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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Nischni Tagil weggekommen bin. Und das werde ich auch nie.«
    Ikupow lächelte, weil er glaubte, die Botschaft seines Schützlings verstanden zu haben. »Du willst mich nicht töten, Leonid Danilowitsch. Ich bin dein einziger Freund. Ohne mich bist du nichts.«
    »Ich war immer nur nichts«, sagte Arkadin, als er den Abzug drückte. »Und jetzt bist du auch nichts.«
    Dann stieg er aus dem Mercedes und schritt über das Rollfeld zu dem Lastwagen, wo die Leute von NextGen fast fertig waren mit dem Verladen der Kisten ins Flugzeug. Ohne dass es jemand sah, kletterte er auf die Hebebühne und wartete auf eine günstige Gelegenheit, um an Bord zu springen. Hinter einem Stapel Kisten setzte er sich auf den Boden, während sich die Türen schlössen und ihn im Frachtraum der Maschine einsperrten.
    Bourne sah den deutschen Beamten kommen und hatte sofort den Verdacht, dass da etwas nicht stimmte. Es gab keinen Grund, dass ein Beamter der Bundespolizei an Bord kommen sollte. Da erkannte er das Gesicht des Mannes. Er sagte zu Moira, dass sie ins Flugzeug gehen solle, dann stellte er sich vor die Tür, als der Mann die Treppe heraufkam.
    »Ich muss noch einmal die Pässe kontrollieren«, sagte der Beamte, als er zu Bourne trat.
    »Die Pässe sind schon kontrolliert worden, mein Herr.«
    »Trotzdem, aus Sicherheitsgründen ist noch eine Kontrolle nötig.« Der Mann streckte die Hand aus. »Ihren Pass, bitte. Und dann werde ich die Pässe der anderen Passagiere an Bord überprüfen.«
    »Erkennen Sie mich nicht, mein Herr?«
    »Bitte.« Der Beamte legte die Hand an den Griff der Luger, die er im Halfter trug. »Sie behindern hier eine Amtshandlung. Glauben Sie mir, ich nehme Sie in Gewahrsam, wenn Sie mir nicht sofort Ihren Reisepass zeigen und zur Seite gehen.«
    »Hier ist mein Pass, mein Herr.« Bourne öffnete ihn auf der letzten Seite und zeigte auf eine Stelle auf der Innenseite des Einbands. »Und hier haben Sie einen kleinen Sender eingeklebt.«
    »Was ist das für eine Anschuldigung? Sie haben keinerlei Beweise …«
    Bourne zog den winzigen Peilsender hervor. »Ich glaube Ihnen nicht, dass Ihre Behörde Sie geschickt hat. Ich glaube, dass derselbe, der Sie angewiesen hat, mir den Sender in den Pass zu stecken, Sie auch dafür bezahlt, jetzt die Pässe zu kontrollieren.« Bourne packte den Mann am Ellbogen. »Gehen wir doch zu Ihrem Vorgesetzten und fragen wir ihn, ob er Sie hergeschickt hat.«
    Der Beamte richtete sich entrüstet auf. »Ich gehe nirgend- wohin mit Ihnen. Ich habe meine Arbeit zu machen.«
    »Ich auch.«
    Bourne drückte dem Mann seine Finger in das Nervenbündel über dem Ellbogen. »Ziehen Sie die Pistole, wenn Sie unbedingt müssen«, sagte Bourne, »aber machen Sie sich auf die Konsequenzen gefasst.«
    Die harte Fassade des Mannes bröckelte schließlich, und darunter kam Angst zum Vorschein. Sein rundes Gesicht er- blasste und begann zu schwitzen.
    »Was wollen Sie von mir?«, sagte er, als sie über das Rollfeld gingen.
    »Bringen Sie mich zu Ihrem Auftraggeber.«
    Der Mann machte noch einen verzweifelten Versuch, Widerstand zu leisten. »Sie glauben doch nicht, dass er hier ist.«
    »Ich gebe zu, ich war mir nicht sicher, bis Sie das jetzt gesagt haben. Jetzt weiß ich, dass er hier ist.« Bourne schüttelte den Mann durch. »Also, bringen Sie mich zu ihm.«
    Der Mann nickte resignierend. Er machte sich zweifellos Sorgen um seine unmittelbare Zukunft. Mit etwas schnelleren Schritten führte er Bourne um das Flugzeug herum. In diesem Augenblick erwachte der NextGen-Lastwagen brummend zum Leben und fuhr von der Maschine weg. Da sah Bourne den schwarzen Mercedes und dahinter einen Polizeiwagen.
    »Wo kommt dieser Polizeiwagen her?« Der Mann riss sich von Bourne los und lief auf die beiden Autos zu.
    Bourne sah, dass die Fahrertüren beider Autos offen standen, als er hinter dem Mann herlief. Aus der Nähe erkannten sie sofort, dass niemand im Polizeiwagen saß, doch als sie zum Mercedes kamen, sahen sie den Fahrer quer über dem Beifahrersitz liegen.
    Bourne zog die hintere Tür auf und sah Ikupow, dem die Schädeldecke weggeschossen worden war. Ein zweiter Mann war nach vorne gegen den Vordersitz gesunken. Als Bourne ihn vorsichtig zurückzog, sah er, dass es Dominic Specter war – oder vielmehr Asher Sever –, und in diesem Augenblick war ihm alles klar. Hinter der Fassade ihrer Feindschaft waren die beiden Männer insgeheim Verbündete. Das beantwortete viele Fragen, nicht zuletzt die, warum

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