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Das Bourne Duell

Das Bourne Duell

Titel: Das Bourne Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Beruhigungsmittel gegeben hatte.
    »Der Erste-Hilfe-Kasten ist aus dem Kofferraum von Dads Auto«, sagte Chrissie, als Scarlett nach Verbandszeug und Mercurochrom kramte. »Er war sein Leben lang ein Jäger.«
    Bourne saß mit gekreuzten Beinen auf dem Teppich, während ihn Scarlett versorgte.
    »Die Wunde ist sauber«, sagte Professor Atherton über seinen eigenen Patienten. »Die Kugel ist glatt durchgegangen, die Gefahr einer Infektion ist also nicht groß.« Er nahm das Mercurochrom von Scarlett, träufelte es auf zwei sterile Mullbinden für die Eintritts-und
die Austrittswunde und verband die Wunden fachgerecht. »Ich habe schon viel schlimmere Sachen gesehen«, erklärte er. »Wichtig ist nur, dass er sich ausruht und so bald wie möglich eine Infusion bekommt. Er hat viel Blut verloren, obwohl er noch viel mehr verloren hätte, wenn das Bein nicht abgebunden worden wäre.«
    Als er fertig war, wandte er sich Bourne zu. »Sie sehen beschissen aus, wie immer Sie heißen.«
    »Professor, ich muss Sie etwas fragen.«
    Der alte Mann schnaubte verächtlich. »Ist das alles, was Sie können, junger Mann – Fragen stellen?« Er legte eine Hand auf die Armlehne von Marks’ Stuhl und zog sich daran hoch. »Also, Sie können mich fragen, was Sie wollen, aber das heißt noch lange nicht, dass ich Ihnen antworte.«
    Bourne stand ebenfalls auf. »Hatte Tracy einen Bruder?«
    »Was?«
    Chrissie runzelte die Stirn. »Adam, ich habe Ihnen doch schon gesagt, dass ich außer Tracy keine …«
    Bourne hob eine Hand, um sie zu unterbrechen. »Ich frage Ihren Vater nicht, ob Sie und Ihre Schwester einen Bruder hatten. Ich frage, ob Tracy einen Bruder hatte.«
    Ein hasserfüllter Ausdruck trat in Professor Athertons Gesicht. »Verflucht und zugenäht, junger Mann, früher hätte ich Ihnen für eine solche Frage eine gescheuert.«
    »Sie haben meine Frage nicht beantwortet. Hatte Tracy einen Bruder?«
    Das Gesicht des Professors verdunkelte sich noch mehr. »Sie meinen einen Halbbruder.«
    Chrissie trat näher an die beiden Männer heran, die sich gegenüberstanden, als wollten sie gleich aufeinander losgehen. »Adam, wie kommen Sie auf …?«
    »Jetzt reg dich nicht auf wegen nichts«, wischte ihr Vater ihren Einwand beiseite. Zu Bourne gewandt sagte er: »Sie wollen wissen, ob ich mit einer anderen Frau ein Verhältnis hatte und es Folgen hatte?«
    »Genau das.«
    »Nein«, sagte Professor Atherton. »Ich habe die Mutter der Mädchen immer geliebt und ich bin ihr schon länger treu, als ich mich erinnern kann.« Er schüttelte den Kopf. »Was Sie da sagen, ist blühender Unsinn.«
    Bourne blieb unbeeindruckt. »Tracy hat für einen gefährlichen Mann gearbeitet. Ich habe mich gefragt, warum sie das getan hat, weil sie nämlich niemals freiwillig für ihn gearbeitet hätte. Dann erfuhr ich, dass Tracy diesem Mann erzählt hatte, dass ihr Bruder in Schwierigkeiten sei.«
    Professor Athertons Haltung veränderte sich dramatisch. Die Farbe wich aus seinem Gesicht, und er wäre möglicherweise umgekippt, wenn Chrissie ihn nicht gestützt hätte. Mit etwas Mühe geleitete sie ihn zu dem Stuhl gegenüber von Marks.
    »Dad?« Sie kniete sich zu ihm und hielt seine kalte Hand in der ihren. »Was bedeutet das? Gibt es einen Bruder, von dem ich nichts weiß?«
    Der alte Mann schüttelte betroffen den Kopf. »Ich hatte keine Ahnung, dass sie’s weiß«, murmelte er wie zu sich selbst. »Wie zum Teufel hat sie es herausgefunden?«
    »Dann stimmt es also.« Chrissie warf Bourne einen kurzen Blick zu, dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit
wieder ihrem Vater zu. »Warum habt ihr’s uns nicht gesagt, du und Mum?«
    Professor Atherton seufzte tief, dann fuhr er sich mit der Hand über die schweißnasse Stirn. Er sah seine Tochter verständnislos an, als würde er sie nicht kennen oder als erwartete er, jemand anders zu sehen.
    »Ich will nicht darüber reden.«
    »Aber du musst.« Sie richtete sich auf und beugte sich über ihn, wie um ihren Worten noch mehr Gewicht zu verleihen. »Du hast keine Wahl mehr, Dad. Du musst mir von ihm erzählen.«
    Ihr Vater schwieg und starrte ausdruckslos vor sich hin.
    »Wie heißt er?«, drängte sie. »Kannst du mir nicht einmal das sagen?«
    Ihr Vater vermied es, ihr in die Augen zu sehen. »Er hat keinen Namen.«
    Chrissie zuckte zurück, als hätte er sie ins Gesicht geschlagen. »Das verstehe ich nicht.«
    »Da gibt es nichts zu verstehen«, sagte Professor Atherton. »Dein Bruder wurde tot

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