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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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dreinschaute und Lannis die Stirn runzelte, kratzte sich Frick am Kopf.
    »Keine Ahnung«, gestand er. »Machen das Barbaren nicht immer so?«
    Limark, Brandenau, Braunfels und Wallstadt. Das waren die Namen der vier Grenzfesten, die Meilen vor der eigentlichen Grenze die Ostmark sichern sollten. Nahm man sie nicht ein, bestand die Gefahr, dass die Grenztruppen dem Angreifer in den Rücken fielen, also, so die Überlegung, mussten die Barbaren diese Festungen zuerst erobern. Köder und Amboss zugleich. Das zumindest war die Überlegung. Nach dem, was ich über die Geschichte der Ostmark wusste, hatte man nur vergessen, das auch den Barbaren mitzuteilen.
    Fünfmal in den letzten sieben Jahrhunderten waren die Barbaren vorgestürmt und hatten die Grenzfesten vollständig ignoriert, zweimal war es ihnen sogar gelungen, über den Grenzfluss Braiya überzusetzen, und vor etwas über zweihundert Jahren hatte es eine Kriegsbande von fast dreitausend Barbaren sogar vermocht, bis an die Grenzen von Aldane vorzustoßen.
    Auf dem Weg ins Innere des Reichs hatten sie eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Niemand, so hieß es, könne sich mit ihrer Grausamkeit messen. Ich konnte mir vorstellen, welche Angst und Panik in der Ostmark und im Rest des Kaiserreichs geherrscht haben musste … aber ich verstand nicht, warum sie so gehandelt hatten.
    Denn allen Angriffen war eines gemeinsam: Nicht einer der Barbaren, die je die Grenzen überschritten hatten, hatte überlebt, man hatte sie abgeschlachtet wie Hunde und jeden Einzelnen gejagt wie ein waidwundes Tier und zur Strecke gebracht … im wahrsten Sinne des Wortes. In einem der Bücher hatte ich einen Kupferstich gefunden, auf dem ein Lanzenobrist der vierten Legion zusammen mit dem damaligen Marschall ein Feld abging, wo, in ordentlichen Reihen, über zweitausend Köpfe ausgelegt worden waren.
    Es ergab keinen Sinn für mich.
    Es war nicht so, dass die Barbaren beständig angriffen, es geschah in Wellen, in Abständen zwischen zwanzig und sechzig Jahren; so gab es manchmal lange Zeiten, in denen die Ostgrenzen ruhig waren und unerschrockene Siedler das Land für sich erschlossen. Zeiten, in denen man glaubte, die Gefahr wäre, von kleinen Scharmützeln abgesehen, gebannt.
    Bis sie wiederkamen.
    Ich verstand auch nicht, warum man den Menschen gestattete, jenseits des Braiya zu siedeln. Wäre das Land leer und unbesiedelt, gäbe es außer den Grenzfesten selbst nichts, das die Barbaren angreifen konnten. Aber das war Angelegenheit der Ostmark, der Titel Marschall stammte noch aus der Zeit, als die Legionen das Land hier verteidigt hatten, in Wahrheit war Marschall Hergrimm ein unangefochtener Herrscher, der in vielen Bereichen freier regieren konnte als zum Beispiel Desina, deren Macht durch einen Stände- und Handelsrat sowie enge kaiserliche Gesetze begrenzt war.
    Auch die Priesterschaft der Dreieinigkeit hatte in Askir einen weitaus größeren Einfluss, als man gemeinhin annehmen konnte. Ein Großteil der Bullen folgte schon aus Tradition den Lehren des Gottes Boron. Ein möglicher Konflikt zwischen der jungen Kaiserin und dem Oberpriester des Glaubens, der, wie ich gehört hatte, zudem recht stur sein konnte, könnte die Legionen leicht lähmen. So mächtig Desina auch war, konnte sie dennoch nicht einfach tun und lassen, was sie wollte.
    Marschall Hergrimm kannte solche Probleme nicht, die Ostmark befand sich seit Jahrhunderten unter Kriegsrecht. Der Marschall war, wie seine Vorgänger, mehr ein Tyrann als ein gerechter Herrscher, seine Macht allein dadurch begründet, dass es angeblich eine harte Hand am Zügel brauchte, um gegen den nächsten Ansturm der Barbaren gewappnet zu sein.
    Auf dem letzten Kronrat war ein Überlaufen der Ostmark an den Feind gerade noch verhindert worden, doch es hatte tiefe Risse hinterlassen, die nur unzureichend übertüncht worden waren. Der Marschall hatte dem Rest des Kaiserreiches vorgeworfen, auf Kosten der Ostmark ein gutes Leben zu führen, während seine Truppen bluten mussten. Was nicht einer gewissen Wahrheit entbehrte, doch auf der anderen Seite waren es die anderen Reiche, welche die Ostmark mit allem versorgten, was das Land benötigte.
    Man sah der Feste Braunfels an, dass sie schon viermal in ihrer Geschichte gefallen war. Immer wieder hatte man sie neu aufgebaut, die Wälle geflickt und versucht, sie besser auf den nächsten Ansturm vorzubereiten.
    Das Ergebnis war ein Flickwerk, Wälle aus fest gefügten kaiserlichen Quadern

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