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Das Blutschwert

Das Blutschwert

Titel: Das Blutschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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den Monsignore mit einem schrecklichen Fluch zu belegen, der als eine Art Magnet für Dämonen wirkte und alle Dämonen innerhalb der Stadtgrenzen von Florenz dazu zwang, in den Körper des armen Mannes zu fahren. Natürlich hat ihn die Belastung getötet, und er wurde zu einem Vampir. Aber die - sagen wir - Übervölkerung seines Körpers trieb den Monsignore noch vor seinem traurigen Dahinscheiden in den Wahnsinn und verwandelte die Dämonen in ihm in sabbernde Idioten.«
    Erst jetzt blickte Willow interessiert auf. »Und mit so was hast du dich gestern Nacht herumgeschlagen?«, fragte sie Buffy.
    Buffy nickte. »Ein totaler Spinner. Aber Giles hält ihn für eine Berühmtheit.«
    Willow beobachtete, wie sich Giles’ Gesichtsausdruck binnen Millisekunden von Überraschung zu gekränktem Stolz veränderte.
    »Keineswegs«, behauptete er pikiert. »Ich finde es lediglich faszinierend, dass der Höllenschlund weiterhin Kreaturen anzieht, die seit Jahrhunderten als bloße Mythen abgetan wurden. Selbst im Wächtertagebuch stand, der Monsignore sei nichts weiter als eine Legende.«
    »Das dürfte er jetzt auch sein«, warf Buffy ein.
    »Genau«, bestätigte Giles heiter. »Du hast ihn von seinem Fluch erlöst.«
    Willow hatte den Eindruck, dass er es kaum erwarten konnte, Buffys Heldentat in sein eigenes Tagebuch einzutragen. Das Gespräch war beendet, und die beiden wandten sich wichtigeren Dingen zu: dem Sparring.
    Während Willow ihre Suche im Net fortsetzte, unterzog Giles Buffy einem »höllischen Jägertraining«, wie sie es nannte. Er unterwies sie in Waffen- und Nahkampftechniken, bei denen der arme Giles nicht selten Schrammen und blaue Flecken davontrug. Zum Glück hielt sich sein Liebesleben in äußerst engen Grenzen, sonst hätte er das eine oder andere Mal arge Erklärungsnöte gehabt. Deshalb war Jenny Calendar auch die perfekte Freundin für ihn gewesen. Sie hatte Bescheid gewusst. Aber diese Tatsache war letztlich der Grund für ihren Tod.
    Immer wieder musste Willow an Miss Calendar denken. Wenn sie gewusst hätte, was Buffy wusste, und wenn sie das »höllische Jägertraining« genossen hätte, dann könnte sie jetzt vielleicht noch leben. Vielleicht hätte sie es geschafft, Angel zu entkommen oder ihn aufzuhalten, bis Hilfe eintraf.
    Willow beschäftigte sich mehr und mehr mit diesem Gedanken und immer weniger mit dem, was sie eigentlich tun wollte. Schließlich gab sie die Suche ganz auf, drehte sich um und schaute zu, wie Buffy Giles mit Schlägen und Tritten eindeckte. Ihre Fäuste und Füße trafen ihn hart, trotz der Schutzkleidung, die der Wächter trug, und jeder Schlag wurde mit einem Selbstvertrauen geführt, das Willow niemals besitzen würde.
    Willow war keine Närrin. Sie wusste, dass Buffy zu Dingen fähig war, die andere Mädchen einfach nicht beherrschten. Daher war ihr klar, dass sie in Sachen Selbstverteidigung noch Einiges von Buffy lernen konnte.
    Als Buffy und Giles zu langen Holzstangen, so genannten Bo-Stöcken, griffen und miteinander kämpften, verfolgte Willow jede Bewegung mit großen Augen.
    »Giles, können wir eine kurze Pause machen?«, fragte Buffy, als sie Willows Blicke bemerkte.
    Giles schien mehr als erleichtert, ein paar Minuten ausruhen zu können, bevor sein Stolz genauso malträtiert war wie sein Körper. Er legte seine Schutzpolster ab und verschwand.
    Sobald er gegangen war, kam Buffy auf sie zu, neigte den Kopf, zog die Augenbrauen hoch und musterte Willow mit forschendem Blick.
    »Also, verrätst du mir jetzt freiwillig, was dir auf der Seele liegt, oder muss ich erst das Affentheater veranstalten, mit dem mich meine Mutter immer genervt hat, als ich noch ein Kind war?«
    Willow lächelte. »Ich hab dir nur zugesehen«, erklärte sie, »und mir dabei gewünscht, ich könnte wenigstens halb so gut kämpfen wie du.«
    Buffy nagte einen Moment an ihrer Lippe und nickte dann bedächtig. »Die Sache scheint ernst zu sein«, stellte sie fest, zog einen Stuhl heran und setzte sich neben Willow an den Computer. »Dieser Überfall hat dich richtig geschafft, was?«
    Willow wandte den Blick ab und zuckte matt mit den Schultern. Sie deutete auf den Monitor. »Ich versuche gerade sie aufzuspüren. Vielleicht hat es in der letzten Zeit ja mehrere solcher Überfälle gegeben; vielleicht wurde irgendjemand verhaftet.«
    »Und? Hast du was gefunden?«, fragte Buffy hoffnungsvoll.
    »Eine Menge Überfälle«, berichtete Willow. »Unglücklicherweise klingen die meisten mehr

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