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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Rücken herunterlief. Ich schätzte üblicherweise Aselas Rat sehr, aber hier hatte sie sich gründlich geirrt.
    »Ich weiß es nicht, Ser.«
    »Hhm«, sagte er wieder, schob das Schwert in die Scheide zurück und lehnte sich nach hinten, um mich prüfend anzusehen. »Ihr habt Euch unterhalten. Haben sie wirklich so gut unsere Sprache gesprochen, wie Ihr hier schreibt?«
    »Aye, Ser. Zumindest die beiden, die etwas gesagt haben.«
    »Stabskorporal Frick befand sich drei Tage in ihrer Gefangenschaft. Er hat berichtet, dass nur einer von ihnen gebrochen Imperial sprach. Das deckt sich nicht mit Euren Beobachtungen.«
    Was sollte ich dazu sagen? »Aye, Ser.«
    »Gut«, meinte er dann nach einem weiteren langen Blick. »Lanzenobrist Kelter hat von dem Vorfall Kenntnis erhalten. In seiner grenzenlosen Weisheit beschloss er, Eure Befehlsverweigerung mit einer Beförderung zu belohnen. Glückwunsch, Lanzensoldat.«
    »Danke, Ser.«
    »Stabskorporal Frick will Euch sehen«, teilte der Sergeant mir mit. »Ihr könnt ihn drüben beim Zeughaus finden. Noch eines, Lenar.« Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. »Ich weiß, dass Ihr und Eldred mir etwas verbergt. Aber Frick und ich … wir kennen uns schon lange. Also habt auch meinen Dank. Aber ich werde Euch so schnell nicht mehr aus den Augen lassen.«
    »Aye, Ser.«
    »Wegtreten!«
    Ich musste etwas herumfragen, bis ich Stabskorporal Frick fand. Als ich den Soldaten an der Lagerausgabe fragte, sah er mich prüfend an.
    »Ihr seid Lenar?«
    »Aye, Ser.«
    »In Ordnung, ich öffne Euch.« Er verschwand aus meinem Sichtfeld, um dann eine mit Stahlbändern verstärkte, schwere Eichentür auf der Seite für mich zu öffnen.
    »Geht diesen Gang entlang«, erklärte er mir. »Bis Ihr am Ende eine Tür seht. Die mit der Warnung. Dort seid Ihr richtig.«
    Ich fand die Tür. Und die Warnung.
    Nur für Zeugwarte. Wer nicht rechnen kann, wird neu sortiert .
    Daneben, mit einem Brandeisen ins Holz gebrannt, das Zeichen des Hammerkopfs.
    Das war mir ja bereits bestens bekannt. Ich klopfte, und jemand rief »Herein«.
    Im Zeughaus wurden nicht nur Waffen und Ausrüstung gelagert, sie verwalteten dort auch alles andere, was eine Armee am Leben erhielt. So war es keine Überraschung, dass die Versorgungstruppen sich, zusammen mit den Federn, eine kleine Messe in einem Raum des Zeughauses eingerichtet hatten, der sich von der großen Messe vor allem dadurch unterschied, dass er gemütlich eingerichtet worden war. Und es Gitter vor den Fenstern gab. Obwohl ich mich doch fragte, wie ein kostbar gefertigtes Spinett seinen Weg in diesen Raum gefunden hatte.
    »Da ist er ja«, rief Stabskorporal Frick fröhlich, als ich die Messe betrat. Er stand auf und ging zu einer Anrichte hin, auf der Becher und ein paar Weinflaschen standen, eine offene Kiste auf dem Boden neben der Anrichte verriet, wo sie hergekommen waren, offenbar bekam ich jetzt doch die Gelegenheit herauszufinden wie Fahrentau schmeckte.
    Er war nicht alleine, zwei weitere Unteroffiziere hatten es sich in den Sesseln bequem gemacht und spielten Hüpfstein miteinander. Eine flachsblonde Frau mit kurzen Haaren und grauen Augen, die mich prüfend musterte, und ein Mann, den ich bereits kannte. Schwertsergeant Eldred, der mich mit einem breiten Grinsen begrüßte.
    »Gerade rechtzeitig«, erklärte er und warf einen bezeichnenden Blick auf das Brett vor ihm, auf dem zwei schwarze Steine einer Armee von weißen gegenüberstanden. »Damit habe ich einen Grund abzubrechen, ohne zuzugeben, dass sie mich niedermetzelt!«
    Der Schwertsergeant hatte die zweifelhafte Ehre, der Erste zu sein, der nach einem Attentat auf eine Eule nicht hingerichtet worden war. Ich hatte die Wunde an Desinas Schläfe selbst gesehen, er hatte sie nur knapp verfehlt; dass er dennoch lebte, verdankte er seiner jahrelangen Freundschaft mit dem Opfer und der Tatsache, dass sie schlichtweg nicht glauben konnte, dass er sie hatte ermorden wollen.
    Es hatte sich dann recht schnell ergeben, dass er unter Beeinflussung gestanden hatte. Bis zu diesem Zwischenfall hatte er zur ersten Legion gehört, die traditionell die Drachen, also die Leibwache des Kaisers, stellte und auch die Zitadelle bewachte. Nach dem Anschlag auf die junge Eule, die damals noch nicht Kaiserin gewesen war, hatten ihm seine Kameraden den Rücken zugekehrt, niemand wollte mehr irgendetwas mit ihm zu tun haben. Einmal schon war er beeinflusst worden, wer konnte sich da sicher sein, dass es nicht noch

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