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Das Böse unter der Sonne

Das Böse unter der Sonne

Titel: Das Böse unter der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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begleiten, Madame», rief Poirot.
    «Wenn man Kopfweh hat, ist man am liebsten allein. Fahren wir!»
    Die drei Wagen fuhren los. Als erstes besuchten sie die echte Feenhöhle in Sheepstor. Sie hatten viel Spaß bei der Suche nach dem Eingang, den sie schließlich mit Hilfe einer Ansichtskarte fanden.
    Auf den großen Steinen zu gehen war gefährlich, und Hercule Poirot versuchte es gar nicht erst. Er beobachtete freundlich, wie Christine Redfern munter von Stein zu Stein sprang, und stellte fest, dass ihr Mann immer in ihrer Nähe war. Rosamund Darnley und Emily Brewster nahmen ebenfalls an der Suche teil, wobei letztere ausglitt und sich einen Knöchel leicht verstauchte. Stephen Lane war unermüdlich. Seine große dünne Gestalt wand und zwängte sich zwischen den Steinen hindurch. Mr Blatt gab sich damit zufrieden, die andern ein kleines Stück zu begleiten und sie dann durch aufmunternde Rufe anzufeuern, während er fotografierte.
    Mr und Mrs Gardener und Poirot saßen friedlich am Wegrand, während Mrs Gardener ihre Stimme in einem freundlichen, gleichmäßigen Monolog dahinplätschern ließ, der nur hier und da durch ein gehorsames «Ja, meine Liebe», ihres Mannes unterbrochen wurde.
    «… und ich habe schon immer gedacht, Monsieur Poirot, und Mr Gardener findet es auch, dass Schnappschüsse sehr ärgerlich sein können. Das heißt, außer man macht sie von Freunden. Dieser Mr Blatt hat nicht das geringste Feingefühl! Er platzt einfach herein, redet ununterbrochen und macht Fotos. Wie ich schon zu Mr Gardener sagte, ich finde das sehr unerzogen. Nicht wahr, das sagte ich zu dir, Odell?»
    «Ja, meine Liebe.»
    «Dieses Gruppenbild, das er von uns allen am Strand machte! Gut und schön, aber er hätte vorher fragen müssen. Miss Brewster wollte nämlich gerade aufstehen, und es sieht sehr komisch aus, wie sie dasteht.»
    «Das finde ich auch», bestätigte Mr Gardener grinsend.
    «Und dieser Mr Blatt verteilt Abzüge an alle Leute, ohne lange zu fragen. Ihnen hat er auch einen gegeben, Monsieur Poirot wie ich bemerkte.»
    Poirot nickte. «Mir gefällt das Bild außerordentlich.»
    «Und sehen Sie bloß, wie er sich heute wieder benimmt!», fuhr Mrs Gardener fort. «Laut und gewöhnlich. Es jagt einem kalte Schauder über den Rücken. Sie hätten dafür sorgen müssen, dass er zu Hause bleibt, Monsieur Poirot!»
    «Ach, Madame», murmelte Poirot, «das wäre sehr schwierig gewesen.»
    «Das kann ich mir vorstellen. Dieser Mann drängt sich überall dazwischen. Er hat eben kein Feingefühl!»
    In diesem Augenblick verkündeten laute Freudenrufe, dass sie den Eingang zur echten Feenhöhle gefunden hatten.
    Kurz darauf brach die Gesellschaft auf und fuhr weiter zu einem Aussichtspunkt, zu dem Hercule Poirot den Weg wies. Von dort war es nur eine kurze Strecke hügelabwärts durch die Heide bis zu einem reizenden Platz bei einem kleinen Bach.
    Ein schmaler Holzsteg führte auf die andere Seite, und Poirot und Mr Gardener überredeten Mrs Gardener, hinüberzugehen, da es dort einen Fleck ohne Stechginster gab, der zum Picknicken sehr geeignet war.
    Während sich Mrs Gardener wortreich über die Gefühle ausließ, die sie beim Überschreiten des Steges gehabt hatte, setzte sie sich ins Heidekraut. Plötzlich stieß jemand einen leisen Schrei aus.
    Die andern waren fröhlich über die Planken hinübergelaufen, nur Emily Brewster nicht. Sie stand jetzt schwankend mit geschlossenen Augen mitten auf dem Steg und wusste nicht weiter.
    Poirot und Patrick Redfern eilten ihr zu Hilfe. Emily Brewster war verlegen. «Vielen Dank», sagte sie mürrisch.
    «Tut mir Leid. Ich habe noch nie über schmale Brücken gehen können. Da wird mir schwindlig. Sehr dumm!»
    Die Lunchpakete wurden ausgepackt, das Picknick begann. Insgeheim waren alle erstaunt, wie sehr sie diesen Ausflug genossen. Vielleicht lag es daran, dass sie auf diese Weise der bedrückenden Atmosphäre des Hotels für kurze Zeit entkommen konnten. Der Bach plätscherte leise, die Luft roch leicht nach Torf, Farne und Heidekraut leuchteten in warmen Farben, und Mord, Polizeiverhöre und Verdacht schienen so weit weg zu sein, dass man fast glauben konnte, so etwas hätte es nie gegeben. Sogar Mr Blatt vergaß seine Rolle, die Seele der Gesellschaft zu spielen. Nach dem Essen legte er sich ein paar Schritte entfernt hin, und leises Schnarchen verriet bald, dass er selig eingeschlafen war.
    Als sie die Picknickkörbe zusammenpackten und aufbrachen, waren alle sehr

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