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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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tauchte ein Mercedes neben ihnen auf.
    Ikupow sah zu seiner Bestürzung, dass Bourne in Begleitung von Franz Jens aus dem Museum kam. Dass Jens da war, bewies wieder einmal, dass Ikupows Feind nichts dem Zufall überließ. Jens’ Aufgabe war es, Ikupows Leute von Bourne fernzuhalten, damit Bourne den Rücken frei hatte, um die Pläne für den Anschlag zurückzuholen. Angst stieg in Ikupow hoch. Wenn Bourne Erfolg hatte, war alles verloren; dann hatte sein Feind gewonnen. Das durfte er einfach nicht zulassen.
    Er beugte sich auf dem Rücksitz vor und zog eine Luger.
    »Fahr los«, forderte er den Fahrer auf.
    Er stützte sich am Türrahmen ab und wartete bis zum letzten Augenblick, ehe er den Knopf drückte, der das Fenster öffnete. Er zielte auf den laufenden Jens, doch Jens spürte ihn irgendwie, wurde langsamer und drehte sich um. Nachdem Bourne nun drei Schritte voraus war, drückte Ikupow zweimal hintereinander ab.
    Jens sank auf ein Knie nieder und rollte vom Bürgersteig in den Rinnstein hinunter. Ikupow feuerte ein drittes Mal, um sicherzugehen, dass Jens nicht überlebte, dann schloss er das Wagenfenster.
    »Gib Gas!«, forderte er seinen Fahrer auf.
    Der Mercedes beschleunigte und entfernte sich rasch von der blutigen Leiche, die im Rinnstein lag.

Kapitel zweiunddreißig
     
    Rob Batt saß in seinem Wagen, ein Nachtsichtfernglas vor den Augen, und kaute an den jüngsten Ereignissen wie an einem Kaugummi, der seinen Geschmack verloren hatte.
    Ab dem Moment, wo er in Veronica Harts Büro gerufen und mit seinem Verrat an der CI konfrontiert worden war, fühlte er sich wie benommen. Er empfand gar nichts mehr; seine feindseligen Gefühle gegenüber Hart hatten sich in Mitleid verwandelt. Oder vielleicht war es eher Selbstmitleid. Er war wie ein blutiger Anfänger in die Falle getappt; er hatte Leuten vertraut, denen man einfach nicht trauen konnte. LaValle und Halliday würden letztlich bekommen, was sie wollten, daran zweifelte er keinen Augenblick. In seinem Selbstekel war ihm nichts anderes eingefallen, als sich zu betrinken.
    Erst als er am nächsten Morgen mit einem Mordskater aufwachte, wurde ihm nach und nach klar, dass es sehr wohl etwas gab, was er tun konnte. Er dachte eine Weile darüber nach, während er ein paar Aspirin gegen die Kopfschmerzen schluckte und sie mit einem Glas Wasser und Angostura Bitter hinunterspülte, um seinen rebellierenden Magen zu beruhigen.
    An diesem Morgen begann der Plan Gestalt anzunehmen. Er würde sich für die Schmach rächen, die LaValle und Kendall ihm zugefügt hatten, und das Beste daran war, dass er damit, wenn es klappte, auch seine Karriere wiederbeleben würde, die in den letzten Zügen lag.
    Während er am Lenkrad seines Mietwagens saß, behielt er die Straße vor dem Pentagon im Auge und wartete auf General Kendall. Batt war schlau genug, nicht LaValle selbst aufs Korn zu nehmen, denn LaValle war zu clever, um einen Fehler zu machen. Das galt jedoch nicht für den General. Wenn Batt aus der gescheiterten Verbindung mit den beiden etwas gelernt hatte, dann dass Kendall das schwache Glied in der Kette war. Er war zu eng an LaValle gebunden, zu sklavisch in seiner Haltung. Er brauchte jemanden, der ihm sagte, was er tun sollte. Dieser Wunsch, es dem Chef recht zu machen, war etwas, das solche Leute verwundbar machte; sie machten Fehler, die ihren Chefs nicht passierten.
    Mit einem Mal sah er das Leben so, wie Jason Bourne es sehen musste. Er wusste, was Bourne für Martin Lindros in Reykjavik geleistet hatte und was er auf sich genommen hatte, um Lindros zu finden und nach Hause zu bringen. Aber so wie die meisten seiner Kollegen hatte auch Batt Bournes Taten als Zufallsprodukte abgetan und sich der allgemein vorherrschenden Meinung angeschlossen, dass Bourne ein Amok laufender Krimineller sei, den man aufhalten musste, bevor er mit irgendeiner Wahnsinnstat die ganze CI in Verruf brachte. Und dennoch zögerten die Verantwortlichen in der CI nicht, ihn einzusetzen, wenn alles andere fehlschlug, und ihn wie eine Schachfigur zu benutzen. Aber er, Batt, würde sich nicht wie eine Schachfigur herumschieben lassen.
    Er sah General Kendall aus einer Seitentür des Gebäudes kommen und, in seinen Trenchcoat gehüllt, über den Parkplatz zu seinem Wagen eilen. Er ließ den General nicht aus den Augen, während er zum Autoschlüssel im Zündschloss griff. In diesem Augenblick ging Kendalls Schulter leicht nach vorne, als er den Motor anließ. Batt drehte ebenfalls den

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