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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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weiter ausfragte, während sie mit einer feinen Feder Zeichen und Symbole auf der Karte nachtrug, waren sich auch ihre Stimmen ähnlich.
    »Es ist, als ob mich die Götter verspotten würden«, sagte die Kaiserin, die meine Gedanken gelesen haben musste. »So wie sie hatte ich mir unsere Tochter vorgestellt.« Sie sprach leise, sodass nur ich sie verstehen konnte. Und natürlich Zokora. Aber die hätte auch am anderen Ende des Gastraums sitzen können, ohne dass ihr eine Silbe entging. Die dunkle Elfe schien vollends damit beschäftigt, in einem kleinen Mörser getrocknete Blätter in ein Pulver zu verwandeln, doch ich wusste, wie sehr das täuschen konnte. »Sie sieht ihm sogar ähnlich«, fuhr die Kaiserin leise fort. Ich schaute sie fragend an.
    »Kennard«, erklärte sie. »Die gleiche Art, den Kopf zu halten, die Nase und dieses sture Kinn.« Unwillkürlich sah ich zu Serafine hin, doch sosehr ich mich bemühte, konnte ich dergleichen nicht erkennen. »Sie stammt aus Bessarein?«
    »Ja«, nickte ich. »Einem Adelshaus dort. Dem Haus des Adlers. Der Gemahl der Kalifa Faihlyd ist ihr Bruder.«
    »Warum trägt sie dann die Uniform der Legion? Was hat sie dazu bewogen, die Bälle und Privilegien einer Fürstin mit dem harten Leben eines Legionärs einzutauschen?«
    »Ich bat sie darum«, antwortete ich. Sera Elsine hatte mehr als deutlich gemacht, dass sie kein Interesse daran hatte, uns zu helfen, sofern es sich nicht mit ihren eigenen Interessen deckte, also sah ich wenig Grund, ihr all das zu erzählen, was in diesem kalten, eisigen Grab seinen Anfang genommen hatte, um uns letztlich hierher zu führen. »Wenn Ihr mehr wissen wollt, fragt sie doch selbst.«
    Sie nickte langsam. »Vielleicht werde ich das tun.« Ihre schlanken Finger spielten mit ihrem Becher Wein, an dem sie bislang kaum mehr als genippt hatte. »Der Verschlinger weiß, dass Ihr die Stücke des Tarn besitzt. Ihr wisst, dass er nicht eher ruhen wird, bis sein Meister sie in seinem Besitz hat? Er wird Euch auch nach Askir folgen.«
    »Ja«, antwortete ich kurz angebunden. »Das ist mir bewusst.«
    »Hhm«, meinte sie. »Darf ich die Stücke sehen?« Sie schüttelte ungläubig den Kopf. »Ich kann immer noch nicht glauben, dass Ihr sie so schnell gefunden habt.«
    Wortlos zog ich den Beutel hervor und leerte ihn in meine Hand aus. Vorsichtig, fast ehrfürchtig nahm sie die beiden Stücke und musterte sie.
    »Jade«, sagte sie dann, wie zu sich selbst. »Man spürt das Alter … und die Magie.«
    »Der Tarn mag einst mächtig gewesen sein, aber jetzt ist er nur eine zerbrochene Krone. Nurmehr ein Symbol. Ich bin überrascht, dass Ihr nach all der Zeit noch die Magie spüren könnt.«
    Sie schaute mich verwundert an. »Wie meint Ihr das?«
    Ich wies mit meinem Becher auf die Stücke, die sie weiter mit ihren Fingern betastete, als wären sie Juwelen von unschätzbarem Wert. »Es sind nur noch Bruchstücke. Aus Jade, vielleicht kann man sie also gegen ein paar Silber aufwiegen … wertlos also … würden die Kor ihnen nicht eine solche Bedeutung zumessen.«
    Sie legte die beiden Stücke nebeneinander auf den Tisch, und wir sahen zu, wie sie wie Magnetsteine aufeinander zurutschten, um sich mit leisem Klirren zu berühren. »Ihr irrt Euch«, sagte sie dann und schob mir die Stücke wieder zu. »In allem. Der Tarn ist nicht gebrochen, er ist getrennt … seht Ihr, die Enden? Die Jade ist nicht gebrochen, der Stein wurde sorgsam so bearbeitet, dass sich die Stücke ineinander fügen. Diese beiden gehören nicht zusammen, doch sie werden sich mit dem passenden Stück vereinen, wenn Ihr es nur findet. Was die Magie angeht … sie lässt sich schwer den Elementen zuordnen, und ich begreife sie nicht und kann nicht einmal erahnen, was sie bewirkt, aber ich kann Euch sagen, dass ich selten Gegenstände solcher Macht in meinen Händen hielt.«
    Ich sah auf die Bruchstücke aus Jade herab, die wohl doch keine Bruchstücke waren, und dann zu Zokora hin. Sie legte den Mörser zur Seite.
    »Es heißt, der Träger des Tarn hätte für alle Elfen gesprochen«, teilte sie ihr mit und bewies damit, dass sie sehr wohl unsere Unterhaltung verfolgt hatte. »Von besonderen magischen Fähigkeiten des Tarn ist wenig überliefert.«
    »Die Magie in diesen Stücken hat die Farbe von … Gedanken«, meinte die Kaiserin nachdenklich. Sie lächelte etwas verlegen. »Violett … wenigstens für mich. Ich kann Euch allerdings so viel sagen, dass es nicht das Werk von Elfen

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