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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Farbe in sein Gesicht zurück.
    »Und Pjotr zu benutzen, auch. Wie hast du meinen Sohn genannt? Oh ja, eine nutzlose Warze am Arsch des Schicksals, das waren doch deine Worte, oder?«
    »Er war nutzlos, Asher. Ihn hat doch nichts interessiert außer Frauen und Drogen. Hat er sich denn jemals für die Sache eingesetzt, hat er überhaupt gewusst, was das bedeutet? Ich glaube nicht.«
    »Du hast ihn getötet, Semjon.«
    »Und du hast Iljew ermorden lassen.«
    »Ich dachte, du hättest es dir anders überlegt«, erwiderte Sever. »Ich dachte, du hättest ihn zu Bourne geschickt, um mich auffliegen zu lassen, um die Oberhand zu gewinnen, indem du ihm von dem Ziel in Long Beach erzählst. Jetzt schau mich nicht so an. Ist das so schwer zu verstehen? Schließlich waren wir viel länger Feinde als Verbündete.«
    »Du bist paranoid«, sagte Ikupow, wenngleich er seinen Stellvertreter tatsächlich losgeschickt hatte, um Sever zu entlarven. Er hatte vorübergehend den Glauben an Severs Plan verloren und das Gefühl gehabt, dass das Risiko für alle Beteiligten zu groß sei. Von Anfang an war er dagegen gewesen, Bourne ins Spiel zu bringen, doch er hatte sich schließlich Severs Argument gebeugt, dass die CI früher oder später ohnehin auf Bourne zurückgreifen würde. »Besser, wir kommen ihnen zuvor und setzen Bourne selbst ein«, hatte Sever gemeint, und so war es auch geschehen.
    »Wir sind beide paranoid geworden.«
    »Eine traurige Tatsache«, stimmte Ikupow zu und verzog das Gesicht vor Schmerz. Ihre große Stärke, dass sie zusammenarbeiteten, ohne dass irgendjemand von ihren Leuten davon wusste, war gleichzeitig eine große Schwäche. Ihre raffinierte Strategie mochte ihnen wohl helfen, ihre Ziele zu erreichen – doch was die beiden Männer alles tun mussten, um den Anschein ihrer Feindschaft zu wahren, stellte das gegenseitige Vertrauen immer wieder auf eine harte Probe.
    Ikupow spürte, dass das Misstrauen zwischen ihnen so groß war wie schon lange nicht mehr, und so versuchte er, etwas gegen diese Entwicklung zu tun. »Pjotr hat sich das Leben genommen – und außerdem habe ich mich nur verteidigt. Hast du gewusst, dass er Arkadin angeheuert hat, um mich zu töten? Was hättest du an meiner Stelle getan?«
    »Es hätte andere Möglichkeiten gegeben«, erwiderte Sever, »aber für dich gibt es nur Auge um Auge. Für einen Muslim hast du eine Menge alttestamentarisches jüdisches Gedankengut in dir. Und jetzt wendet sich diese Auffassung von Gerechtigkeit offenbar gegen dich. Arkadin wird dich umbringen, wenn er dich in die Finger kriegt.« Sever lachte. »Ich bin jetzt der Einzige, der dich retten kann. Das hat schon eine gewisse Ironie, nicht wahr? Du tötest meinen Sohn, und jetzt liegt dein Leben in meiner Hand.«
    »Wir hatten immer die Macht, einander zu töten.« Ikupow bemühte sich immer noch, das Gespräch auf eine sachliche Ebene zu lenken. »Es gab Opfer auf beiden Seiten – bedauerlich, aber unvermeidlich. Es ist viel passiert, aber im Grunde ist alles beim Alten geblieben. Das Einzige, was wirklich etwas ändern wird, ist Long Beach.«
    »Und genau da liegt das Problem«, sagte Sever. »Ich habe vorhin Arthur Hauser verhört, unseren Mann in der Stahlfirma. Er wurde natürlich von meinen Leuten überwacht. Heute Vormittag bekam er kalte Füße, und er hat sich mit jemandem von Black River getroffen. Ich habe eine Weile gebraucht, um ihn zum Reden zu bringen, aber dann hat er alles gestanden. Er hat dieser Frau – Moira Trevor – von dem Softwarefehler erzählt.«
    »Dann weiß Black River also Bescheid.«
    »Wenn sie’s wissen«, sagte Sever, »so unternehmen sie jedenfalls nichts dagegen. Hauser hat außerdem gesagt, dass sie sich von NextGen zurückgezogen haben. Black River ist nicht mehr für die Sicherheitsvorkehrungen zuständig.«
    »Wer denn?«
    »Das spielt keine Rolle«, meinte Sever. »Entscheidend ist, dass der Tanker weniger als einen Tag von der kalifornischen Küste entfernt ist. Mein Software-Ingenieur ist an Bord und bereit. Die Frage ist, ob diese Frau von Black River auf eigene Faust aktiv wird.«
    Ikupow runzelte die Stirn. »Warum sollte sie? Du kennst Black River genauso gut wie ich, sie operieren immer als Team.«
    »Das stimmt schon, aber diese Trevor hätte längst zu ihrem neuen Einsatz aufbrechen sollen; meine Leute melden aber, dass sie immer noch in München ist.«
    »Vielleicht nimmt sie sich einen Tag frei.«
    »Aber vielleicht unternimmt sie auch etwas wegen dieses

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