Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
Vom Netzwerk:
dieser Landmarken lag nicht unweit von der Stelle, auf die die Schamanin zeigte, ein Gebirgszug, der noch keinen Namen trug.
    »Es gibt dort einen Pass durch den Himmelsrücken«, reichte Delgere den Namen nach. »Hier, durch die Säulen der Titanen. Es ist ein riesiges Heerlager, fast schon eine Stadt. Beide schwarzen Stämme … Legionen lagern dort, sowie etwa vierzig unserer Stämme, die sich den Schwarzen angeschlossen haben.«
    »Wie versorgen sie sich?«, wollte ich wissen. Wie Zokora schon erwähnt hatte, war das Land karg und leer, eine Armee dieser Größe hätte sogar in fruchtbarem Land Schwierigkeiten, sich zu ernähren.
    Die Schamanin zuckte mit den Schultern. »Am Anfang kamen fast jeden Tag Wagenzüge durch den Pass, jetzt kommen die meisten Wagen aus dem Westen.«
    »Aus Rangor also«, stellte ich fest und unterdrückte einen Seufzer. Wir hatten viele Pläne unseres Gegners vereiteln können, aber nicht diesen. Dass Thalak mit Rangor ausgerechnet das der sieben Reiche im Handstreich genommen hatte, das die ergiebigsten Metallvorkommen im ganzen Kaiserreich besaß, war ein herber Verlust für uns. Zumal uns nach wie vor die Truppen fehlten, um etwas dagegen zu unternehmen. Ein Problem für einen anderen Tag, auch wenn sich mit jedem Tag, der verging, Thalaks Griff um dieses Land festigen würde.
    »Hhm«, meinte Serafine nachdenklich und wühlte in ihrer Mappe, um eine andere Karte auf den Tisch zu legen, diese umfasste das gesamte Reich … und zeigte im Südosten ebenfalls jene Gebirgskette und dahinter … unerforschtes Land. »Dass der Feind seine Truppen aus Rangor versorgen wird, war zu erwarten gewesen. Mehr Sorgen bereiten mir diese Wagen, die über den Pass kommen. Wisst Ihr auch, woher sie kommen?«, fragte sie die Schamanin, während die mit dem Finger die Strecke von dort zu den Außengrenzen Thalaks abfuhr. »Aus Thalak sicher nicht, das müssen Tausende von Meilen sein.«
    »Das weiß ich nicht«, antwortete Delgere. »Ich habe nicht gefragt.« Noch immer wirkte sie in sich zurückgezogen, als gäbe es kaum etwas, das ihr Interesse erwecken konnte. Wenigstens sprach sie mit uns. Ich hatte meine Vermutung, wem wir das zu verdanken hatten.
    Die Sera Elsine bemerkte meinen Blick und begegnete ihm teilnahmslos. Dennoch schien sie zu wissen, was ich dachte. »Ihr Stamm hat sich dazu entschlossen, sich den schwarzen Legionen anzuschließen«, teilte sie mir mit. »Nach dem, was ihrem Vater und ihrem Bruder widerfahren ist, heißt sie es nicht gut.«
    Schön gesagt, dachte ich. Wenn der jungen Sera eine Regung zu entlocken war, dann in den Momenten, wenn sie von ihrem Vater oder ihrem Bruder sprach. Sie hatte versprochen, uns zu helfen. Unter einer Bedingung: dass der Kriegsfürst, der den Verschlinger befehligte, ihr gehören sollte. Ihr … und ihren Geistern. Zorn, Wut und Trauer … all das war deutlich genug in ihren Zügen zu lesen gewesen, als sie davon sprach, aber zuvor gab es da eine kleine Schwierigkeit zu überwinden. Den Verschlinger. Abgesehen davon, dass Delgere offensichtlich darunter litt, dass ihr Schutzgeist noch nicht wieder zu ihr zurückgekehrt war.
    Nicht zum ersten Mal bemerkte ich, wie der Blick der Sera Elsine zu Serafine hinüberglitt. Als ich Askannons verlorene Kaiserin das erste Mal gesehen hatte, war ich auch über die Ähnlichkeit der beiden Frauen zueinander erstaunt gewesen, hatte es aber anfänglich dem in Bessarein üblichen Erscheinungsbild zugeschrieben. So weit stimmte das, sie hatten das dichte schwarze Haar, die dunklen Augen, die honigfarbene Haut und die stolze Haltung gemeinsam, die vielleicht damit einherging, dass die Frauen dort manchmal schwere Lasten auf ihrem Kopf balancierten, was ich allerdings bei Serafine noch nie gesehen hatte. Zudem fiel es mir schwer, mir die Kaiserin mit einem Tonkrug auf ihrem stolzen Kopf vorzustellen.
    Doch jetzt, wo ich die beiden Frauen an einem Tisch sitzen sah, war leicht zu erkennen, dass die Ähnlichkeit über zufällige Gemeinsamkeiten hinausging. Sie hätten Schwestern sein können, oder Mutter und Tochter. Es gab nur kleine Unterschiede, Serafine war etwas größer als die Kaiserin und nicht ganz so schlank, ihre Nase war gerader und der Mund vielleicht auch ein wenig breiter und sinnlicher. Die Form der Wangenknochen, das Kinn, der Schwung der Augenbrauen hingegen waren, als hätten die Götter bei Serafines Erschaffung bei Elsine abgeschaut.
    Wie mir jetzt auffiel, als Serafine leise die Schamanin

Weitere Kostenlose Bücher