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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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ist vorbei?«, fragte ich.
    »Ja«, nickte Varosch und trank von der Flasche, die Zokora ihm reichte. »Weiß jemand, wo ich Bolzen herbekommen kann?«, fragte er. »Ich habe heute alle verschossen.«
    »Ihr habt gelogen«, stellte ich fest, als ich vor den abgebrannten Überresten von Mirans kostbarem Zelt stand. Der Pirat sah auf den verbrannten Fetzen herab, der einst die Fahne der dritten Legion gewesen war. »Ja«, sagte er leise. »Ich weiß.«
    Es war später Nachmittag, fast schon Abend, und während sich die Reste von Mirans Legion auf der Straße nach Dunkelschacht sammelten, um die Verwundeten zu versorgen und die Toten zu betrauern, hatten wir schweigend das Schlachtfeld nach Überlebenden abgesucht. Jetzt, bei hellem Licht, waren die vielen Vorbereitungen zu erkennen, die Miran getroffen hatte, die Fallgruben, geschickt unter den Überresten der Zelte versteckt, die Spuren heftiger Kämpfe in den alten Ruinen, die Kadaver der Kriegsbestien, die noch immer in den Gruben kokelten.
    Die zweihundert, die sie in der Ruinenstadt behalten hatte, hatten sich dem Feind nicht offen gestellt, sondern den Gegner in den Ruinen in einen Häuserkampf gebunden … und so ihr Leben möglichst teuer verkauft. Ich fand den Lanzenmajor, der uns am Tor empfangen hatte, in einem Kreis von gut einem Dutzend erschlagener Feinde liegend vor … und eine Spur von Leichen zog sich durch die alte Lagerhalle, in der er seinen letzten Kampf gefochten hatte.
    Von Miran fanden wir nur ihr Schwert, verglüht, als hätte jemand es in einer Schmiede geschmolzen. Wir suchten nach ihnen, doch wir fanden weder die Obristin noch eine Leiche in der weißen geprägten Rüstung einer Kriegsfürstin.
    Von ihren fünfzig Kriegerinnen hatte Zokora fünf verloren, ein herber Verlust für ihren kleinen Stamm, von dem sie mir mit unbewegtem Gesicht berichtete.
    »Diese Soldaten dienten dem Nekromantenkaiser, der Omagor in die Welt zurückrufen will«, hatte sie mir ausdruckslos dazu gesagt. »Jede meiner Schwestern hätte ihr Leben tausendmal gegeben, um ihm Einhalt zu gebieten.« Ihre brennenden Augen bohrten sich in die meinen. »Wir haben zwei seiner Priester lebend genommen«, fuhr sie dann mit der gleichen unbewegten Stimme fort. »Sie werden in den nächsten Jahren die Namen meiner Schwestern lernen.«
    »Wie meint sie das?«, fragte Lannis mich leise.
    »Sie werden sie tagelang foltern«, erklärte ich genauso leise, doch ich hatte schon wieder vergessen, wie fein Zokoras Ohren waren.
    »Nicht tagelang«, verbesserte sie mich, ohne zu uns hinzusehen. »Vergesst nicht, ihr Tod macht den Nekromantenkaiser nur stärker … also behalten wir sie in unserer Obhut, bis er geschlagen ist … erst dann schicken wir sie ihm nach. Selbst wenn es Jahrzehnte dauert … oder länger.« Sie lächelte wie eine Raubkatze, die Blut geleckt hatte. »Die Priester gehören meinem Volk an, das macht es leichter, sie lange am Leben zu erhalten.«
    Es war ein junger Schwertmajor, der mir, blutend und erschöpft, von der Schlacht berichtete. Von dem Hügel vor der Stadt aus, dem gleichen, an dem ich mich im Wurzelwerk des Baums versteckt gehalten hatte, konnte ich den Schlachtverlauf fast vor mir sehen, während ich seinen Worten lauschte.
    »Es war das erste Mal, dass mir eine Sanduhr den Befehl gab, mit meiner Lanze … ich meine Tenet … in die Schlacht zu ziehen«, erzählte er mir, während ein Medikus der Federn einen üblen Schnitt an seinem Arm nähte. Der Schwertmajor schien es nicht einmal zu bemerken. Seine Augen schweiften über das Schlachtfeld, doch ich bezweifelte, dass er das Gleiche sah wie ich.
    »Wir kamen gerade rechtzeitig, um die Flanke der neunten Tenet der zweiten Lanze zu verstärken, und wurden unsererseits von der fünften der zweiten verstärkt … Dort …«, sagte er und schluckte, während er mit seinem gesunden Arm zu der Stelle wies, an der sich die gefallenen kaiserlichen Soldaten und die des Gegners türmten. Noch immer war man damit beschäftigt, die im Todeskampf ineinander verkeilten Körper zu trennen und nach Überlebenden zu suchen. »Miran bestand darauf, dass wir sie dort binden sollten, um so die feindlichen Soldaten, die in die Stadt eingedrungen waren, von dem Rest ihrer Kameraden zu trennen. Das taten wir dann auch … und jedes Mal, wenn es schien, als ob wir überrannt werden würden, stieß eine weitere Tenet zum Kampf hinzu … und immer genau dort, wo wir sie brauchten und der Feind eine schwache Stelle

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