Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
Vom Netzwerk:
ließ. »Es hat sich nichts geändert«, teilte sie ihm mit. »Wir müssen dorthin!«
    »Es bleibt gefährlich«, beharrte ihr Vater. »Man kann den Drachensoldaten genauso wenig trauen wie den Eidbrechern.« Er hob hastig die Hand. »Anwesende ausgenommen«, fügte er rasch hinzu, selbst wenn es nicht sehr überzeugend klang.
    »Warum ist es Euch so wichtig?« fragte ich die junge Sera.
    »Ich bin eine Schamanin«, teilte sie uns mit, was nicht nur mich überrascht aufsehen ließ. Nach dem, was ich erfahren hatte, bedeutete das, dass diese junge Frau den Stamm mehr oder weniger führte. Was ich an ihr allerdings vermisste, waren ihre Tätowierungen.
    »Die Geister haben sie schon geliebt, als sie ein Kleinkind war«, erklärte ihr Vater voller Stolz, als er unsere Überraschung bemerkte. »Sie braucht sie nicht zu binden, sie kommen von ganz allein.«
    »Dann erklärt mir eines«, fragte ich die junge Sera. »Ich habe davon gehört, dass die Schamanen Eurer Stämme über große Macht verfügen. Wie kommt es, dass Ihr Euch nicht gegen die Blutreiter habt wehren können?«
    »Ich habe es Euch doch schon erklärt«, erinnerte mich Mahea. »Da Ihr die Geister nicht wahrnehmt, haben sie keine Macht über Euch.«
    »Dies gilt nicht für alle Geister«, widersprach Delgere mit Bestimmtheit. »Manche von ihnen sind so machtvoll, dass man sie nicht ignorieren kann. Doch rieten mir die Geister abzuwarten, sagten mir, dass es nicht notwendig wäre … auch wenn ich zugeben musste, dass ich anfing, an ihrem Rat zu zweifeln.«
    »Eure … Geister können die Zukunft sehen?« Nach dem, was ich mit La’mir erlebt hatte, hätte es mich nicht allzu sehr überrascht.
    »Nein«, lächelte sie. »Aber sie konnten diejenigen belauschen, die nicht weit von hier Rast machten, bevor es ihnen zu feucht zu werden drohte.«
    Ich schaute vorwurfsvoll zu Mahea hin. »Ihr könnt die Geister doch sehen, warum habt Ihr uns nicht gewarnt, dass wir belauscht werden?«
    »Ich sah keine anderen Geister als den Adler, den Großvater uns geschickt hat«, behauptete die Späherin. »Sonst hätte ich Euch darauf hingewiesen!«
    »Sie trägt keine Schuld«, verteidigte die junge Schamanin Mahea. »Auch wir sehen die Geister nur, wenn sie sich offenbaren wollen. La’mir war höflich, ich fürchte, ich war es nicht.« Sie schaute zu mir hin. »Ihr müsst verstehen, Fremde in diesem Land sind üblicherweise ein Grund zur Vorsicht.«
    »Ihr kennt meinen Großvater?«, fragte Mahea überrascht.
    Delgere nickte. »Wir kennen uns alle … aber nicht auf eine Art, die leicht zu erklären wäre.«
    Es wurde Zeit, das Gespräch auf den Punkt zurückzubringen. »Also, warum wolltet Ihr zum Tempel der Astarte?«
    »Wir brauchen die Hilfe der Göttin«, sagte Delgere einfach. »Sie steht für Gnade, also hoffte ich, dass sie sich unser erbarmen würde, auch wenn wir nicht zu ihren Gläubigen zählen.« Sie sah ernsthaft in die Runde. »An’she’a scheint überzeugt davon zu sein, dass wir dort die Hilfe finden werden, die wir suchen.«
    »Wer ist … Ansee …?«, fragte ich.
    »An’she’a«, verbesserte sie mich. »Sie ist mein … Schutzgeist. Sie fand mich, als ich noch ein Kind war, und seitdem schützt und leitet sie mich.«
    Ich unterdrückte einen Seufzer. Sie sprach unsere Sprache besser als ich, dennoch kam es mir vor, als ob ich mit einer Angelrute Fliegen fangen wollte.
    »Gut«, sagte ich geduldig. »Warum braucht Ihr die Hilfe unserer Göttin?«
    Sie duckte den Kopf und sah sich verstohlen um. »Ein Verschlinger treibt hier in der Nähe sein Unwesen. Er sucht etwas; was es ist, können oder wollen die Geister mir nicht sagen. Doch während er das sucht, was sein Meister haben will, jagt er. Er sucht seine Opfer nicht nur beim Volk«, fügte sie so leise hinzu, dass man sie kaum verstehen konnte, »sondern auch unter euch.« Sie rang ihre Hände. »Bitte«, beschwor sie uns. »Ihr müsst mir glauben, dieses Wesen ist eine der größten Bedrohungen, die Ihr jemals erleben werdet! Solange wir nicht die Hilfe der Göttin erhalten, sind wir alle in Gefahr, nicht nur unser Leben, sondern auch unsere Seele!« Sie schaute in die Runde. »Das ist der zweite Grund, warum ich nichts gegen die Blutreiter unternahm, ich fürchtete, den Verschlinger auf mich aufmerksam zu machen!«
    Varosch richtete sich auf. »Was ist ein Verschlinger?«, fragte er, selbst wenn er, wie wir alle, schon einen Verdacht haben musste.
    »Ein Dämon, der die Seelen von

Weitere Kostenlose Bücher