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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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bist, Ha’vald. Unser Stamm wird das Land des Drachen verlassen.«
    »Ich wurde noch nie besiegt, Großvater«, sagte Ma’tar leise.
    »Ja«, nickte der Schamane. »Das ist wahr. Wahr ist auch, dass es heute geschehen wird.«
    »Es ist entschieden«, beharrte Ma’tar. »Ich kämpfe gegen ihn.«
    Der Schamane sah ihn traurig an und nickte … um dann zu seinem Stuhl zurückzugehen.
    »Wenn er gewinnt, können er und die Eisernen gehen … mit den Gefangenen«, verkündete Ma’tar den anderen Barbaren.
    »So soll es sein«, bekräftigte der Schamane und setzte sich, den Stab mit dem Katzenschädel fest in der Hand. Der bleiche Schädel schien im Licht der frühen Sonne zu schimmern.
    Ma’tar nickte mir zu und führte mich etwas abseits des Lagers in die Mitte der Lichtung.
    »Ist es gut hier?«, fragte er.
    »Ja«, sagte ich. »Han’ara Ma’tar.«
    »Du wirst meinen Namen in Erinnerung behalten?«
    »Dann habe ich es richtig ausgesprochen.«
    Er lachte. »Vielleicht gönne ich dir und deinen Männern doch einen schnellen Tod.«
    Er zog sein Schwert und wartete … ich ließ Seelenreißer aus seiner Scheide gleiten. Ma’tars Augen weiteten sich, als er die fahle Klinge sah, er griff das Schwert fester und fast noch im gleichen Lidschlag erfolgte schon sein Angriff.
    Seelenreißer beschrieb einen kurzen Bogen, ein heller Klang ertönte, als die fahle Klinge guten kaiserlichen Stahl knapp über dem Griffstück traf, zur Seite schlug, sich aus der Scharte löste und einen weiteren kurzen Bogen beschrieb.
    Ich trat zurück.
    Ma’tar ließ seine Klinge sinken und griff sich mit einer Hand an den Hals, wo ihm das Blut zwischen den Fingern hervorquoll, bevor er vor mir auf die Knie fiel und dann nach vorne in das Gras, das sich zu meinen Füßen rot verfärbte.
    Ich blinzelte und sah mich wieder im Lager stehen, vor Ma’tar, der unter seiner gebräunten Haut bleich geworden war, und dem Schamanen, der den Barbarenführer aus blinden Augen mit einem langen Blick bedachte, bevor er sich an mich wandte.
    »Nimm deine Freunde mit, Ha’vald. Wir gehen.« Und an Ma’tar gewandt: »Ich sagte dir, dass wir rotes Gold nicht essen können … und es uns ins Verderben stürzen wird. Wir werden es hier lassen, genau dort, wo du jetzt stehst. Und jeder, der nur eine Münze zurückbehält, wird daran sterben.«
    Dann ging er wieder zu seinem Stuhl zurück und setzte sich.
    Nun, auch Asela konnte sich irren. Ich fand dieses kleine Kunststück eben beeindruckend genug.
    »So soll es sein.« Ma’tar schluckte. »Großvater ist ein weiser Mann.« Er hängte das kaiserliche Langschwert aus und hielt es mir hin. »Du hast es dir gewonnen.«
    »Danke«, antwortete ich und nahm die Waffe entgegen. »Habt Ihr Akenstein angegriffen?«
    »Nein. Es wurde schon letzte Woche zerstört. Wir sind erst zwei Tage hier.«
    »Was ist mit Dormuth?«
    »Das Dorf dort hinten?«
    Ich nickte.
    »Ja«, sagte er unbewegt. »Wir boten ihnen an, sich zu ergeben. Sie wollten kämpfen. Sie verloren.« Er zuckte mit den Schultern. »So ist es im Krieg.«
    »Warum ist Krieg?«
    »Weil es hier niemals Frieden gab, der nicht gebrochen wurde.«
    »Warum habt ihr den Frieden gebrochen?«, fragte ich.
    Er schaute mich prüfend an. »Du glaubst, dass wir den Frieden brachen?«
    Ich nickte nur.
    »Dann irrst du dich.« Er musterte mich, als ob er sich mein Gesicht für alle Ewigkeit einprägen wollte. »Mein Stamm wird von hier weggehen«, sagte er heiser. »Aber es werden andere kommen.«
    »Aber ihr werdet nicht mehr gegen uns kämpfen?«
    »Nicht solange ich diese kor’va führe.«
    »Das ist gut so«, meinte ich. »Sagt, wisst ihr von etwas, das sich der Tarn nennt?«
    Seine Augen zogen sich ein wenig zusammen, doch mehr Regung zeigte er nicht.
    »Vielleicht. Du stellst seltsame Fragen für einen Fremden.«
    »Ich bin hier, weil ich einen Weg suche, diesem Land den Frieden zu bringen. Das Schlachten muss ein Ende haben. Ich hörte, dass jemand, der den Tarn trägt, für euch alle sprechen könnte und mit ihm ein dauerhafter Friede verhandelbar wäre.«
    Er musterte mich nachdenklich, dann spielte ein leichtes Lächeln um seine Lippen.
    »Großvater sagt, ein wahrer Krieger sucht den Frieden.«
    »Ich kenne den Krieg«, sagte ich rau. »Er nutzt vor allem denen, die andere für sich kämpfen und sterben lassen. Da ziehe ich den Frieden vor.«
    Wieder nickte er langsam. »Der Tarn ist nur eine Legende«, erklärte er dann bedauernd. »Nicht mehr als das. Eine

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