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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Bourne so viele unterschiedliche Meinungen darüber gehört hatte, wer nun der Schwarzen Legion angehörte und wer nicht.
    Sever wirkte klein und gebrechlich, älter, als er an Jahren war. Eine Kugel vom Kaliber ‚22 hatte ihn in die Brust getroffen. Bourne tastete nach seinem Puls und überprüfte, ob er noch atmete. Der Mann lebte noch.
    »Ich rufe einen Krankenwagen«, sagte der Beamte.
    »Tun Sie, was Sie tun müssen«, sagte Bourne und hob Sever auf seine Schulter. »Ich nehme den hier mit.«
    Er überließ es dem Beamten, sich um den Tatort zu kümmern, und schritt über das Rollfeld und schließlich die Treppe zum Flugzeug hinauf.
    »Machen wir, dass wir wegkommen«, sagte er, als er Sever quer über drei Sitze legte.
    »Was ist mit ihm passiert?«, fragte Moira schockiert. »Lebt er oder ist er tot?«
    Bourne kniete sich zu seinem alten Mentor. »Er atmet noch.« Während er das Hemd des Professors aufriss, sagte er zu Moira: »Sorg dafür, dass wir starten, ja? Wir müssen schnell weg von hier.«
    Moira nickte. Sie ging durch den Mittelgang nach vorne und sprach mit einer der Flugbegleiterinnen, die sofort loslief, um einen Erste-Hilfe-Koffer zu holen. Die Tür zum Cockpit war noch offen, und Moira gab dem Kapitän die Anweisung, unverzüglich zu starten.
    Keine fünf Minuten später hatte man die mobile Treppe entfernt, und der Jet rollte ans Ende der Startbahn. Im nächsten Augenblick kam die Starterlaubnis vom Tower. Die Triebwerke heulten auf, und der Jet donnerte mit wachsender Geschwindigkeit über die Rollbahn. Dann hob er ab, das Fahrwerk wurde eingezogen, die Landeklappen ein Stück weit eingefahren, und die Maschine stieg zum Himmel hinauf, der purpurrot und gelb glühte von der untergehenden Sonne.

Kapitel dreiundvierzig
     
    »Ist er tot?« Sever blickte zu Bourne auf, der seine Wunde in der Brust reinigte.
    »Meinen Sie Semjon?«
    »Ja. Semjon. Ist er tot?«
    »Ja, beide. Ikupow und der Fahrer.«
    Bourne hielt Sever fest, während er die Wunde mit Alkohol desinfizierte. Die Kugel hatte keine inneren Organe getroffen, doch die Verletzung musste extrem schmerzhaft sein. Bourne trug eine antiseptische Salbe auf. »Wer hat auf euch geschossen?«
    »Arkadin.« Der Schmerz trieb Sever die Tränen in die Augen, und sie liefen ihm über die Wangen. »Aus irgendeinem Grund ist der Mann zum Psychopathen geworden. Vielleicht war er das sowieso immer schon. Allah, tut das weh!« Er machte ein paar flache Atemzüge, bevor er weitersprach. »Er kam wie aus dem Nichts. Der Fahrer sagte: ›Ein Polizeiwagen hat hinter uns angehaltene Er hat das Fenster heruntergelassen, und im nächsten Moment schießt ihm jemand mitten ins Gesicht. Semjon und ich konnten überhaupt nichts tun. Arkadin war sofort im Wagen und hat auch auf mich geschossen. Aber ich bin mir sicher, dass es ihm um Semjon ging.«
    Bourne konnte sich denken, was in Kirschs Wohnung passiert sein musste. »Ikupow hat diese Frau erschossen, Devra.«
    Sever drückte die Augen zu. Er hatte Mühe, einigermaßen gleichmäßig zu atmen. »Na und? Arkadin hat sich noch nie darum gekümmert, was aus seinen Frauen wurde.«
    »Aber diese war ihm wichtig«, erwiderte Bourne, während er ihm den Verband anlegte.
    Sever starrte Bourne ungläubig an. »Das Merkwürdigste war, dass er Semjon, glaube ich, ›Vater‹ genannt hat. Semjon hat das nicht verstanden.«
    »Und jetzt wird er es nie verstehen.«
    »Sparen Sie sich die Mühe; lassen Sie mich sterben, verdammt!«, sagte Sever unwirsch. »Für mich spielt es keine Rolle mehr, ob ich lebe oder sterbe.«
    Bourne fixierte den Verband.
    »Was passiert ist, ist passiert. Das Schicksal ist besiegelt; es gibt nichts mehr, was Sie oder sonst jemand tun könnte, um es zu ändern.«
    Bourne setzte sich auf einen Platz gegenüber von Sever. Er bemerkte, dass Moira neben ihm stand und zuhörte. Der Verrat des Professors zeigte wieder einmal, dass es keine letzte Sicherheit gab, wenn man persönliche Gefühle in sein Leben ließ.
    »Jason.« Severs Stimme klang nun schwächer. »Ich wollte Sie nicht hintergehen.«
    »Oh doch, das wollten Sie, Professor, denn das ist alles, was Sie je getan haben.«
    »Aber Sie sind für mich tatsächlich fast wie ein Sohn geworden.«
    »So wie Arkadin für Ikupow.«
    Mit großer Mühe schüttelte Sever den Kopf. »Arkadin ist wahnsinnig. Vielleicht sind sie’s beide, vielleicht haben sie sich deshalb gefunden.«
    Bourne beugte sich zu ihm vor. »Ich möchte Sie etwas fragen, Professor.

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