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Das Böse im Blut: Roman (German Edition)

Das Böse im Blut: Roman (German Edition)

Titel: Das Böse im Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Carlos Blake
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March
aus dem Dienst trommeln würde:
    Armer alter Soldat, armer alter Soldat
.
    Geteert und gefedert und zur Hölle geschickt,
weil er kein guter Soldat sein wollte
.
    Die Urteile der fünfzig anderen ließ er stehen. Sie würden hängen.
    Als sich im Hospital die Nachricht verbreitete, dass John Riley unter den fünfzehn war, die vom Strick verschont bleiben würden, brach dort die Hölle los. Bettpfannen wurden aus den Fenstern geschleudert und Teller mit Essen krachend gegen die Wände geworfen. Scott wurde als dummer Bastard verflucht. Walter Berry rief: »Riley ist der
größte
Hurensohn von allen! Er ist der, der gottverdammt noch mal
unbedingt
hängen sollte!« Overmeyer weinte vor Wut. Empörung wütete in der Truppe. Der
Star
zitierte Scotts Adjutant, der gesagt haben sollte, der General habe bei dem Ringen um seine Entscheidung schlaflose Nächte verbracht. Er habe gewusst, die Truppen wären erbost über die Umwandlung von Rileys Urteil. Seine Stabsoffiziere hatten argumentiert, es sei vorzuziehen, lieber alle anderen Verräter zu verschonen, als Riley zu begnadigen. Scott wies dies mit dem Hinweis zurück, Gesetz sei Gesetz, die Kriegsartikel verböten Rileys Hinrichtung, und wenn er nicht dem Gesetz gehorchte, dann würde er ebenso sehr seine Pflichten verletzen, wie Riley die seinen verletzt hatte. Lieber würde er im Sturm auf Mexiko-Stadt getötet werden als seine Pflicht gegenüber dem Gesetz verletzen.
    Edward wollte nur wissen, wem außer Riley die Hinrichtung erspart geblieben war, konnte aber natürlich nicht verraten, dass er unter den Verrätern einen Verwandten hatte. Er humpelte durch die Station und versuchte, sich von jemandem eine Zeitung zu leihen, doch die wenigen, die eine hatten, wollten sich nicht davon trennen, während sie lasen und fluchten und die schlimme Nachricht über Riley immer wieder aufs Neue lasen. Schließlich ging Marlin Grady los und kaufte noch mehr Zeitungen. Edward nahm sich eine, setzte sich auf sein Bett, breitete sie vor sich aus und überflog die Namen der fünf, die vollständig begnadigt worden waren, und erkannte keinen. Er fluchte leise und ließ den Blick dann über die Liste der fünfzehn wandern, deren Urteile umgewandelt worden waren, und sah auch dort Johns Namen nicht. Er sah Rileys Namen, aber nicht Johns, und sein Atem stockte und seine Kehle schnürte sich zusammen, und er wollte nur noch schreien, jemanden zu erschießen. Dann ging er die Liste noch einmal durch, diesmal mit seinem Finger, und diesmal stieß er auf »Little, John«, und er schaute und schaute auf den Namen und hatte Angst, den Blick davon zu nehmen, aus Furcht, er könnte das nächste Mal, wenn er hinsah, nicht mehr da sein.
    13 Am 10. September erhob er sich vor Tagesanbruch und gesellte sich zu den anderen Verwundeten an Bord eines Krankentransports für die drei Meilen weite Reise zur zentralen Plaza in San Angel, um den Bestrafungen der San Patricios beizuwohnen, die dort verurteilt worden waren. Dominguez war noch nicht von Veracruz zurückgekehrt. Der Waffenstillstand war drei Tage zuvor zu Ende gegangen, und die Außenbezirke der Hauptstadt wurden von Artillerieexplosionen erschüttert und waren erfüllt vom Knattern leichter Waffen. Die Luft roch wieder nach verwesendem Fleisch, Rauch, Schießpulver und Staub.
    Auf der Plaza de San Jacinto drängten sich die Zuschauer in einem breiten Halbkreis vor der Kirche. Jeder amerikanische Soldat in San Angel, der nicht an den Kämpfen teilnahm, war erschienen, um der Bestrafung beizuwohnen, und auch viele Einwohner der Stadt waren anwesend. Der östliche Himmel färbte sich scharlachrot, als die Sonne über die Berge stieg. Menschen sahen von Dächern aus zu und von Wagendecks, von ihren Pferden und oben aus Bäumen. Die Stadtköter rasten in kläffendem Koller umher. Eine Armeekapelle spielte
Hail, Columbia
, während auf der anderen Seite des Platzes eine mexikanische Gitarrenkapelle eine Reihe improvisierter Balladen zum Lob der San Patricios anstimmte. Vor der Kirche war ein Galgen errichtet worden, aus vier dicken, einfachen Balken – ein etwa vierzig Fuß langer Längsbalken, auf jeder Seite gestützt von einem vierzehn Fuß langen Balken und einem weiteren in der Mitte. Vom Längsbalken baumelten sechzehn Schlingen, und direkt unter ihnen standen acht von Maultieren gezogene Flachdeck-Wagen, abwechselnd in die entgegengesetzte Richtung aufgestellt und jeder mit einem mexikanischen Treiber besetzt. An einem Ende des Galgens

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