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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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oder hast du mich da missverstanden?«
    Moira lehnte sich einen Moment lang zurück und holte tief Luft. »Das war eine handfeste Information, Noah. Sie könnte zu genau der Situation führen, die uns am meisten Sorgen bereitet hat: ein Terroranschlag. Wie kannst du da …«
    »Du bist schon mehr als einen Schritt zu weit gegangen, Moira«, fiel ihr Noah scharf ins Wort. »Setz dich ins Flugzeug und kümmere dich um deinen neuen Auftrag, sonst ist bei Black River kein Platz mehr für dich.«
    »Es ist vielleicht besser, wenn wir uns im Moment nicht treffen«, sagte Ikupow.
    Arkadin kochte innerlich; es gelang ihm nur mit Mühe, seine Wut zu bezähmen, und das auch nur, weil Devra – schlau, wie sie war – ihre Fingernägel in seine Handfläche grub. Sie verstand ihn ganz einfach; sie brauchte nicht lange zu fragen oder in seiner Vergangenheit zu stöbern.
    »Was ist mit den Plänen?« Er und Devra saßen in einer schäbigen verrauchten Bar in einem heruntergekommenen Viertel der Stadt.
    »Ich übernehme sie von dir.« Ikupows Stimme klang weit entfernt über das Handy, obwohl sie höchstens zwei oder drei Kilometer auseinander waren. »Ich folge Bourne. Ich kümmere mich selbst um ihn.«
    Arkadin wollte das nicht akzeptieren. »Ich dachte, das wäre meine Aufgabe.«
    »Deine Aufgabe ist eigentlich erledigt. Du hast die Pläne, und du hast Pjotrs Netzwerk zerstört.«
    »Bis auf Egon Kirsch.«
    »Kirsch ist bereits ausgeschaltet«, erwiderte Ikupow.
    »Ich bin derjenige, der die Ziele ausschaltet. Ich gebe dir die Pläne, und dann kümmere ich mich um Bourne.«
    »Ich habe es dir schon gesagt, Leonid Danilowitsch. Ich will nicht, dass Bourne getötet wird.«
    Arkadin stieß einen leisen gequälten Tierlaut aus. Aber Bourne muss sterben, dachte er. Devra grub ihre Fingernägel noch tiefer in sein Fleisch, so dass er den süßlichen metallischen Geruch seines eigenen Blutes wahrnahm. Und ich muss es tun. Er hat Mischa ermordet.
    »Hörst du mir überhaupt zu?«, fragte Ikupow scharf.
    »Jawohl, mein Herr, immer«, antwortete er mit zusammengebissenen Zähnen. »Trotzdem muss ich darauf bestehen, dass du mir sagst, wo du auf Bourne zugehen willst. Das ist zu deiner eigenen Sicherheit. Ich werde nicht zulassen, dass dir irgendetwas Unvorhergesehenes passiert.«
    »Einverstanden«, sagte Ikupow nach kurzem Zögern. »Im Moment ist er unterwegs, ich habe also noch Zeit, die Pläne von dir zu übernehmen.« Er nannte Arkadin eine Adresse. »Ich bin in fünfzehn Minuten dort.«
    »Ich werde ein bisschen länger brauchen«, sagte Arkadin.
    »Dann in spätestens einer halben Stunde. Und sobald ich weiß, wo ich Bourne treffe, erfährst du es. Bist du jetzt zufrieden, Leonid Danilowitsch?«
    »Absolut.«
    Arkadin klappte sein Handy zu, löste sich von Devra und ging an die Bar. »Einen doppelten Oban on the rocks.«
    Der Barkeeper, ein Hüne mit tätowierten Armen, sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. »Was ist ein Oban?«
    »Das ist ein Single Malt Scotch, du Vollidiot.«
    Der Barkeeper, der gerade ein altmodisches Glas polierte, schnaubte verächtlich. »Glaubst du vielleicht, wir sind hier in einem Fürstenpalast? Single Malt – so was haben wir nicht.«
    Arkadin riss dem Barkeeper das Glas aus der Hand und zertrümmerte es auf seiner Nase. Dann zog er den blutenden benommenen Mann über den Tresen und schlug sein Gesicht zu Brei.
    »Ich kann nicht nach München zurück«, sagte Petra. »Zumindest nicht für eine Weile. Das hat er mir gesagt.«
    »Warum setzen Sie Ihren Job aufs Spiel, indem Sie jemanden umbringen?«, fragte Bourne.
    »Bitte!« Sie sah ihn an. »Nicht einmal ein Hamster könnte von dem leben, was sie mir in der Bruchbude zahlen.«
    Nun, auf der Autobahn, saß Petra am Lenkrad. Sie hatten bereits die Randbezirke der Stadt hinter sich gelassen. Bourne war das nur recht; er musste sich ebenfalls von der Stadt fernhalten, bis sich die Aufregung um Egon Kirschs Tod einigermaßen gelegt hatte. Die Polizei würde falsche Papiere bei Kirsch finden, und auch wenn sie seine wahre Identität am Ende herausfanden, hoffte Bourne, dass er bis dahin Arkadin die Pläne abgenommen hatte und im Flugzeug nach Washington sitzen würde. Im Moment musste er davon ausgehen, dass ihn die Polizei als Zeugen für die Morde an Kirsch und Jens suchte.
    »Früher oder später«, sagte Bourne, »werden Sie mir sagen müssen, wer Sie angeheuert hat.«
    Petra sagte nichts, doch ihre Hände zitterten am Lenkrad, eine Folge der

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