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Das Blutschwert

Das Blutschwert

Titel: Das Blutschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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nach Vampiren als nach Straßenräubern, die den Kids ihr Milchgeld klauen.« Willow hörte die Bitterkeit in ihrer eigenen Stimme, aber sie konnte nichts dagegen tun. Und als Buffy nach ihrer Hand griff, um sie zu trösten, zog sie sie unwillkürlich weg, als hätte sie sich verbrannt. Sie wollte Hilfe, kein Mitleid.
    »Willow, du konntest nichts tun«, beteuerte Buffy abermals. »Es war nicht deine Schuld, und es hat nichts damit zu tun, dass du nicht stark genug bist. Hättest du dich gewehrt, wären die Verletzungen vielleicht viel schlimmer ausgefallen.«
    Willow spürte, wie ihr heiße Tränen in die Augen schossen, und sie biss die Zähne zusammen, entschlossen, diese Tränen nicht fließen zu lassen.
    »Du verstehst das nicht!«, fauchte sie. »Ich hätte etwas tun können! Ich hätte mich wehren können, aber ich habe es nicht getan. Buffy, ich war wie erstarrt - vor Angst total gelähmt. Ich bin zusammen mit dir in Situationen gewesen, wo ich wusste, dass mein Leben in Gefahr war. Aber in diesem Fall war es nicht so. Sie wollten mich nicht umbringen, sonst wäre ich jetzt tot.«
    »Will«, begann Buffy, doch Willow schüttelte den Kopf.
    »Angel wollte mich einmal umbringen, und er hätte es auch getan, wenn Miss Calendar nicht eingegriffen hätte. Ja, ich weiß, eigentlich war es nicht Angel, aber darum geht es jetzt nicht. Er wollte mich töten, aber ich kann ihm noch immer ins Gesicht sehen. Ich kann mit ihm reden und ihm den Rücken zudrehen. Ich vertraue ihm.«
    Buffy nickte ernst und schien etwas sagen zu wollen, aber Willow redete unaufhaltsam weiter.
    »Vielleicht liegt es an ihm, aber ich glaube, es liegt auch an mir. Denn wenn es hart auf hart kommt, wenn es gegen Vampire geht, dann steh ich nicht allein da. Willow Rosenberg gegen all diese grauenhaften Monster. Dann heißt es, wir gegen sie, kapierst du das?« Wieder nickte Buffy ernst. »Aber allein im Dunkeln.«, fuhr Willow aufgebracht fort,». allein auf dieser menschenleeren Straße? Ich war wie erstarrt, Buffy. Ich hab nicht mal versucht, mich zu wehren. Ich hab es bis jetzt noch keinem anderen Menschen erzählt, es mir nicht einmal selbst eingestanden. Das war auch mit ein Grund, warum ich den Überfall nicht der Polizei gemeldet habe.«
    »Hast du nicht?«, entfuhr es Buffy, und sie starrte ihre Freundin an.
    »Natürlich nicht!«, brauste Willow auf. »Wie hätte ich denn erklären sollen, wo ich war, woher ich kam und warum ich ohne Erlaubnis meiner Eltern draußen gewesen bin?«
    Buffy sah leicht verlegen aus. »Will, es tut mir Leid.«
    »Es ist nicht deine Schuld, Buffy«, erwiderte Willow mit bebender Stimme. »Es ist nicht mal meine Schuld, das weiß ich. Aber ich hätte es verhindern können, wenn ich besser vorbereitet gewesen wäre.«
    Buffy schienen die Worte zu fehlen. Zum ersten Mal wusste sie offenbar nicht, was sie sagen sollte.
    Sie ist also doch nicht perfekt, oder?, fragte eine leise Stimme in Willows Kopf.
    »Weißt du«, murmelte Buffy, »Giles und ich sind jetzt eigentlich fertig. Wenn du es wirklich willst, könnte ich.« Sie wies auf den freien Raum in der Bibliothek, wo sie und Giles trainiert hatten. Willow zuckte zusammen, als hätte Buffy sie geschlagen.
    Jetzt bietet sie es mir an, dachte Willow verbittert. Jetzt erst, nachdem ich mich selbst gedemütigt habe.
    Für einen Moment fühlte sie sich verwirrt. Woher kamen all diese bitteren Gedanken über Buffy? Die hatte sie ganz bestimmt nicht verdient. Aber das Mitleid in Buffys Gesicht machte sie immer noch sauer.
    »Weißt du. Ich denke, wir sollten es ein anderes Mal versuchen«, heuchelte Willow. »Ich hab mich noch immer nicht ganz von gestern erholt.« Sie wies auf ihren Arm. »Ich werde hier noch eine Weile arbeiten und dann nach Hause gehen.«
    »Bist du sicher?« fragte Buffy. Sie sah jetzt selbst ein wenig verletzt und verwirrt aus.
    »Ich bin sicher«, antwortete Willow und rang sich ein Lächeln ab.
    Nachdem Buffy gegangen war und Giles oben im Magazin herumwühlte, wandte sich Willow wieder dem Computer zu. Aber sie führte ihre Suche nach den Kerlen, die sie überfallen hatten, nicht fort. Diesmal forschte sie nach Informationen über Waffen aus allen Teilen der Welt. Sie war ein kluges Mädchen und würde es schon allein schaffen.
    Während sie die Schwerter auf dem Monitor betrachtete, konnte sie ihr Gewicht förmlich in den Händen spüren. Sie spürte den Knauf und hörte den Stahl durch die Luft pfeifen, als ihre Klinge auf das Ziel

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