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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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LNG- Kupplungssystems in den Frachtbereich des Jets verladen wurden. Der Laster war offenbar mit Verspätung gekommen, und der Verladevorgang war immer eine langwierige Sache. Weder Kaller noch NextGen konnten sich in diesem späten Stadium einen Unfall leisten.
    Moira zeigte einem Angehörigen der Crew unten an der Treppe ihren NextGen-Ausweis. Er nickte lächelnd und hieß sie beide an Bord willkommen. Moira atmete erleichtert auf. Jetzt stand nur noch der zehnstündige Flug nach Long Beach zwischen ihnen und dem Anschlag der Schwarzen Legion.
    Doch als sie sich dem oberen Ende der Treppe näherten, trat eine Gestalt aus dem Flugzeug hervor. Der Mann stand in der Tür und sah auf sie hinunter.
    »Moira«, sagte Noah, »was tust du hier? Warum sitzt du nicht im Flugzeug nach Damaskus?«
    Manfred Holger, Ikupows Mann bei der Bundespolizei, erwartete sie an der Kontrollstelle des Frachtterminals, stieg zu ihnen in den Wagen, und sie fuhren weiter. Ikupow hatte ihn mit Severs Handy angerufen. Er war gerade im Begriff gewesen, seinen Dienst zu beenden, hatte aber seine Uniform zum Glück noch nicht ausgezogen.
    »Das ist kein Problem«, sagte Holger eifrig. »Ich muss nur die aktuellen Unterlagen überprüfen, um zu sehen, ob sie dabei ist.«
    »Das reicht nicht«, erwiderte Ikupow. »Sie könnte unter einem Pseudonym reisen.«
    »Gut, dann gehe ich an Bord und überprüfe alle Pässe.« Holger saß vorne auf dem Beifahrersitz. Er drehte sich zu Ikupow um. »Wenn diese Moira Trevor tatsächlich an Bord ist – was soll ich dann tun?«
    »Hol sie aus dem Flugzeug«, sagte Sever, ohne zu überlegen.
    Holger sah Ikupow fragend an, der nur nickte. Ikupows Gesicht war aschgrau, die Schmerzen schienen wieder stärker zu werden.
    »Bring sie zu uns her«, fugte Sever hinzu.
    Holger nahm ihre Reisepässe und sorgte dafür, dass sie rasch durch die Sicherheitskontrollen kamen. Der Mercedes hielt in einiger Entfernung von dem Flugzeug mit dem Next- Gen-Logo, das immer noch beladen wurde. Der Fahrer platzierte den Wagen so, dass er von dem Lastwagen verdeckt wurde und von niemandem gesehen werden konnte, der in die Maschine einstieg oder bereits drinnen saß.
    Holger nickte, stieg aus dem Wagen und schritt über das Rollfeld zur Treppe.
    »Kriminalpolizei«, sagte Arkadin, als er mit dem Polizeiwagen bei der Kontrollstelle des Frachtterminals anhielt. »Wir haben Grund zur Annahme, dass ein Mann, der heute Nachmittag zwei Leute ermordet hat, hierher geflohen ist.«
    Die Wachmänner winkten ihn durch, ohne nach dem Ausweis zu fragen. Der Wagen genügte ihnen als Beweis. Als Arkadin am Parkplatz vorbei auf das Rollfeld fuhr, sah er den Jet, der mit Kisten aus dem NextGen-Laster beladen wurde, und in einiger Entfernung den schwarzen Mercedes, den er sofort erkannte. Er lenkte den Polizeiwagen hinter den Mercedes und starrte ihn einige Augenblicke an, als wäre der Wagen selbst sein Feind.
    Er sah zwei männliche Gestalten auf dem Rücksitz. Einer der beiden musste Ikupow sein. Er fragte sich, mit welcher seiner Pistolen er seinen ehemaligen Mentor erschießen sollte – mit der SIG Sauer 9mm, der Luger oder der SIG Mosquito Kaliber ‚22. Es kam ganz darauf an, wie und wo er ihn treffen wollte. Stas Kuzin hatte er damals in die Knie geschossen, um ihn leiden zu sehen, aber das war eine andere Zeit und auch ein ganz anderer Ort gewesen. Der Flughafen war ein öffentlicher Raum, und im angrenzenden Passagierterminal wimmelte es von Sicherheitskräften. Nur weil es ihm gelungen war, als »Kriminalpolizist« hierher vorzudringen, durfte er es trotzdem nicht übertreiben. Nein, er musste ihn schnell und sauber töten. Alles, was er wollte, war, Ikupow in die Augen zu sehen, wenn er starb, damit der Mann wusste, wer sein Leben beendete und warum.
    Im Gegensatz zu seiner Abrechnung mit Kuzin war Arkadin diesmal völlig bewusst, was er tat. Er sah die Notwendigkeit, dass der Sohn sich am Vater rächte für die Macht, die er über ihn ausgeübt hatte. Dass Arkadin kein Kind mehr war, als Mischa Semjon Ikupow zu ihm schickte, damit er sich seiner annahm, kam ihm nicht in den Sinn. Vom ersten Moment an hatte er Ikupow als eine Vaterfigur gesehen, er hatte ihm wie einem Vater gehorcht, hatte sein Urteil akzeptiert, seine Sicht der Welt übernommen und war ihm treu ergeben gewesen. Und jetzt musste Ikupow für die Sünde bezahlen, die er an ihm begangen hatte.
    »Als du nicht zu deinem vorgesehenen Flug erschienen bist, habe ich mir gleich

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