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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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immer schon, und so wird es bleiben. Ich kann Euch nur wünschen, dass Ihr nicht in die Hände der Barbaren geratet, denn dann würdet Ihr lernen, dass ich geradezu gnädig mit diesen drei verfahren bin!«
    Serafine hatte sich den Ausbruch ruhig angehört, jetzt nickte sie knapp. »Ich habe Eure Meinung zur Kenntnis genommen«, teilte sie ihm mit. »Und jetzt … schneidet sie los.« Sie ließ ihren Blick langsam über die Gesichter der Blutreiter schweifen, von denen nur die wenigsten mit der Entscheidung ihres Leutnants einverstanden schienen. »Es war die richtige Entscheidung«, sagte sie dann ruhig, bevor sie sich wieder an den Leutnant wandte. »Nachdem wir das geklärt haben: Gilt die Einladung zum Bier noch immer?«
    »Ach, was soll’s«, grollte der Leutnant. »Sucht Euch einen Tisch und trinkt auf unsere Kosten, was macht es für einen Unterschied!« Er hob die Hand und deutete anklagend mit dem Finger auf Serafine. »Aber merkt Euch meine Worte, Schwertobristin! Egal, was Ihr denkt, hier ausrichten zu können, die Barbaren halten kein Wort und werden Euch in den Rücken fallen, sobald sich die Gelegenheit dazu ergibt! Ihr habt ihnen Gnade gezeigt, aber die Lektion werden sie nicht lernen!«
    »Das werden wir sehen«, sagte Serafine kühl. »Jetzt bindet sie los, gebt der Sera etwas, womit sie ihre Blöße bedecken kann, und bringt die Gefangenen dann an unseren Tisch.«
    »Wie Ihr wünscht«, meinte der Leutnant und salutierte übertrieben. »Sollen wir ihnen auch ihre Waffen wiedergeben, wenn wir schon dabei sind?«
    Serafine zögerte einen Moment zu lange. »Ja«, sagte Mahea an ihrer Stelle mit einem flehenden Blick zu Serafine und zu mir. »Damit gebt Ihr ihnen ihre Ehre wieder.«
    »Ihre Ehre, ja?«, meinte der Leutnant ungläubig und hob dann die Hände in einer Geste an, die deutlich zeigen sollte, dass es ihn nicht mehr berührte. »Ach, bei Borons Arsch, von mir aus!«, grollte er und gab einem seiner Männer ein Zeichen. »Doch, bei allen Göttern, wenn sie einen von Euch niederstechen, rühren wir keinen Finger, um zu helfen! Und wehe«, fügte er übertrieben drohend hinzu, »Ihr beschwert Euch über unser Bier!«
    »Nicht, dass man sich darüber beschweren könnte«, meinte Eldred und trank noch einen Schluck. »Wahrscheinlich haben sie es von einem der überfallenen Handelszüge gestohlen!« Er schaute unzufrieden zu mir hin. »Ich weiß nicht, ob ich zufrieden damit sein soll, wie es ausgegangen ist.«
    »Ich bin es nicht«, meinte Hanik mit einem verächtlichen Blick zu den Blutreitern, die auf der anderen Seite des Raums saßen und ebenfalls die Köpfe zusammensteckten und tuschelten. Die Blicke, die uns von dort aus zugeflogen kamen, waren alles andere als freundlich.
    Frick nickte zustimmend. »Das sind alles Halsabschneider und Halunken«, fuhr er fort. »Jeder von denen hat so viel Blut an seinen Händen, dass sie beim Gehen tropfen müssten. Wenn wir sie hängen, erwischt es nicht die Falschen.«
    »Das Problem ist«, mahnte ich die drei, nachdem Serafine und ich einen Blick ausgetauscht hatten, »dass wir dem Leutnant wenig vorwerfen können.«
    »Ihr meint, die drei dort sind wahrhaftig Spione?« Eldred wies mit seinem Humpen zum Tischende hin, wo die drei ehemaligen Gefangenen sich leise mit Mahea unterhielten, während sich die junge Frau um die Wunden des Mannes kümmerte, den ich, jetzt, da ich die Gesichter besser sehen konnte, für ihren Vater hielt.
    »Es stimmt wohl so weit, dass die Blutreiter sie in der Nähe der Feste aufgegriffen haben«, meinte Lannis bedächtig. »So viel verstehe ich von dem, was sie Mahea gerade erzählen. Aber Spione sind sie nicht. Behaupten sie jedenfalls.« Sie seufzte und schaute zu mir herüber. »Ihr meint wahrhaftig, Ihr könnt das richten, was in der Ostmark im Argen liegt? Ich sähe diesen Leutnant lieber tot als lebend, aber er hat recht so weit, Gnade ist hier ein fremdes Wort.«
    »Wir müssen es versuchen«, beharrte ich. »Sonst finden sich die Kor unter Thalaks Banner ein.«
    »Es geht nicht darum, ob sie Spione sind oder nicht!«, meinte Serafine entschieden. »Sie sind keine Soldaten, also gibt es keine Regelung, wie man mit ihnen zu verfahren hat, auch in den Legionen ist es eine Entscheidung des kommandierenden Offiziers. Der Leutnant hat zudem mit anderem recht … als ich mit der zweiten Legion in die Südlande marschierte, waren wir ebenso wenig zimperlich. Wenn wir einen Barbaren in unserem Lager erwischten, haben wir ihn

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