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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Sie schien etwas zweifelnd, nickte dann aber entschlossen.
    »Versuchen können wir es ja.«
    Zeus schwenkte seinen mächtigen Kopf herum und sah mich an, als ob er sich beschweren wollte, dass ich ihn vorgeschoben hatte, aber auch sein Gang schien mehr und mehr beflügelt, je näher wir diesem fernen Hügel kamen.
    Serafine sollte recht behalten, eine kleine Quelle entsprang am Fuß dieses Hügels und speiste einen schmalen Bach. Da es kaum mehr als eine Kerze dauern würde, bis die Nacht hereinbrach, entschlossen wir uns, hier am Fuße des Hügels zu lagern. Als ich den Befehl zum Absitzen gab, fühlte ich den Blick der Bannersergeantin auf mir ruhen, aber wenn sie etwas zu sagen hatte, behielt sie es vorerst für sich.
    »Was habt Ihr gegen die Blutreiter?« fragte Varosch die Bannersergeantin, während er sich vorbeugte, um mit einem hölzernen Löffel den Eintopf zu kosten, der in einem Kessel über dem Feuer köchelte. Er war vorhin kurz ausgeritten und hatte einen dieser Steppenhasen geschossen … ein ziemlich dürres Exemplar mit ungewöhnlich langen Hinterläufen. Zusammen mit dem schwarzen Dauerbrot, von dem wir überreichlich in unseren Satteltaschen mit uns führten, und das einem bei jedem Bissen alles an Feuchtigkeit aus dem Mund zu ziehen schien, sollte es genug für uns alle sein. »Es braucht noch Salz«, stellte er fest.
    »Wollt Ihr weiterkochen?«, fragte Lannis drohend, und Varosch trat hastig einen Schritt zurück, um abwehrend die Hände zu heben. »Ich habe den Hasen geschossen«, verteidigte er sich. »Kochen muss ein anderer.«
    »Dann beschwert Euch nicht«, warnte sie ihn … und gab etwas Salz nach. Sie rührte, kostete und nickte zufrieden. »Was die Blutreiter angeht«, fuhr sie fort und deutete mit ihrem Blick auf Mahea, »so habt Ihr Euch doch schon mit ihr unterhalten.«
    Varosch nickte. »Eine üble Geschichte.«
    »Aber kein Einzelfall. Sie hat Euch auch von dem Kopfgeld erzählt?«
    Varosch nickte wieder.
    »Ihr habt ja Maheas Stamm gesehen. Die Barbaren sind im Schnitt etwas kleiner als wir, oftmals auch von dunklerer Hautfarbe … aber wenn man einem von ihnen auf den Straßen von Askir begegnet, würde er keinen zweiten Blick auf sich ziehen.« Sie rührte noch einmal und sah dann angewidert auf. Doch es war nicht der Kesselinhalt, der sie das Gesicht verziehen ließ. »Das Kopfgeld wird für jeden Kopf ausgezahlt, der dunkle Haare hat. Vielleicht ist es Euch schon aufgefallen, dunkle oder schwarze Haare sind auch im Reich nicht selten. Es gibt immer mal wieder Handelskarawanen, die spurlos verschwinden. Natürlich sind es angeblich immer die Barbaren, die daran Schuld tragen, doch ich weiß von vier Fällen, in denen jemand behauptet hat, in einem der abgeschlagenen Köpfe auf den Lanzen vor der Kommandantur einen Bürger oder eine Bürgerin des Reichs wiederzuerkennen.«
    »Ihr sagt also, die Blutreiter überfallen Handelskarawanen, rauben sie aus und lassen sich dann auch noch Kopfgeld für ihre Opfer auszahlen?«, fragte Varosch ungläubig.
    »Zumindest ist es das, was ich denke«, antwortete die Bannersergeantin rau. »Bislang hat man es ihnen nicht nachweisen können, aber ich bin überzeugt davon, dass nicht alle Übergriffe, die den Barbaren angelastet werden, von ihnen begangen wurden. Das Schöne daran ist«, fuhr sie bitter fort, »wenn wieder einmal eine überfallene Karawane gefunden wird, sind es die Blutreiter, die ausgeschickt werden, um sie zu rächen. Hier hat man den Wolf zum Hirtenhund gemacht.« Sie sah zu mir hin. »Es ist, wie ich sage, Ser General«, fuhr sie bitter fort. »Es gibt nicht viele hier in der Ostmark, die wahrhaftig einen Frieden wollen.«
    Varoschs Gesicht verhärtete sich. »Wenn dies wahr ist«, sagte er in diesem bestimmten Ton, der keinen Widerspruch duldete, »müssen sie gerichtet werden.«
    Mittlerweile hatte ich fast schon vergessen, wie er vorher ausgesehen hatte, es war überraschend für mich, wie sehr Mimik, Gesten und die Art des Menschen einen ausmachten, und wie wenig wichtig das Äußere doch war.
    Als wir nach der Schlacht im Lager der dritten Legion nach Überlebenden gesucht hatten, hatte er von einem Verletzten, um den er sich gekümmert hatte, zum Dank ein silbernes Amulett mit dem Zeichen seines Gottes darauf geschenkt bekommen, dieses hatte er jetzt so fest ergriffen, dass die Knöchel seiner Faust heller hervortraten. Varosch war noch immer ein Adept Borons – dass er nun den Körper eines dunklen Elfen

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