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Das Blutschwert

Das Blutschwert

Titel: Das Blutschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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»Jedenfalls ist das weder ein katana noch ein wakizashi.«
    Willow lächelte und wunderte sich darüber, wie leicht es Buffy fiel, etwas zu lernen, wenn sie sich für das Thema interessierte. Sie trat zu dem riesigen Schwert und las laut die Erklärung auf dem Schild, das an der Wand befestigt war.
    »>Diese Schwertform namens ken stammt ursprünglich aus China und wurde im Japan des achten Jahrhunderts verwendet, bevor das bekanntere daisho - oder Schwertpaar - des alten japanischen Kriegers entwickelt wurde. Dieses kürzlich im Chugoku-Gebirge entdeckte Einzelstück ist nachweislich erheblich ältere«, las Willow halblaut vor. »Wow«, fügte sie hinzu.
    »Lies auch den Rest«, forderte Buffy. »Das mythologische Zeug wird dir gefallen.«
    Willow gehorchte, aber diesmal las sie still.
    »>Nach der Entdeckung des Schwertes behaupteten die Einheimischen, dass es sich dabei um das shinken - das echte Schwert - des Gottes Sanno handelte, einer mythologischen Gestalt, die auch als König der Berge bekannt ist und auf dem Berg Hiei in der Nähe von Kyoto und Kobe zu Hause ist. Nach dieser Legende, an die bis zum heutigen Tage noch manche der älteren Bauern in dieser Region glauben, hat der Bergkönig Japan vor einer Invasion fremder übernatürlicher Kräfte bewahrt. Hierbei handelt es sich um eine offensichtliche Anspielung auf die gespannten Beziehungen zwischen Japan und China in dieser Zeit. Diese Theorie wird von dem Mythos um Sannos größten Kampf gestützt, demzufolge er einen chinesischen Vampir namens Chirayoju besiegte, der den Kaiser von Japan aussaugen und so die Nation zerstören wollte. Nach der Legende haben weder Sanno noch Chirayoju diesen Kampf überlebte.«
    »Willow war zutiefst beeindruckt. »He, Moment mal, glaubst du, dass dieser Sanno-Typ der Jäger war?«, fragte sie.
    Buffy blinzelte. »Nein. Ein großer Kerl mit einem riesigen Schwert, der auf dem Gipfel eines Berges lebte und die Dämonen zu sich kommen ließ? Es ist nur eine Legende, Will. Ich dachte bloß, sie wäre irgendwie cool.«
    »Ja.« Willow nickte. Sie sah wieder das Schwert an. »Sie unterscheidet sich von den Vampirlegenden, die wir bis jetzt gehört haben. Oder getroffen.« Aber Willow fand die Legende trotzdem interessant, schon wegen Sanno. Er war kein Vampirjäger, sondern bloß ein starker Kerl mit einem Riesenschwert, der tat, was getan werden musste. Für einen Moment fragte sie sich, was sie möglicherweise erreichen konnte, wenn sie nur ein wenig trainierte. Trainierte und sich vielleicht auch ein großes Schwert besorgte.
    »Hör mal«, sagte sie eifrig, »nachdem ich dir so viel beigebracht hab, könntest du mir eigentlich auch etwas Nachhilfe geben.«
    »Hä?«, machte Buffy verwirrt. »In welchem Fach könnte ich dir schon Nachhilfe geben, Willow? Du bist hier die Intelligenzbestie.«
    Willow griff mit ihrer unverletzten Hand nach dem Schwert und berührte die kühle Oberfläche des Metalls. Kühl, ja, aber irgendwie strahlte die Waffe auch eine unheimliche Hitze aus.
    »Selbstverteidigung«, flüsterte sie.
    Buffy lächelte und runzelte gleichzeitig die Stirn.
    »Du kannst dich doch wehren, Will«, sagte sie.
    Willow hob ihre verletzte, eingegipste Hand. Ihr Lächeln war gezwungen. »Nein«, erwiderte sie. »Das kann ich nicht. Ich hab bis jetzt nur Glück gehabt. Ich will keine Last für dich sein, Buffy. Ich will nicht, dass du mich die ganze Zeit beschützen musst.«
    Buffy berührte den Gipsverband an Willows Hand. »Will«, versicherte sie, »es ist nicht deine Schuld, dass diese Typen dich überfallen haben. Und eins kannst du mir glauben - bei einer Menge Gelegenheiten wäre ich ohne deine Hilfe Toast gewesen. Ich kann mit spitzen Gegenständen besser umgehen als du. Na und?«
    »Ich würde mich einfach wohler fühlen, wenn ich mich wehren könnte«, sagte Willow kläglich und drehte sich wieder zu der riesigen Klinge an der Wand um. »Ich würde so gern mit so einer Waffe umgehen können. Niemand würde sich mit mir anlegen, wenn ich ein großes Schwert in den Händen hätte.«
    »Vor allem, wenn du stark genug wärst, um es zu heben«, witzelte Buffy, um Willow aufzuheitern.
    Ohne Erfolg.
    Willow strich mit den Fingern über die Klinge bis zu dem Tuch, das um den Knauf des Schwertes gewickelt war. Darunter befanden sich drei Metallscheiben, die aussahen, als wären sie aus Bronze oder einem ähnlichen Metall, mit irgendwelchen geheimnisvollen Zeichen. Willow beugte sich näher heran, um besser.
    Eine der

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