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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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wegen der reichen Kunst, die man hier zu sehen bekam, sondern auch wegen der eleganten Formen des Palazzos selbst. Ganz besonders gefiel ihr der offene Raum beim Eingang und die Tatsache, dass selbst jetzt, wo auf der Mall ganze Horden von Touristen unterwegs waren, das Museum eine Oase der Ruhe darstellte. Wenn es ihr im Büro einmal zu hektisch wurde, dann kam sie hierher, um zur Ruhe zu kommen. Zehn Minuten Jadefiguren aus der Sung-Dynastie zu betrachten war wie Balsam für ihre Seele.
    Als sie sich der Nordseite der Mall näherte, suchte sie die Menge vor dem Eingang der Freer Gallery ab und glaubte unter all den stämmigen Männern aus dem Mittelwesten mit ihrem typisch abgehackten Akzent, den herumflitzenden Kindern und ihren lachenden Müttern und den Teenagern mit ihren unvermeidlichen iPods auch die elegante Gestalt von Veronica Hart zu erspähen, die am Eingang vorbeiging und dann wieder zurückkam.
    Sie trat auf die Straße, doch die Hupe eines herankommenden Autos ließ sie rasch auf den Bürgersteig zurückweichen. In diesem Augenblick klingelte ihr Handy.
    »Was denkst du dir dabei?«, hörte sie Bournes Stimme an ihrem Ohr.
    »Jason?«
    »Warum kommst du auch zu diesem Treffen?«
    Dummerweise blickte sie sich um; sie würde ihn niemals entdecken, das wusste sie genau.
    »Veronica Hart hat gemeint, ich soll mitkommen. Außerdem muss ich mit dir sprechen. Wir beide – die DCI und ich.«
    »Worüber?«
    Soraya holte tief Luft. »Typhons Lauscher haben eine Serie von sehr beunruhigenden Gesprächen aufgefangen, die auf einen unmittelbar bevorstehenden Terroranschlag in einer Stadt an der Ostküste hindeuten. Das Problem ist, dass das alles ist, was wir wissen. Noch schlimmer ist, dass die Gespräche zwischen zwei Gruppen laufen, über die wir nicht das Geringste wissen. Es war meine Idee, dich anzuheuern, damit du diese Leute findest und den Anschlag verhinderst.«
    »Das ist nicht gerade viel, was ihr da habt«, sagte Bourne.
    »Aber das macht nichts. Die Gruppe, um die es hier geht, ist die Schwarze Legion.«
    »An der Uni habe ich mich mit den Verbindungen zwischen bestimmten islamischen Extremisten und dem Nationalsozialismus beschäftigt. Aber das kann unmöglich dieselbe Schwarze Legion sein. Was von der Gruppe übrig blieb, wurde aufgelöst, als Nazi-Deutschland fiel.«
    »Es ist aber dieselbe Gruppe«, erwiderte Bourne. »Ich weiß auch nicht, wie sie’s geschafft haben, zu überleben, aber es gibt sie noch. Drei ihrer Mitglieder haben heute früh versucht, Professor Specter zu entführen. Einer von ihnen hatte die typische Tätowierung am Arm.«
    »Die drei Pferdeköpfe mit dem Totenkopf?«
    »Ja.« Bourne schilderte ihr genau, was passiert war. »Sieh dir den Toten im Leichenhaus an.«
    »Das werde ich machen«, sagte Soraya. »Aber wie kann die Schwarze Legion so lange im Untergrund überlebt haben, ohne entdeckt zu werden?«
    »Sie haben mächtige internationale Helfer«, erklärte Bourne. »Die Östliche Bruderschaft.«
    »Das klingt ein bisschen weit hergeholt«, meinte Soraya skeptisch. »Die Östliche Bruderschaft bemüht sich doch beispielhaft um die islamisch-westlichen Beziehungen.«
    »Trotzdem – meine Quelle ist absolut sicher.«
    »Großer Gott, was hast du gemacht, seit du nicht mehr in der CI bist?«
    »Ich war nie wirklich in der CI«, entgegnete er brüsk, »und jetzt nenne ich dir auch gleich einen guten Grund dafür. Du sagst, du willst mit mir reden, aber ich glaube nicht, dass du dafür ein halbes Dutzend Agenten brauchst.«
    Soraya erstarrte. »Agenten?« Sie befand sich nun auf der Mall und musste sich sehr beherrschen, um sich nicht umzublicken. »Da sind keine CI-Agenten.«
    »Woher weißt du das?«
    »Die DCI hätt’s mir gesagt …«
    »Warum sollte sie dir irgendwas sagen? Wir zwei kennen uns schon lange, du und ich.«
    »Das stimmt.« Sie ging weiter. »Aber heute ist etwas passiert, das mich glauben lässt, dass die Agenten, die du gesehen hast, von der NSA sind.« Sie schilderte ihm, wie sie und die Direktorin von der Cl-Zentrale bis zum Restaurant beschattet worden waren. Sie erzählte ihm auch, dass Verteidigungsminister Halliday und Luther LaValle vorhatten, die CI dem Pentagon-Geheimdienst einzuverleiben.
    »Das könnte stimmen«, meinte Bourne, »wenn’s nur zwei wären. Aber sechs? Nein, da steckt noch etwas anderes dahinter, etwas, von dem wir beide nichts wissen.«
    »Was zum Beispiel?«
    »Die Agenten sind genau rund um den Eingang postiert«,

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