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Das Böse im Blut: Roman (German Edition)

Das Böse im Blut: Roman (German Edition)

Titel: Das Böse im Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Carlos Blake
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alte Schwindsüchtige hatte einen so heftigen Hustenanfall, dass er blau anlief und es schien, als würden die Adern auf seiner Stirn platzen. Edward nahm die Photographien vom Tisch und steckte sie sich unters Hemd.
    Keeler hatte in den ersten zwanzig Minuten sein gesamtes Geld verloren und stand seitdem trinkend an der Theke, mit einem Ohr Allenbeck lauschend, der sich über seine Episode mit der rothaarigen Hure oben ausließ. Allenbeck richtete seine Erzählung ebenso sehr an den Barmann auf der anderen Seite der Theke, doch dem waren in den vielen Jahren seines Barmanndaseins so viele Hurengeschichten anvertraut worden, dass ihm die Lust darauf inzwischen vergangen war, und so achtete er kaum auf die Schilderung des Flussmatrosen, während er Bierkrüge oberflächlich ausspülte. Keeler behielt den Fortgang des Spieles scharf im Auge und lächelte jedes Mal breit, wenn Edward einen Pot gewann, da er nach ihrer Abmachung Anrecht auf die Hälfte von Edwards Gewinn hatte. Kein anderer der Spieler, die jetzt am Tisch saßen, war da gewesen, als Edward zum Spiel gestoßen war.
    Der Lärm der Unterhaltung und des Gelächters ließ jetzt merklich nach, und die Aufmerksamkeit der Anwesenden richtete sich vor allem auf die Vorderseite des Raumes. Edward blickte zu den Türen und sah dort eine Gruppe von einem halben Dutzend Männern, die sich in dem großen Raum mit einer Miene amüsierter Geringschätzung umsahen. Zwei von ihnen waren uniformierte Offiziere der US Army, doch der eindeutige Anführer der Gruppe war ein Mann mit einem majestätischen Bart und schwarzen Haaren bis zu den Schultern, prächtig gekleidet in einem Anzug aus grünem Tuch und einem passenden Umhang, einem breitkrempigen Hut mit einer grauen Feder, einer weißen Halsbinde und einem Spitzentaschentuch, das aus seinem Ärmel baumelte. Seine behandschuhte Hand hielt ein silbernes Flakon, von dem er jetzt einen Schluck nahm, ohne es danach seinen Gefährten anzubieten. Die anderen drei waren junge Männer, alle mit denselben schwarzen Jacken, weißen Seidenhemden, roten Schals, die ihnen bis zu den Knien reichten, und hohen, auf Hochglanz gewienerten Stiefeln. Sie trugen Säbel und Steinschlosspistolen an ihren Gürteln. Der Mann im grünen Anzug machte eine Bemerkung zu den anderen, die sie mit lautem Lachen quittierten, dann ging er hinaus und sie folgten ihm.
    »Wer war
das
denn?« fragte Edward den Spieler zu seiner Rechten, einen bleichen, abgerissenen Mann namens Desmond, dessen Haltung und Sprache eine Vergangenheit verrieten, in der er eine höhere Stellung als jetzt bekleidet hatte.
    »Das, meine Junge«, sagte Desmond, »war Marcel DeQuince, einer der obersten Maîtres d’Armes der Stadt. Vielleicht ist der große Pépé Lulla noch geschickter mit dem Breitschwert, aber nicht einmal Gilbert Rosiere persönlich kann sich im Säbel mit ihm messen. Sie sind ein ziemlicher Schurkenadel in dieser Stadt, die Maîtres d’Armes.«
    »Was ist ein Mäter Darm?« fragte Edward.
    »
Maître d’Armes
, junger Mann,
Maître
d’Armes. Ein Meister der Waffen. Säbel, Langdolch, Breitschwert, Pistole, jede Waffe, die für Menschenhand gedacht ist. DeQuince hat in den letzten zwei Jahren an die sechs oder sieben Männer im Duell getötet. Heißt es. Und dass er ein Vermögen macht, indem er amerikanische Offiziere lehrt, mit dem Säbel zu fechten. Ich nehme an, sie sind darauf erpicht, heldenhafte Berichte von sich zum Besten zu geben, wie sie sich in Montezumas berühmten Hallen mit Mexikanern duelliert haben. Die anderen Burschen waren auch seine Schüler. Man erkennt sie immer an diesen roten Schals.«
    Edward wollte fragen, wer Montezuma sei, doch ihn beschämte noch, dass Desmond seine Aussprache verbessert hatte, und er wollte sein Unwissen nicht noch weiter zur Schau stellen.
    Bei den nächsten beiden Spielen passte er nach der dritten Karte, geriet dann mit Desmond und einem Raddampferkoch in einen Einsatzwettlauf, nachdem die letzte offene Karte gelegt worden war. Im Pot waren ganze 37 Dollar, bevor der Koch sehen wollte und Edward ein Full House mit Neunen und Zweien zeigte und das Spiel für sich entschied. »Jesses!« sagte der Koch und schob seine Karten von sich weg. Desmond seufzte und warf sanft seine Karten hin.
    Seit er sich zum Spielen gesetzt hatte, hatte Edward Bier getrunken und sagte jetzt der Runde, er würde pinkeln gehen und man solle aufpassen, dass in seiner Abwesenheit niemand seinen Stuhl einnahm.
    »Verflucht, mein Junge,

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