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Das Blutschwert

Das Blutschwert

Titel: Das Blutschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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ich meine, ich habe mit Leuten geredet, die Migräne hatten, und irgendwie hat es mich an ein paar Dinge erinnert, die sie sagten. Bis auf die Kopfschmerzen. Die hatte ich nicht.«
    »Das ist gut«, sagte Xander ermutigend.
    »Ich bin jedenfalls froh, dass ich mich wieder wie ein Mensch fühle«, fügte sie hinzu.
    »Wie ein Mensch ist sogar noch besser«, versicherte Xander.
    »Wo sind denn die anderen?«, fragte Willow und sah sich um. »Ich hab Buffy heute kaum gesehen.«
    »Oh, offenbar hat sie gestern Nacht irgendein Monster erledigt. Einen jahrhundertealten Fluch aufgehoben, irgendwas in der Art. Die Gefahr ist beseitigt, aber wie es scheint, ist Giles noch immer aufgeregt dabei, sie zu befragen. Ich warte eigentlich.«
    »Bist du fertig?«
    Willow und Xander drehten sich gleichzeitig um und sahen Cordelia in der offenen Tür stehen. Willow verstand immer noch nicht, was Xander an Cordelia so toll fand, aber sie hatte nicht vor, sich einzumischen.
    »Hi, Cord«, grüßte Willow.
    »Hi, Willow«, antwortete Cordelia. »Geht’s dir besser?«
    »Eigentlich bin ich ziemlich müde«, sagte Willow. »Wenn ich nicht wüsste, dass ich siebzehn Stunden lang sozusagen komatös geschlafen habe, würde ich sagen, ich hab die ganze Nacht gelernt.« Sie sah Xander an. »Aber es geht mir trotzdem besser.«
    »Die ganze Nacht gelernt?«, wiederholte Cordelia stirnrunzelnd. »Du bist ein echter Partytiger, Mädchen.«
    Xander drängte Cordelia nach draußen. Cordy winkte Willow zu, und Willow schenkte ihr ein halbherziges Lächeln. Nachdem sie weg waren, setzte sie sich für einen Moment hin und ging dann hinüber zum Bibliothekscomputer, an dem Giles sie immer arbeiten ließ.
    Sie verbrachte eine Menge Zeit an ihrem Computer zu Hause und noch mehr an dem hier in der Schule. Dabei ging es ihr nicht allein darum, Nachforschungen zu betreiben. Sie besuchte auch Chatrooms und Newsgroups, lernte neue Leute kennen und surfte auf der Suche nach Informationen, die Buffy und Giles möglicherweise helfen konnten, durchs Netz. Manchmal dachte sie, es würde vielleicht zu viel Zeit bei diesen Unternehmungen draufgehen. Sie hatte Freunde online, aber sie konnte nie sicher sein, dass es echte Freunde waren, dass sie wirklich die waren, für die sie sich ausgaben. Diese Lektion hatte sie vor einiger Zeit auf schmerzhafte Weise lernen müssen, und seitdem war Willow weit weniger erpicht darauf, in der Webwelt Freundschaften zu schließen.
    Die reale Welt war zwar nicht immer leicht, aber sie war wenigstens real. Und sie hatte Freunde, die sich um sie sorgten und auf sie aufpassten. Natürlich war sie keine Kriegerprinzessin. Aber sie wusste, dass es Bereiche gab, in denen sie gut war, und dass sie etwas konnte, was andere nicht konnten. Zum Beispiel hatte man sie gebeten, Miss Calendars Computerkurs vertretungsweise zu leiten, nachdem die Lehrerin ermordet worden war. Willow Rosenberg war vielleicht keine Nahkampfexpertin, sie konnte nicht einmal hart zuschlagen. Aber sie war eine Expertin des Internets. Online hatte sie Macht. Dort war sie voller Selbstvertrauen. Und als sie an diesem Morgen aufgewacht war, hatte sie genau gewusst, was sie tun musste, um die Straßenräuber aufzuspüren, die sie überfallen hatten. Sie hatte ihre eigenen bescheidenen Mittel. Aber das änderte nichts an dem miesen Gefühl, das sie noch immer quälte: Sie hatte sich nicht gewehrt!
    Sobald sie im Netz war, begann Willow mit ihrer Suche. Die Lokalzeitungen, die Datenbanken der Orts- und Staatspolizei, Verbrechensmeldungen aus den Ortschaften in der Umgebung. Es würde einige Zeit beanspruchen, aber Willow wusste, dass sie etwas unternehmen musste, wenn sie jemals dieses Gefühl der Hilflosigkeit, der schrecklichen Verwundbarkeit, überwinden wollte. Als sich eine halbe Stunde später die Tür zur Bibliothek öffnete, blickte Willow nicht einmal auf.
    »Denk nach«, sagte Giles zu Buffy. »Mit wie vielen verschiedenen Dämonenstimmen hat der Monsignore gesprochen?«
    »Wissen Sie, Giles, ich hab sie nicht gezählt«, erwiderte Buffy. Ihr Tonfall verriet, wie sehr ihr dieses Thema zum Hals raushing. »Ich hab nur versucht, am Leben zu bleiben. Und ich dachte, wir hätten längst geklärt, dass zu ein und derselben Zeit jeweils nur ein Dämon in einem Körper existieren kann.«
    »Nun ja, der Monsignore ist - oder vielmehr war - die Ausnahme von der Regel. Wie es scheint, hat eine italienische Adelige aus dem sechzehnten Jahrhundert ihren Zauberer dazu veranlasst,

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