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Das Boese in uns

Das Boese in uns

Titel: Das Boese in uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyen
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runzelt die Stirn. »Warum hat er denn geschrien?«
    Kirby stößt einen übertriebenen Seufzer aus. »Mann, ich war gerade erst zwölf. Er war sechzehn und echt heiß. Ich war nervös. Ich hatte Angst wegen schlechtem Atem und so, also hab ich bestimmt eine Stunde lang mit irgendeinem scharfen Mundwasser gegurgelt. Und dann hab ich Pfefferminz gegessen, direkt bevor ich anfing ... du weißt schon.« Sie schnalzt mit der Zunge und blickt bedauernd. »Der arme Kerl. Das muss wehgetan haben. Jedenfalls, er kreischt los und stößt meinen Kopf von sich. Wenn ein Typ so was macht, muss es wirklich verdammt wehtun, ich spreche da aus Erfahrung. Er sprang aus dem Wagen, hüpfte im Kreis herum und jammerte: Aua, aua! Wie das brennt! Au, verdammt, das brennt!< Und genau das war die echte Sünde.«
    »Was war die echte Sünde?«
    »Dass ich den Job vermasselt habe.« Sie klimpert gekonnt mit den Wimpern. »Ob mir der große Badabuh verzeiht? Ich hab's auch nie wieder getan. Ich bin heute eine viel, viel bessere Schwanzlutscherin als damals.«
    »Oh, Kirby!«, stöhne ich. »Warum kannst du nicht einfach deine große Klappe halten und mitspielen?«
    Ich mache mich auf einen Wutanfall Michaels gefasst, doch er schüttelt nur bedauernd den Kopf.
    »Es tut mir leid, dass du beschlossen hast, störrisch zu sein«, sagt er. »Aber vielleicht wird deine Reise anderen helfen zu verstehen, wie töricht es ist, an der Sünde festzuhalten. Denn letzten Endes wirst du beichten, Eve. Du magst bis dahin keine Augen mehr haben, deine Nippel mögen dir abgeschnitten worden sein, und vielleicht sind deine Kniescheiben gebrochen, aber auf die eine oder andere Weise wirst du beichten, ganz bestimmt.«
    Kirby gähnt. »Ich hab einen Tipp für dich, Arschloch, was das Foltern angeht. Die Wirkung ist viel stärker, wenn du es einfach tust und nicht vorher darüber quatschst, bis dir einer abgeht.«
    »Wenn du darauf bestehst. Wir fangen klein an, genau so, wie ich vorgeschlagen hatte, dass du mit deinen Sünden beginnen sollst.«
    Er verschwindet aus dem Aufnahmebereich. Ich höre seine Schritte auf dem Dielenboden. Frances konzentriert sich weiter auf Kirby.
    »Er wird dich zerbrechen«, sagt sie.
    Kirby bläst einen Kuss zur Kamera. Sie bewegt die Augenbrauen auf und ab. »Mann, wir haben ja 'ne Kamera dabei! Eine nackte, heiße Braut ...« Sie spreizt die Beine. »Ich bin bereit für die Nahaufnahme! Willst du nicht herkommen? Was ist? Keine Lust?«
    »Jezebel!«, zischt Frances.
    »He, verdammt! Ich hab eine Freundin, die so heißt, okay? Also sei nett!«
    »Ich glaube, die ist wirklich wahnsinnig!«, sagt Callie.
    »Oder sie hat Todessehnsucht«, flüstere ich.
    »Furchtlosigkeit ist weit verbreitet bei Soziopathen«, sagt James. »Da, er kommt zurück.«
    Michael Murphy trägt einen Stab, ungefähr einen Meter lang, mit einer Kupferspitze und einem isolierten Handgriff. Ein Kabel kommt aus dem Griff und verschwindet irgendwo aus dem Bild.
    »Weißt du, was das ist?«
    »Sieht nach einer Picana aus. Ein beliebtes Folterinstrument in Südamerika und anderen so genannten zivilisierten Gegenden. Wie viel Volt hat es? Sechzehntausend?«
    »Dreißigtausend. Die Technik hat sich weiterentwickelt, Eve. Aber wenn du damit vertraut bist, weißt du wohl auch, wozu es imstande ist. Ich bitte dich ein letztes Mal, eine Sünde zu beichten und wahre, von Herzen kommende Zerknirschung zu zeigen.«
    »Hey, das hab ich doch schon! Ich war wirklich geknickt, weil ich dem Typen den Spaß versaut hatte. Ein Mädchen muss schließlich auf Qualität achten.«
    Michael seufzt. »Frances, stellst du die Kamera bitte wieder auf das Stativ? Ich brauche deine Hilfe.«
    »Ja, Bruder.«
    Das Bild wackelt, während sie seinem Wunsch nachkommt. Dann taucht sie selbst im Aufnahmebereich auf.
    »Viele Leute denken, die Anwendung der Picana auf der Körperoberfläche, beispielsweise auf den Brüsten oder den Genitalien, wäre ausreichend. Es ist schmerzhaft, zugegeben, doch ich habe festgestellt, dass eine Anwendung im Körperinnern sehr viel effizienter ist.«
    »Ich auch«, sagt Kirby. »Also, wo? In meinem Mund, meinem Hintern oder meiner Pussy?«
    »Ein Stück weit in deiner Kehle«, sagt er. »Versuch, nicht dein Erbrochenes einzuatmen, sonst erstickst du uns noch.«
    Ich sehe ein Zucken in Kirbys linkem Augenwinkel. Es ist der erste Riss in der Fassade, die sie bis zu diesem Moment aufrechterhalten hat.
    »Halt ihren Kopf«, befiehlt Michael seiner Schwester.
    Frances

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