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Das Blutschwert

Das Blutschwert

Titel: Das Blutschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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Scheiben fiel heraus.
    »Ups«, machte Willow und versuchte noch, sie aufzufangen. Aber im Fangen war sie noch nie besonders gut gewesen.
    Als die Scheibe auf den Boden knallte, bückte sich Willow errötend, hob sie auf und wollte sie wieder an ihren alten Platz am Knauf befestigen. Doch stattdessen berührten ihre Finger die Klinge.
    »Will, ich weiß nicht, ob das klug.«, begann Buffy.
    Zu spät.
    Willow stöhnte leise und zog ihre Hand zurück. An ihrem Zeigefinger war Blut. Sie war abgerutscht und hatte sich in den Finger geschnitten. Die Klinge musste verdammt scharf sein.
    »Das tut bestimmt weh!«, sagte Xander, der plötzlich wie aus dem Nichts neben ihnen auftauchte.
    Willow wirbelte alarmiert herum. »Hau ab!«, fauchte sie.
    »Wow«, entfuhr es Xander, und er blinzelte überrascht. »Was hab ich denn getan?«
    Willow schüttelte den Kopf, während sie an ihrem blutenden Finger saugte, und hoffte, dass die Wunde nicht genäht werden musste.
    »Nichts«, erklärte sie. »Tut mir Leid, aber nach dem Wochenende bin ich immer leicht schreckhaft. Verschwinden wir von hier.«
    »Klingt gut«, sagte Buffy fröhlich. »Ich schätze, wir waren lange genug hier, um meinen Mathetest zu versäumen.«
    »Schön für dich«, murmelte Willow säuerlich.
    Buffy wirkte gekränkt, aber plötzlich war Willow das egal. Sie fühlte sich nicht wohl und wollte nur noch nach Hause und sich im Bett verkriechen. Buffys Fröhlichkeit heiterte sie nicht im Geringsten auf.
    Erst als der Bus auf dem Parkplatz der Sunnydale High hielt, fiel Willow auf, dass sie diese seltsame Metallscheibe eingesteckt hatte. Und kaum hatte sie es bemerkt, da vergaß sie es auch schon wieder. Ihr war ein wenig übel.
    »Du siehst blass aus«, stellte Xander fest.
    Willow wartete auf die unvermeidliche Bemerkung über Vampirismus oder Gespenster oder ihre auch sonst nicht gerade gesunde Hautfarbe, aber sie kam nicht. Xander wollte sie nicht ärgern; er war bloß besorgt.
    In diesem Moment wurde Willow klar, dass sie besser nach Hause ging. Und sie meldete sich bei Mr. Morse krank.
    »Wirklich, Willow, es ist in Ordnung«, sagte der Geschichtslehrer und nickte übertrieben, während er sie auf dem Parkplatz fast in Giles’ Arme schubste. »Ich werde Direktor Snyder sagen, dass du krank bist. Geh nach Hause, und ruh dich aus. Du willst morgen doch nicht mein Popquiz verpassen, oder?«
    Ein Scherz, dachte Willow verwirrt. Mr. Morse hatte einen Scherz gemacht, um sie aufzuheitern. Aber das machte alles nur noch schlimmer.
    Willow hatte das Gefühl, alles auf unheimliche, verzerrte, übernatürliche Weise zu sehen. Es war fast wie ein Adventure-Game, aber mit Fetzen aus ihrem wirklichen Leben. Xander sah sie an - ganz brüderlich - und riet ihr, sich hinzulegen. Er versprach ihr, sie nach der Schule anzurufen und nachzufragen, ob alles okay war. Und Buffy versprach ihr, Oz zu sagen, dass sie krank geworden und nach Hause gegangen war. Cordelia schnitt eine Grimasse und fragte Willow, ob sie vorhatte, sich auf ihr Kleid zu übergeben.
    Giles fuhr sie nach Hause. Sie wusste nachher nicht mehr, ob sie miteinander geredet hatten oder nicht.
    Am Ende brachte er sie zur Tür, wo ihre Mom, wie befürchtet, das große Theater veranstaltete, sich bei Giles bedankte und sie nach oben scheuchte.
    Willow fiel um ein Uhr Mittag ins Bett und wachte erst am Dienstagmorgen wieder auf, als es Zeit wurde, zur Schule zu gehen.
    Sie hatte wie eine Tote geschlafen.

3

    »Hallo, Zombie-Alarm!«, witzelte Xander, als Willow am nächsten Nachmittag nach dem Unterricht durch die Tür der Bibliothek spazierte.
    Sie lächelte. Es war ihr erstes Lächeln seit gestern, und es fühlte sich gut an.
    »Ich weiß, dass ich nicht gerade wie das blühende Leben aussehe«, gestand sie, »aber ich fühle mich besser. Viel, viel besser.«
    »Das freut mich«, sagte Xander lächelnd. »Ich habe mir Sorgen gemacht, weil du gestern Abend nicht zurückgerufen hast. Ich hab mich die ganze Nacht schlaflos im Bett hin und her gewälzt.«
    Willow zog eine Augenbraue hoch. »Du hast nicht mal bis zu den Nachrichten durchgehalten, stimmt’s?«
    »Nicht mal bis zehn Uhr«, gab Xander zu. »Was aber nicht bedeutet, dass ich mir keine Sorgen gemacht hab! Ich bin jedenfalls froh, dass es dir besser geht.«
    Sie war gerührt. »Ja. Ich fühle mich wirklich besser. Keine Ahnung, was gestern mit mir los war. Ich war bloß. ich weiß es nicht, ich war völlig von der Rolle. Ich habe mich noch nie so gefühlt,

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