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Das Bourne Duell

Das Bourne Duell

Titel: Das Bourne Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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glaubst oder nicht.« Marks holte tief Luft. »Jason, verdammt … was ist denn los?«
    »Ich hab jetzt keine Zeit, um …«
    »Hör zu, ich bin in London, um herauszufinden, was im Vesper-Klub passiert ist.«
    »Peter, das im Vesper-Klub ist gestern Abend passiert. Wenn du wirklich in London bist …«
    »Ja, bin ich. Ich fahre gerade zum Vesper-Klub.«
    »Du warst schon im Flugzeug, als ich im Klub war, also erzähl mir keine Märchen, Peter. Für wen arbeitest du jetzt?«
    »Willard.«
    »Also Treadstone.«
    »Ja. Wir arbeiten für dieselbe …«
    »Ich habe mit Treadstone nichts mehr zu tun, oder mit Willard. Wenn ich Willard das nächste Mal sehe, dann drehe ich ihm den Hals um. Er hat mich in eine Falle rennen lassen. Warum hat er das getan, Peter?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Auf Wiedersehen, Peter.«
    »Warte! Leg nicht auf, ich muss dich sehen.«
    Einige Augenblicke sagte keiner ein Wort, und Marks stellte fest, dass seine Hand so stark schwitzte, dass ihm das Handy fast entglitt. »Jason, bitte. Es ist wichtig.«
    »Willst du mich denn gar nicht fragen, warum ich mit dem Mann zusammen war, der Diego Herrera niedergestochen hat?«
    »Du kannst es mir sagen, wenn du willst. Aber ehrlich gesagt, es ist mir egal. Ich weiß, dass du gute Gründe gehabt haben musst.«
    »Gute Antwort. Willard hat dich gut ausgebildet.«
    »Du hast natürlich recht, Willard ist ein Arschloch. Er würde alles tun, damit Treadstone weiterläuft.«
    »Warum?«
    Marks zögerte. Es hatte ihm von Anfang an nicht gefallen, sich mit Willard einzulassen, aber er war davon ausgegangen, dass ihm nichts anderes übrig blieb. Und Willard hatte geschickt ausgenutzt, dass er es Danziger und seinem Chef Bud Halliday heimzahlen wollte. Als Willard ihm versprach, dass er einen Weg finden würde, Halliday und Danziger zu Fall zu bringen, war er dabei. Aber Willard hatte einen Fehler gemacht, als er von Marks verlangte, Bourne zu verraten. Willard kannte keinerlei Loyalität, außer der zu Treadstone, deshalb konnte er sich gar nicht vorstellen, dass
es auch so etwas wie persönliche Loyalität gab und wie stark sie sein konnte.
    Er holte tief Luft und sagte: »Willard will dich und Arkadin zusammenbringen, damit er ein für alle Mal klären kann, welche Ausbildungsmethode von Treadstone die bessere ist. Wenn Arkadin dich tötet, dann kehrt er zur ursprünglichen Methode zurück, mit ein paar kleinen Abänderungen, und fängt an, Rekruten danach auszubilden.«
    »Und wenn ich Arkadin töte?«
    »Dann, Jason, will er dich studieren, um herauszufinden, inwieweit dich deine Amnesie verändert hat, damit er das Ausbildungsprogramm entsprechend anpassen kann.«
    »Wie einen Affen im Käfig.«
    »Ich fürchte, ja.«
    »Und du sollst mich nach Washington zurückbringen?«
    »Nein, so einfach ist das nicht. Aber wenn wir uns treffen können, dann erkläre ich dir alles.«
    »Vielleicht, Peter. Wenn ich glaube, dass ich dir trauen kann.«
    »Das kannst du, Jason. Absolut«, versicherte Marks voller Überzeugung. »Wann können wir uns …?«
    »Nicht jetzt. Im Moment gibt es etwas Wichtigeres, du musst mir alles über Coven sagen, was du weißt – wie er arbeitet, welche Eigenheiten er hat und wozu er fähig ist, wenn’s hart auf hart kommt.«
     
    Bourne hörte Peter Marks zu und prägte sich jedes Detail ein. Dann sagte er ihm, dass er sich wieder melden würde, und beendete das Gespräch. Eine Zeit lang
konzentrierte er sich nur auf den Verkehr und ließ seinem Unterbewusstsein Zeit, sich mit dem Problem zu beschäftigen – nämlich, wie er Coven unschädlich machen konnte, ohne Chrissie und Scarlett in Gefahr zu bringen.
    Dann sah er eine Ausschilderung zur George Street und erinnerte sich augenblicklich an seinen Nachmittag in Oxford. Doch seine Gedanken gingen nicht zu Chrissie und Professor Giles zurück. Nein, so als wäre es gestern gewesen, erinnerte er sich an seinen Besuch im Centre for the Study of Ancient Documents an der Old Boys’ School in der George Street in Oxford. Er war als David Webb dort, als Gastprofessor für Linguistik, aber in seinem Inneren hatte die Bourne-Identität das Kommando übernommen. Er wusste – auch wenn er nicht hätte sagen können, woher  –, dass er damals noch im Besitz des Laptops war, den er Jalal Essai gestohlen hatte. Er erinnerte sich auch noch daran, dass er das Centre aufgesucht hatte. Aber aus welchem Grund? Er musste irgendeiner Frage nachgegangen sein, die ihn beschäftigte. Eines wusste

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