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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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lang, das sage ich dir.«
    »Wo warst du inzwischen?«
    »In Timbuktu.«
    »Was hast du denn in Mali gemacht?«, fragte Bourne.
    »Darüber wollen wir nicht reden«, antwortete Karpow lachend. »Wie ich höre, arbeitest du jetzt für mich.«
    »Das stimmt.«
    »Mein Junge, auf den Tag habe ich mich wirklich gefreut!«, sagte Karpow und lachte schallend. »Darauf müssen wir mit Wodka anstoßen, aber nicht heute Abend, ja? Gib mir doch mal den alten Bock Wolkin ans Telefon. Ich nehme an, du willst etwas von ihm.«
    »Stimmt.«
    »Er glaubt kein Wort von dem, was du ihm gesagt hast. Aber ich werde das ändern. Bitte speichere meine Handynummer und ruf mich an, wenn du allein bist. Auf bald, mein guter Freund.«
    »Er will mit Ihnen sprechen«, sagte Bourne.
    »Das ist verständlich.« Wolkin nahm das Handy und hob es ans Ohr. Fast augenblicklich veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Er starrte Bourne an, den Mund leicht geöffnet. »Ja, Boris Iljitsch. Ja, selbstverständlich. Ich verstehe.«
    Wolkin beendete das Gespräch und sah Bourne eine ganze Weile schweigend an. Schließlich sagte er: »Ich rufe jetzt Dimitri Maslow an. Ich hoffe, Sie wissen, was Sie tun. Sonst ist das das letzte Mal, dass irgendjemand Sie sehen wird, tot oder lebendig.«

Kapitel zweiundzwanzig
     
    Tyrone trat sofort in eine der Kabinen auf der Herrentoilette. Er zog das Plastik-Namensschild hervor, das Deron ihm angefertigt hatte, und steckte es an sein Anzugjackett, das sich in nichts von den Anzügen unterschied, wie sie alle Agenten hier trugen. Das Namensschild wies ihn als Special Agent Dämon Riggs vom NSA-Büro in L.A. aus. Dämon Riggs gab es tatsächlich. Deron hatte die Daten des Agenten in der NSA- Personaldatenbank gefunden.
    Tyrone betätigte die Toilettenspülung, trat aus der Kabine hervor und lächelte einem NSA-Agenten kühl zu, der sich am Waschbecken die Hände wusch. Der Agent blickte auf Tyrones Namensschild und sagte: »Da sind Sie aber weit weg von daheim.«
    »Und das noch dazu mitten im Winter«, sagte Tyrone mit fester Stimme. »Verdammt, ich würd jetzt gern mit offenem Verdeck durch Santa Monica fahren.«
    »Kann ich verstehen.« Der Agent trocknete sich die Hände ab. »Viel Glück«, sagte er und ging hinaus.
    Tyrone starrte einen Moment lang auf die geschlossene Tür, atmete tief ein und langsam wieder aus. Er trat auf den Gang hinaus, die Augen geradeaus gerichtet, und ging mit festen, entschlossenen Schritten weiter. Er kam an vier oder fünf Agenten vorbei. Zwei von ihnen warfen einen flüchtigen Blick auf sein Namensschild und nickten ihm zu. Die anderen ignorierten ihn völlig.
    »Das Entscheidende ist«, hatte Deron ihm erklärt, »dass du aussiehst, als würdest du dazugehören. Du darfst nicht zögern, musst ganz entschlossen wirken. Wenn du so aussiehst, als wüsstest du genau, wo du hinwillst, dann passt du für die anderen ins Bild, und keiner wird dich beachten.«
    Tyrone erreichte die Tür ohne Zwischenfälle. Er ging daran vorbei, als ihm zwei Agenten, in ein Gespräch vertieft, entgegenkamen. Dann sah er sich kurz um und eilte zurück. Rasch zog er etwas hervor, was wie ein gewöhnliches Stück Klebeband aussah, und legte es auf den Fingerabdruck-Leser. Er sah auf seine Uhr und wartete, bis der Sekundenzeiger die Zwölf erreichte. Dann drückte er, den Atem anhaltend, mit dem Zeigefinger auf das Band. Die Tür ging auf. Das Band enthielt LaValles Fingerabdruck, den Tyrone von der Mappe abgenommen hatte, während er das Sicherheitsband durchtrennte. Soraya hatte währenddessen mit LaValle gesprochen, um ihn abzulenken.
    Er stieg die Treppe hinunter und hielt einen Augenblick in- ne. Keine Alarmglocken gingen los, keine bewaffneten Wächter kamen auf ihn zugelaufen. Kikis Programm funktionierte offensichtlich. Jetzt lag es allein an ihm.
    Er huschte schnell und lautlos den Gang hinunter. Summende Leuchtstoffröhren warfen ein blasses Licht auf den nackten Gang. Er sah niemanden und hörte nichts bis auf das Brummen irgendwelcher Maschinen.
    Er streifte Latexhandschuhe über und probierte jede Tür, zu der er kam. Die meisten waren verschlossen. Die erste, die es nicht war, führte in eine kleine Zelle mit einem Sichtfenster in einer Wand. Tyrone hatte schon genug Polizeireviere von innen gesehen, um zu wissen, dass das ein Einwegfenster war. Er blickte in einen Raum, der nicht größer war als dieser hier. Drinnen sah er einen Metallstuhl, der am Boden festgeschraubt war und unter dem sich ein

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