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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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hatte, setzte er sich wieder und stellte die Flasche zwischen sie auf den abgelaufenen Teppich.
    Wolkin hob sein Glas. »Auf unsere Gesundheit.« Er leerte sein Glas in zwei großen Schlucken. Mit den Lippen schmatzend hob er die Flasche auf und schenkte sich erneut ein. »Jetzt hören Sie mir einmal gut zu. Wenn ich zugeben würde, dass die Schwarze Legion heute noch existiert, dann wäre von meiner Gesundheit bald nichts mehr übrig, auf das man trinken könnte.«
    »Wie sollte es denn jemand erfahren?«, erwiderte Bourne.
    »Wie? Ich sage Ihnen, wie. Ich erzähle Ihnen, was ich weiß, dann gehen Sie hinaus und tun irgendetwas mit dieser Information. Und was glauben Sie, wo das Donnerwetter niedergehen wird, das dann kommt?« Er tippte sich mit dem Glas auf seine breite Brust und spritzte etwas Wodka auf sein fleckiges Hemd. »Jede Handlung hat irgendeine Reaktion zur Folge, mein Freund, und eines sage ich Ihnen – wenn es um die Schwarze Legion geht, dann ist jede Reaktion für irgend- jemanden tödlich.«
    Nachdem Wolkin indirekt zugegeben hatte, dass die Schwarze Legion tatsächlich den Untergang Nazi-Deutschlands überlebt hatte, kam Bourne auf das Thema zu sprechen, das ihn wirklich beschäftigte. »Was hat die Kazanskaja damit zu tun?«
    »Wie bitte?«
    »Ich verstehe nicht, warum sich die Kazanskaja für Michail Tarkanian interessiert. Ich bin in seiner Wohnung einem ihrer Auftragskiller begegnet.«
    »Was haben Sie in seiner Wohnung gemacht?«, fragte Wolkin mit säuerlicher Miene.
    »Tarkanian ist tot«, antwortete Bourne.
    »Was?«, explodierte Wolkin. »Das glaube ich nicht.«
    »Ich war dabei, als es passierte.«
    »Und ich sage Ihnen, das ist unmöglich.«
    »Ganz im Gegenteil – es ist eine Tatsache«, beharrte Bourne. »Er starb, weil er der Schwarzen Legion angehörte.«
    Wolkin verschränkte die Arme vor der Brust. Er sah aus wie der Silberrücken im Zoo. »Ich sehe schon, worauf Sie hinauswollen. Sie wollen mich wohl mit allen Mitteln überreden, dass ich über die Schwarze Legion spreche.«
    »Ich tu, was ich kann«, sagte Bourne. »Die Kazanskaja macht in irgendeiner Weise gemeinsame Sache mit der Schwarzen Legion, und das ist eine ziemlich beunruhigende Vorstellung.«
    »Es sieht vielleicht so aus, als könnte ich alle Ihre Fragen beantworten, aber das stimmt nicht.« Wolkin starrte ihn an, als wolle er Bourne herausfordern, ihn einen Lügner zu nennen.
    Bourne war sich zwar sicher, dass Wolkin mehr wusste, als er zugab, aber ihm war klar, dass es ein Fehler gewesen wäre, ihn zu bedrängen. Dieser Mann ließ sich offensichtlich nicht einschüchtern, also hatte es gar keinen Sinn, es zu versuchen. Professor Specter hatte ihm dringend geraten, sich aus dem Mafia-Krieg herauszuhalten, aber der Professor war weit weg von Moskau; seine Informationen waren nur so gut wie die Männer, die hier vor Ort für ihn arbeiteten. Sein Instinkt sagte Bourne, dass es einiges gab, was Specter nicht wusste. Soweit er das erkennen konnte, gab es nur einen Weg, die Wahrheit zu erfahren.
    »Sagen Sie mir, wie ich ein Treffen mit Maslow bekommen kann.«
    Wolkin schüttelte den Kopf. »Das wäre sehr unklug. Nachdem die Kazanskaja gerade mitten in einem Machtkampf mit den Azeri steht …«
    »Popow ist nur mein Deckname«, fügte Bourne hinzu. »In Wahrheit arbeite ich für Viktor Tscherkesow.« Er sprach vom Leiter der Anti-Drogen-Behörde, einem der drei mächtigsten Silowiki in Russland.
    Wolkin wich zurück, als hätten ihn Bournes Worte gestochen. Er warf Gala einen vorwurfsvollen Blick zu, so als wäre Bourne ein Skorpion, den sie ihm da ins Haus gebracht hatte. Als er sich wieder Bourne zuwandte, fragte er: »Können Sie das beweisen?«
    »Seien Sie nicht albern. Ich kann Ihnen aber den Mann nennen, dem ich direkt unterstehe: Boris Iljitsch Karpow.«
    »Wirklich?« Wolkin zog eine Makarow-Pistole hervor und legte sie auf sein rechtes Knie. »Wenn Sie lügen …« Er nahm ein Handy zur Hand, das er irgendwie in dem Gerümpel fand, und tippte rasch eine Nummer ein. »Wir haben hier keine Amateure.«
    Wenige Augenblicke später sagte er: »Boris Iljitsch, ich habe hier einen Mann, der behauptet, für Sie zu arbeiten. Ich gebe ihn Ihnen, ja?«
    Mit ausdrucksloser Miene gab ihm Wolkow das Handy.
    »Boris«, sagte Bourne, »Jason Bourne hier.«
    »Jason, mein Freund!«, dröhnte Karpows Stimme aus dem Telefon. »Ich habe dich seit Reykjavik nicht mehr gesehen.«
    »Es kommt mir auch ziemlich lang vor.«
    »Zu

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