müsst ihr sesshaft werden.« Sie schüttelte leicht den Kopf. »Ich verstehe euch Menschen nicht. Ihr stehlt das, was ihr braucht, von den Handelskarawanen derer, die ihr als eure Feinde seht. Doch würdet ihr friedlich siedeln, wäre es nicht nötig zu stehlen, und sie würden euch vielleicht als Freunde willkommen heißen.«
    »In unserem Land«, stieß der Junge bitter aus.
    »Es ist unser Land«, widersprach Zokora ruhig. »Nach dem selben Recht, das du für dich in Anspruch nimmst.« Sie erlaubte sich ein leichtes Lächeln. »Es ist die Zeit, Junge. Sie verändert alles.«
    »Ihr versteht das nicht«, beharrte der Junge. »Sie, nein, Ihr «, rief er anklagend und deutete mit seinem Finger direkt auf mich, »habt meine Mutter erschlagen! Wie soll ich das ungesühnt lassen? Oder habt Ihr nie gelernt, für das zu kämpfen, was Euch wichtig ist?«
    Ich hätte eine Reaktion erwartet, doch Zokora bewies mehr Geduld, als ich es ihr zugetraut hatte. Sie beugte sich etwas vor, sodass sie dem Jungen näher kam, bis er keine Wahl hatte, als ihr in die glühenden Augen zu sehen. »Die Gesetze des Kaiserreichs verbieten den Legionen, euren Raubbanden über die Grenzen der Ostmark hinweg zu folgen. Nur deswegen gibt es euch noch. Ohne diese Gesetze hätte man euch nach jedem Raubzug die Legionen hinterhergeschickt, um euch zu erschlagen … und es wäre ihnen gelungen.«
    »Ihr wollt mir doch nur Angst einjagen«, sagte der Junge tapfer, obwohl es ihr offensichtlich ganz gut gelang. Was mich kaum wunderte. Wenn mich Zokora mit ihren brennenden Augen so ansah, dachte ich auch das eine oder andere Mal an einen Rückzug.
    »Nein«, widersprach sie ruhig. »Angst ist das, was man verspürt, wenn man nicht weiß, was einen bedroht. Ich will dir Furcht geben. Furcht davor, dass sich eure Stämme mit den schwarzen Legionen verbinden. Denn dann werden die Kaiserlichen nicht eher haltmachen, als bis der Letzte gefallen ist, der ihnen entgegensteht. Fürchte dich davor, Junge. Denn Furcht ist gut. Sie nennt die Angst beim Namen und erlaubt zu überlegen, wie man es vermeiden kann, dass das, was man fürchtet, auch geschieht.«
    »Ihr sagt«, sprach der Vater sichtlich getroffen, »dass in dem Moment, in dem sich das Volk auf die Seite des schwarzen Stamms

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