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Das Böse im Blut: Roman (German Edition)

Das Böse im Blut: Roman (German Edition)

Titel: Das Böse im Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Carlos Blake
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Angriffsstellung, und Riley ließ es gut sein.
    Zwei Priester eilten zu dem Graubart, packten je ein Bein und zogen an ihm, und als die Hose des Graubarts sich dunkel mit Pisse verfärbte, fielen weitere Soldaten in das Lachen ein. John starrte qualvoll mit offenem und blutendem Mund auf den mit dem Tode ringenden Mann. Der Graubart zappelte noch schwach, und unter seiner Kapuze entfuhr ihm ein schauriges Krächzen, als sich die rotgesichtigen Priester mit ihrem ganzen Gewicht an seine Beine hängten. Sein Hals war jetzt grotesk in die Länge gezogen, und Edward dachte, sein Kopf könnte abreißen. Doch jetzt rannten zwei mexikanische Maultiertreiber zu den Priestern und übernahmen die Beine des Graubarts. Sie hoben den Mann etwa zwei Fuß in die Höhe und rissen ihn dann mit einem heftigen Ruck nach unten, wodurch sie ihm das Genick brachen und ihn töteten.
    Daraufhin wurden die Toten heruntergeschnitten, und die Priester schafften sieben von ihnen, die gläubige Katholiken waren und die heilige Kommunion und die Letzte Ölung empfangen hatten, bevor sie zum Galgen geführt wurden, in Handkarren fort. Sie würden in einem Klosterfriedhof eine Meile nördlich von San Angel begraben werden. Die anderen neun wurden an den Fersen um die Ecke auf die Seite der Kirche geschleift und dort aufgereiht. Die Fliegen hatten sie bereits gefunden und schwirrten über den vermummten Gesichtern und befleckten Hosen.
    Die Trommeln setzten wieder ein und der Vollzug wurde fortgesetzt. Die sieben Gefangenen, denen die Erhängung erspart geblieben war, mussten jetzt vor der Eiche eine Reihe bilden, und als Erstem von ihnen wurde Riley befohlen, heranzutreten und sich bis zur Hüfte zu entblößen. Er wurde mit der Brust gegen den Baumstamm gestellt, und seine Arme wurden fest darum herumgebunden. Die Muskeln standen wie Seile auf Armen und Rücken hervor. General Twiggs führte den Befehl über die Ausführung der Bestrafungen und hatte ein Paar stämmige mexikanische Maultiertreiber dazu bestimmt, abwechselnd die Auspeitschungen vorzunehmen. Die Verräter waren unwürdig, von Amerikanern ausgepeitscht zu werden. Jetzt trat einer der Treiber mit einer Rohlederpeitsche vor und stellte sich ein paar Schritte hinter Riley. »Sagen Sie ihnen, sie sollen so heftig schlagen, wie sie können!« rief Twiggs zu seinem Dolmetscher. »Sagen Sie ihnen, wenn nicht, dann werde ich
sie
zu blutigem Brei peitschen lassen.« Der Dolmetscher gab den Befehl an die Treiber weiter, die grimmig nickten.
    Der erste Hieb knallte wie ein Pistolenschuss und legte einen roten Striemen über Rileys Rücken, und die Soldaten in der Menge jubelten. Seine Muskeln spannten sich und zuckten. Wieder knallte die Peitsche und Rileys Kopf schnellte zurück und seine Zähne blitzten weiß in einer Schmerzgrimasse. Der Treiber arbeitete im stetigen Rhythmus eines Mannes, der Holz hackt, ließ die Hiebe hart und beinahe ohne Pause niedergehen. Und während die Peitsche krachte und krachte und ihm ein Kreuzmuster ins Fleisch schnitt, besprenkelte Blut die Äste und Blätter und rann Rileys Rücken hinunter und färbte seine Hose dunkel. Noch immer schrie er nicht, erst beim neunzehnten Streich. Daraufhin wurden bei seinem ersten Aufschrei und bei allen, die er dann bei jedem Peitschenhieb ausstieß, die Jubelrufe der amerikanischen Soldaten immer lauter. Nach dreißig Hieben stöhnte er zwischen dem Krachen der Peitsche, und die Soldaten lachten ihn aus und verspotteten ihn als Weichei. Der Maultiertreiber war schweißüberströmt. Er ächzte bei jedem Hieb. Beim vierzigsten sackte Riley gegen seine Fesseln, und die blutigen Striemen waren nicht mehr voneinander zu unterscheiden, sondern bildeten jetzt eine riesige Wunde, und seine Hose war bis zu den Oberschenkeln blutdurchtränkt. Edward dachte, er könnte sterben, bevor der letzte Hieb ausgeteilt war. Und dann war es vorbei. Seine Fesseln wurden gelöst und er sank zu Boden, und einige Soldaten bejubelten auch das und verspotteten ihn als Memme. Der Sergeant der Wache stupste ihn mit seiner Stiefelspitze an und sagte etwas zu ihm, allerdings so leise, dass Edward es nicht hören konnte. Und Riley erhob sich stöhnend ohne Hilfe und drehte sich zu den Reihen der Soldaten, die ihn beobachteten. Er spuckte zu seinen Füßen aus und setzte ein schiefes, flackerndes Grinsen auf. Jene, die ihn unablässig geschmäht hatten, heulten auf vor Wut, verfluchten ihn und drohten, ihn bei der erstbesten Gelegenheit umzubringen. Der

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