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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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in Gewahrsam?«
    »Vier«, antwortete Kelter. »Aber nicht wir haben sie, sondern Hergrimms Leute. Sie sollen morgen hingerichtet werden. Die Blutreiter sind es auch, die das Kopfgeld ausgegeben haben, mit so etwas haben wir, den Göttern sei Dank, nichts zu tun.«
    »Wer ist der Kommandeur von Hergrimms Reitern?«
    »Stabsmajor Sirus.«
    »Teilt ihm mit, dass er ab sofort Eurem Kommando untersteht, und befehlt ihm, die Barbaren gehen zu lassen. Gebt die Weisung aus, dass ab sofort die Barbaren wie Bürger des Reichs zu behandeln sind und ihnen die gleichen Rechte zustehen.«
    »Meint Ihr das ernst?«, fragte Kelter fassungslos.
    »Irgendwo muss der Anfang gemacht werden«, teilte ich ihm kühl mit. »Und das ist er.«
    Er tat eine wegwischende Handbewegung. »Von mir aus können die Barbaren wie dressierte Hunde auf dem Markt tanzen, solange sie niemand anfallen! Ich meinte, dass mir zukünftig die Blutreiter unterstehen? Marschall Hergrimm wird nicht erfreut sein.«
    »Überlasst den Marschall mir«, sagte ich grimmig. »Wenn ich mit ihm fertig bin, wird er erfreut sein müssen. Bis dahin schaut, ob Ihr jemanden findet, der in unserem Auftrag bei den Blutreitern mitreitet.«
    »Ihr wollt sie ausspionieren?«, fragte er erstaunt.
    »Genau das. Ich will wissen, was an den Vorwürfen dran ist, die ich über sie hörte.«
    Kelter sah ratlos zu Serafine, doch als auch sie nichts weiter dazu sagte, zuckte er nur mit den Schultern. »Das sollte sich einrichten lassen. Was habt Ihr jetzt vor?«
    »Wir kehren nach Askir zurück«, sagte Serafine ausdruckslos. »Hier können wir im Moment nichts weiter tun.«
    Kelter nickte langsam und musterte mich prüfend. »Sagt mir, habt Ihr gefunden, wonach Ihr gesucht habt?«
    »Ja«, antwortete ich, während ich meinen Becher leer trank und auf der kleinen Anrichte abstellte. Ich bildete mir ein, die zwei Stücke des Tarn auf meiner Brust zu spüren. »Das habe ich.«
    Ich war an das Fenster getreten, um mir etwas frische Luft zu gönnen, nach den Tagen im Sattel kam mir die Luft stickig vor. Von hier aus sah man den Kasernenhof und auch den Galgen, groß genug für acht Unglückliche, doch im Moment baumelten nur drei daran. Einen davon kannte ich.
    »Sagt, Kelter, was wisst Ihr über diese drei?«, fragte ich den Lanzenobrist, der zu mir ans Fenster trat. Er zuckte mit den Schultern.
    »Ich nehme an, es gab einen Grund, weshalb ich sie zum Tode verurteilt habe.«
    »Könnt Ihr nachsehen?«, bat ich ihn. »Es geht mir um den in der Mitte. Ein Rekrut mit Namen Simplar.«
    Er nickte. »An den erinnere ich mich. Wir haben ihn als Spion verhaftet, weil er mit rotem Gold bezahlte. Bis zuletzt beteuerte er seine Unschuld und gab an, er hätte das Gold im Gras liegend gefunden.«
    »Es traf zu«, sagte ich leise. La’mir hatte also recht behalten, das Gold war wahrlich verflucht gewesen.
    »Er war kein Spion?«, fragte Kelter überrascht.
    »Nein. Konnte denn niemand für ihn sprechen?«
    »Wir haben ihm keinen großen Prozess gemacht«, teilte Kelter mir mit. »Wir griffen ihn mit dem Gold auf, keine halbe Kerzenlänge später hat er schon gebaumelt.«
    »Warum so schnell?«
    »Wir hatten die Hinrichtung der beiden anderen schon angesetzt, es passte für einen Weiteren, sonst hätten wir noch bis morgen warten müssen. Wir haben sogar nach dem Priester des Boron gesandt, doch der war betrunken und schlief seinen Rausch aus. In Simplars Akte stand, dass er ein Dieb gewesen ist.« Kelter zuckte mit den Schultern. »Das und das Gold … und Euer direkter Befehl, es war genug für mich.« Er schaute mit gerunzelter Stirn zu Simplar hin. »Er war wahrhaftig unschuldig?«
    »Zumindest daran.«
    »Nun gut«, meinte der Lanzenobrist ungerührt. »Dann war es Pech für ihn. Doch ich werde es in seiner Akte vermerken.«
    Mehr hatte er offensichtlich nicht dazu zu sagen. Es dauerte noch gut zwei Kerzenlängen, bis wir so weit alles besprochen hatten, dass Kelter zufrieden war. Ich überließ, wie öfter in letzter Zeit, das Reden Serafine. Als Tochter des kaiserlichen Gouverneurs in Bessarein zur Blütezeit des Imperiums und später als Zeugwart der zweiten Legion, besaß sie weit mehr als ich die Fähigkeit, anderen zu vermitteln, was sie wollte, und zugleich gesträubte Federn zu glätten.
    Kelter schien nachgerade freundlich, als wir unseren Abschied nahmen.
    »Zum Kaiserstein?«, fragte Serafine mich, als wir die Treppe zum Kommandeurszimmer hinuntergingen.
    Eldred hatte uns alle gebeten, uns

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