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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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uns der Feind gewiss nicht lassen würde.
    Man konnte es ja machen wie damals, als das Reich meine Heimat erobert hatte. Wer in Frieden leben wollte, bekam Haus und Hof und Land zugewiesen. Doch wie Serafine bereits angedeutet hatte, war dies nur möglich gewesen, weil die Legion die meisten derer, die nicht nach Wunsch entschieden hätten, längst erschlagen hatte.
    Ich musste an den stolzen Bruder der Schamanin denken, unsere barbarischen Vorfahren waren bestimmt nicht alle einverstanden gewesen. Wie Serafine es schon sagte, auch der Boden meiner Heimat war erst mit Blut getränkt so fruchtbar geworden.
    »Wir sind dran«, riss mich Serafine aus meinen Gedanken. Ich nickte und tat den Schritt über den goldenen Rand, wartete, und als es dann in meinen Ohren knackte, tat ich wieder den Schritt hinaus und stand in Askir.
    Um in ein strahlendes, mir gut bekanntes Gesicht zu schauen, das auf den ersten Blick eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit dem eines Pferdes besaß. Schwertleutnant Stofisk, der neben dem Talent, immer irgendwo in einem Fettnapf zu stehen, eine Reihe ungeahnter anderer besaß, war mir in der Tat ein willkommener Anblick. Irgendetwas ließ mich immer schmunzeln, wenn ich ihn sah, zudem war er einer der fähigsten Soldaten, die ich je kennengelernt hatte. Nur dass er auf einem Schlachtfeld vollkommen fehl am Platz gewesen wäre.
    »Willkommen zurück in Askir«, begrüßte uns der Leutnant mit einem strahlenden Lächeln, dem nur schwer zu widerstehen war. Er verbog seine hagere Gestalt zu einer formvollendeten Verbeugung, um sich dann hastig daran zu erinnern, dass ein Salut vielleicht die bessere Begrüßung gewesen wäre. Er holte es auf seine unnachahmliche schlaksige Art nach, wobei ich fast befürchtete, dass er sich ein Auge ausstechen würde.
    »Ich habe mir erlaubt, alles für Eure Ankunft vorzubereiten!«, teilte er uns mit und rieb sich dann erfreut die Hände, eine Geste, die dem Sohn zweier mächtiger Bank- und Handelshäuser mehr entsprach als ein eher ungeschickter Salut. »Ich habe mir sogar eine Kutsche meiner Mutter ausgeliehen, um Euch abzuholen!«
    »Weiß sie davon?«, fragte Serafine grinsend.
    »Ich denke nein«, antwortete Stofisk ungerührt. »Doch sie hat so viele davon, diese eine wird sie wohl kaum vermissen. Götter«, wandte er sich dann an mich. »Was bin ich froh, Euch lebend, gesund und vor allem klar im Geiste wiederzusehen, es wäre wahrhaftig eine Schande gewesen, wenn Ihr alles vergessen hättet oder gar tot geblieben wäret!«
    »Danke«, gab ich höflich zurück, während ich im Hintergrund Varosch erstickt schnauben hörte. »Ich bin auch recht froh darüber.«
    »Wer wäre das nicht?«, begann er. »Ich meine, wer würde …«
    Serafine räusperte sich. Laut.
    »Ich …«, begann er und stockte dann, um Serafine mit einem fast vorwurfsvollen Blick zu bedenken, bevor er etwas steifer fortfuhr. »Die Eule Asela trug mir auf, dass Ihr Euch baldmöglichst bei ihr melden sollt. Sie ist bis zum Nachmittag in der Zitadelle, bittet Euch aber darum, das Treffen mit ihr noch vor Eurer Audienz bei Desi … bei der Kaiserin wahrzunehmen. Ich soll Euch außerdem von einem Mann namens Wiesel ausrichten, dass Ihr ihm ein Bier schuldet und Ihr die Zeche in der Gebrochenen Klinge für ihn übernehmen könnt.«
    Wiesel war der Ziehbruder der Kaiserin, ein Mann, von dem ich schon viel gehört hatte. Angeblich kannte er Askir wie kaum ein anderer. Er war zudem der bekannteste Dieb der Kaiserstadt … und derjenige, der mich nach meiner Ermordung aus dem kalten Hafenwasser gefischt hatte. Womit ich ihm weitaus mehr schuldete als nur ein Bier.
    Bislang war es nicht zu einer Begegnung mit ihm gekommen, diesmal nahm ich mir vor, es baldmöglichst einzurichten.
    »Sonst noch etwas?«, fragte Serafine.
    »Könnt Ihr mir sagen, was genau geschehen ist? Die Gerüchte überschlagen sich bereits! Seid Ihr wahrhaftig einem Ungeheuer begegnet, das nicht erschlagen werden kann?«
    Was wieder nur bewies, dass sich nichts so schnell verbreitete wie ein gutes Gerücht. Die Neugier stand ihm derart deutlich ins Gesicht geschrieben, dass er mir fast schon leidtat, als Serafine ihn darauf hinwies, dass wir ihm wohl kaum hier im Torraum davon berichten würden.
    »Gut«, nickte er dann. »Wir haben ja während der Kutschfahrt Gelegenheit. Dort wird uns auch niemand belauschen können.«
    »Was ist mit dem Kutscher?«, fragte Varosch schmunzelnd.
    »Oh«, meinte der Leutnant mit einer nachlässigen

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