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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Mülltonnen und einem Container mit zerbrochenen Ziegeln und verbogenen Metallteilen, die zweifellos von den Gebäuden stammten, die vorher hier gestanden hatten.
    »Hier lang«, flüsterte Petra und führte ihn aus der Gasse in eine Wohnstraße. Sie bog um die Ecke und ging zu einem Auto, das sie mit einem Schlüssel aufsperrte.
    »Geben Sie mir die Schlüssel«, sagte Bourne. »Sie werden nach Ihnen suchen.«
    Er fing die Schlüssel auf, und sie stiegen ein. Nach einem Block kamen sie an einem Polizeiwagen vorbei. Die plötzliche Anspannung ließ Petras Hände in ihrem Schoß zittern.
    »Wir fahren einfach vorbei«, sagte Bourne. »Sehen Sie gar nicht hin.«
    Sie schwiegen eine Weile, bis Bourne schließlich sagte: »Sie haben umgedreht. Sie folgen uns.«

Kapitel dreiunddreißig
     
    »Ich setze dich irgendwo ab«, sagte Arkadin. »Ich will nicht, dass du in das hineingezogen wirst, was vielleicht noch kommt.«
    Devra, die auf dem Beifahrersitz des gemieteten BMW saß, sah ihn skeptisch an. »Das klingt überhaupt nicht nach dir.«
    »Nicht? Nach wem klingt es denn?«
    »Wir müssen immer noch Egon Kirsch finden.«
    Arkadin bog an einer Kreuzung ab. Sie befanden sich bereits im Zentrum der Stadt, bei einem Platz mit alten Kirchen und Palästen. Der Platz sah aus wie aus einem Märchen der Brüder Grimm.
    »Es hat Komplikationen gegeben«, sagte er. »Die Gegenseite hat ihren König in das Schachspiel eingreifen lassen. Sein Name ist Jason Bourne, und er ist hier in München.«
    »Ein Grund mehr, warum ich bei dir bleiben sollte.« Devra überprüfte den Abzug einer der beiden Luger-Pistolen, die Arkadin von einem von Ikupows Agenten bekommen hatte. »Ein Kreuzfeuer hat viele Vorteile.«
    Arkadin lachte. »Du allein hast schon Feuer genug.«
    Das war auch etwas, was ihn zu ihr hinzog – sie hatte keine Angst vor dem männlichen Feuer, das in ihr brannte. Aber er hatte ihr – und sich selbst – versprochen, dass er sie beschützen würde. Es war sehr lange her, dass er das zu jemandem gesagt hatte, und obwohl er sich geschworen hatte, nie wieder ein solches Versprechen zu machen, hatte er es doch getan. Und seltsamerweise fühlte es sich gut an. Er hatte in ihrer Nähe das Gefühl, aus dem dunklen Schatten herauszutreten, der ihn seit seiner Geburt umgab und der sich durch all die Gewalt in seinem Leben immer tiefer in sein Fleisch gebrannt hatte. Zum ersten Mal hatte er das Gefühl, dass er es genießen könnte, sich die Sonne auf das Gesicht scheinen zu lassen und den Wind zu spüren, der Devras Haar im Nacken hochwirbelte, dass er mit ihr durch die Straßen spazieren könnte, ohne sich zu fühlen, als lebte er in einer anderen Dimension, als wäre er gerade von einem anderen Planeten gekommen.
    Als sie vor einer roten Ampel stehen blieben, sah er sie an. Das Sonnenlicht fiel in den Wagen und zauberte einen Hauch von zartem Rosa auf ihr Gesicht. In diesem Augenblick spürte er, wie etwas aus ihm heraustrat und in sie überging, und sie wandte sich ihm zu, als spüre sie es auch, und lächelte ihn an.
    Die Ampel sprang auf Grün um, und er fuhr über die Querstraße. Sein Handy klingelte. Ein Blick auf die Nummer des Anrufers sagte ihm, dass es Gala war. Er meldete sich nicht; er hatte keine Lust, mit ihr zu sprechen – nicht jetzt und überhaupt nicht mehr.
    Drei Minuten später erhielt er eine SMS. Sie lautete: MISCHATOT. ERMORDET VON JASON BOURNE.
    Nachdem er Rodney Feir und General Kendall über die Key Bridge ins eigentliche Washington gefolgt war, vergewisserte sich Rob Batt, dass er einen besonders lichtempfindlichen Film in seine Nikon-Kamera mit langem Teleobjektiv eingelegt hatte. Mit einer Kompaktkamera schoss er auch noch eine Serie von Digitalfotos, die den Vorteil hatten, dass sie im Handumdrehen bearbeitet und ausgedruckt werden konnten. Um jedem Verdacht vorzubeugen, dass die Fotos manipuliert sein könnten, würde er die Filmrolle unentwickelt abgeben – die knifflige Frage war nur, an wen. In der CI galt er verständlicherweise als Persona non grata. Es war schon erstaunlich, wie schnell sich jahrelange Verbindungen in nichts auflösen konnten. Aber erst jetzt wurde ihm klar, dass er das kameradschaftliche Verhältnis zwischen den Abteilungschefs fälschlicherweise für Freundschaft gehalten hatte. Für diese Leute existierte er nicht mehr, deshalb würden sie ihn höchstens ignorieren oder gar auslachen, wenn er sie davon zu überzeugen versuchte, dass ein weiterer CI-Mann für die NSA

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