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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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würde.«
    Sie lehnte sich zurück und trank einen Schluck des Tees. »Seid froh darum, dass Magie nicht die Antwort auf alles ist. Wenn es so wäre, dann wäre es Kolaron, der mit Sternen nach uns wirft, aber er unterliegt den gleichen Regeln und Beschränkungen wie wir. Vater sagte früher, dass, je größer die Macht wird, über die man verfügt, man sie umso weniger nutzen kann. Unendliche Macht zu besitzen, würde einen nur entwaffnen.«
    »Für was ist dann Eure Macht nutze?«, fragte ich.
    »Stellt Euch vor, ihr besäßet den größten Tribock, der jemals erbaut wurde, keine Festungswand hält Euch stand, aber Ihr habt Hunger und wollt einen Hasen jagen.«
    »Ja«, nickte ich weise. »Das dürfte schwierig werden.«
    »Selbst wenn Ihr trefft, bleibt von dem armen Häslein nicht genug, das Ihr essen könntet«, lächelte die Eule. »Auf die Wahl der Waffe kommt es an. Ich werde die richtige für den Verschlinger finden. Vergesst nicht, ich beobachte ihn. Ich lerne ihn, sehe, was er tut … und wie. Er wird nicht gegen mich bestehen.«
    »Wie wäre es«, sagte Serafine säuerlich, »wenn wir uns über das Kuchenbacken unterhalten würden?«
    Woraufhin mir ein Rezept für Honigküchlein einfiel … ich dachte, dass es jetzt besser wäre, mich zurückzuziehen. Was ich dann auch tat.
    Am Abend desselben Tages kam Mahea zu mir. Ihr Großvater hatte ihr einen Adlergeist geschickt, um mir meine Antwort zu geben, Ma’tar, sein Großvater und fünfzehn auserwählte Krieger würden sich mit mir treffen und mir folgen, um zu bestätigen, dass ich für den Stamm kämpfte. Der Rest von Ma’tars Stamm aber, das forderte er im Gegenzug, würde sich nach Aldane aufmachen, ich sollte ihm versprechen, dort einen Platz für sie zu finden.
    Offenbar war auch er nicht davon überzeugt, dass man den Verschlinger besiegen konnte. Ich stimmte zu und sprach zudem mit Asela, die sich regelmäßig mit Desina austauschte, und konnte so versprechen, dass wir in Aldane Land für Ma’tars Stamm finden würden. Es war ein kleiner erster Schritt, aber auch mit kleinen Schritten beginnt man einen Weg.
    Die Reise ging weiter. Wir sahen nur einmal noch eine Wyvern, aber diese hielt sich so weit entfernt, dass selbst Asela nicht mit ihrem Finger auf sie deuten konnte. Ein Tag reihte sich an den nächsten, und wir bekamen keine Menschenseele zu sehen. Nur von den langbeinigen Steppenhasen gab es reichlich.
    Es war eine seltsam friedliche Zeit, auch wenn Blix und Grenski erbarmungslos darin waren, die Legionäre für den Kampf zu üben. Oder sie auf die Pferde und wieder von ihnen hinunterspringen zu lassen, bis die armen Tiere ganz wirr davon wurden.
    Dennoch fand sich Zeit, am Lagerfeuer Geschichten zu lauschen und die Legionäre der fünften Lanze besser kennenzulernen. Einmal brach die Achse eines Wagens, und ich nahm zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder Säge und Hobel in die Hand, um aus einem Balken eine neue Achse zu formen; es gab mir ein überraschendes Gefühl der Zufriedenheit, zu sehen, wie der Wagen auf meiner Achse weiterrollte.
    Serafine und Asela schienen in der Zeit an der Hüfte miteinander zu verwachsen, man sah sie kaum noch getrennt, und Aselas Wagen verwandelte sich immer mehr zu einem rollenden Ort, an dem man Gespräche führen und sich entspannen konnte, auch wenn die Eule es tunlichst vermied, Kolaron oder den Verschlinger noch einmal zu erwähnen.
    Dass sich die Weltenscheibe dennoch weiterdrehte, erfuhr ich von Asela am Abend des neunten Tags unserer Reise.
    »Kriegsfürst Arkin hat den Verschlinger nach Wallstadt entsandt«, teilte sie mir grimmig mit. »Er schlüpfte in die Haut des Kommandeurs, tat, als würde er mit den Barbaren verhandeln, und befahl dann, das Tor der Feste zu öffnen und die Waffen niederzulegen. Die Barbaren erschlugen jeden, bis auf eine Handvoll Seras, die die Barbaren dann dazu zwangen, mit ihnen zu gehen. Sie töteten auch den letzten Hund und legten überall Flammen an; jetzt ist Wallstadt nur noch eine rauchende Ruine. Es hat begonnen, Ser Roderik«, schloss die Eule müde und seufzte. »Und so schnell wird es kein Ende finden.«

Das Plateau
     
    43  Über Asela erfuhr ich, das Miran sich mit großem Ehrgeiz daran machte, die drei Teillegionen zu einer Einheit zu verschweißen, und nun ungeduldig mit den Hufen scharrte, da wir unsere Zeit bereits überzogen hatten.
    Wir hatten den Aufwand schlicht unterschätzt, zudem hatte es zweimal geregnet, was uns gut und gerne einen Tag

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