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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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ist nicht hier. Setzen Sie sich.«
    Bourne zögerte einen Augenblick, dann setzte er sich auf ein Kissen gegenüber von Jewgeni. »Wo ist er?«
    »Haben Sie wirklich gedacht, das wäre so einfach? Ein Anruf – und schon erscheint er wie ein Geist aus der Lampe?« Jewgeni schüttelte den Kopf und bot Bourne die Pfeife an. »Gutes Haschisch. Probieren Sie mal.«
    Als Bourne ablehnte, zuckte Jewgeni mit den Achseln, nahm einen tiefen Lungenzug und blies den Rauch mit einem hörbaren Zischen wieder aus. »Warum wollen Sie Maslow sprechen?«
    »Das ist eine Sache zwischen ihm und mir«, antwortete Bourne.
    »Wie Sie meinen«, sagte Jewgeni achselzuckend. »Maslow ist nicht in der Stadt.«
    »Warum hat man mir dann gesagt, dass ich hierherkommen soll?«
    »Um sich ansehen zu lassen, damit man weiß, ob Sie ein seriöser Mensch sind. Damit man sieht, ob Maslow sich dazu entschließen könnte, mit Ihnen zu sprechen.«
    »Maslow überlässt es anderen, solche Entscheidungen für ihn zu treffen?«
    »Er hat viel zu tun. Es gibt so vieles, um das er sich kümmern muss.«
    »Zum Beispiel darum, wie er den Krieg mit den Azeri gewinnen kann.«
    Jewgeni kniff die Augen zusammen. »Vielleicht können Sie Maslow nächste Woche sprechen.«
    »Ich muss ihn jetzt sprechen«, beharrte Bourne.
    Jewgeni zuckte mit den Achseln. »Wie ich schon sagte, er ist nicht in Moskau. Aber er ist vielleicht morgen früh wieder zurück.«
    »Können Sie’s nicht garantieren?«
    »Ich könnte schon«, meinte Jewgeni, »aber das kostet Sie etwas.«
    »Wie viel?«
    »Zehntausend.«
    »Zehntausend Dollar, um mit Dimitri Maslow zu sprechen?«
    Jewgeni schüttelte den Kopf. »Der amerikanische Dollar hat zu stark an Wert verloren. Zehntausend Schweizer Franken.«
    Bourne überlegte kurz. Er hatte nicht so viel Geld bei sich, und schon gar nicht in Schweizer Franken. Doch er hatte die Information, die Baronow ihm über das Schließfach bei der Moskwa-Bank gegeben hatte. Das Problem war, dass es auf den Namen Fjodor Iljanowitsch Popow lautete, der bestimmt mittlerweile polizeilich gesucht wurde, nachdem man in seinem Hotelzimmer eine Leiche gefunden hatte. Doch das ließ sich nun einmal nicht ändern, dachte Bourne. Er musste es riskieren.
    »Ich habe das Geld morgen früh«, sagte er.
    »Das wäre zufriedenstellend.«
    »Aber ich gebe es Maslow und sonst niemandem.«
    Jewgeni nickte. »Abgemacht.« Er schrieb etwas auf ein Stück Papier und zeigte es Bourne. »Bitte, kommen Sie morgen Mittag zu dieser Adresse.« Dann zündete er ein Streichholz an und hielt es an eine Ecke des Zettels, der gleichmäßig verbrannte und zu Asche zerfiel.
    Semjon Ikupow nahm die Nachricht von Harun Iljews Tod in seinem momentanen Hauptquartier in Grindelwald mit großer Betroffenheit auf. Der Tod war für ihn nichts Fremdes, aber Harun war wie ein Bruder für ihn gewesen. Ja, er stand ihm sogar näher als ein Bruder, weil ihre Beziehung durch keinerlei Probleme belastet war, wie sie unter Geschwistern oft vorkamen. Ikupow hatte sich stets auf Haruns klugen Rat verlassen können. Sein Tod war tatsächlich ein schwerer Verlust für ihn.
    Er wurde in seinen Gedanken durch das organisierte Chaos unterbrochen, das ihn umgab. Rings um ihn saßen Leute an ihren Computern, wo sie Satellitenbilder und Überwachungsaufnahmen aus allen wichtigen Zentren der Welt verfolgten. Der Anschlag der Schwarzen Legion rückte immer näher; jeder Bildschirm musste aufmerksam beobachtet und analysiert werden, um eventuelle verdächtige Gesichter herauszufinden und mit Hilfe von spezieller Software zu überprüfen. Auf dieser Grundlage erstellten Ikupows Leute ein Mosaik des Hintergrunds, vor dem der Anschlag stattfinden sollte.
    Ikupow bemerkte schließlich, dass drei seiner Assistenten um seinen Tisch herumstanden. Offenbar hatten sie schon versucht, ihn anzusprechen.
    »Was gibt’s?«, fragte er gereizt, um seine Trauer und Unaufmerksamkeit zu überspielen.
    Ismail, der Älteste von ihnen, räusperte sich. »Wir wollten wissen, wen Sie zu Jason Bourne schicken wollen, jetzt wo Harun …« Er sprach den Satz nicht zu Ende.
    Ikupow hatte sich diese Frage selbst schon gestellt. Er hatte in Gedanken eine Liste der Leute aufgestellt, die infrage kamen, doch die meisten von ihnen hatte er sofort wieder gestrichen. Als er sich über diejenigen, die übrig blieben, Gedanken machte, stellte er fest, dass die Gründe, warum er diesen oder jenen nicht dafür einsetzen wollte, eigentlich nichtig waren. Jetzt,

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