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Das Bourne Duell

Das Bourne Duell

Titel: Das Bourne Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Tür stehen. Er trug einen teuren dreiteiligen Anzug und blank polierte englische Schuhe mit Lochverzierungen. Obwohl es draußen wolkenlos war, hatte er einen ordentlich zusammengerollten Regenschirm bei sich.
    »Ms. Trevor, nehme ich an?«
    Sie sah ihn überrascht an. Er hatte Haare wie Stahlborsten, schwarze Augen und einen Akzent, den sie nicht genau zuordnen konnte. In der Hand hielt er eine einfache braune Papiertüte, die sie argwöhnisch betrachtete. »Und Sie sind?«
    »Binns.« Er streckte ihr die Hand entgegen. »Lionel Binns.«
    »Lionel? Das ist nicht Ihr Ernst – kein Mensch heißt heutzutage noch Lionel.«
    Er sah sie an, ohne mit der Wimper zu zucken. »Darf ich eintreten, Ms. Trevor?«
    »Aus welchem Grund, wenn ich fragen darf?«
    »Ich bin hier, um Ihnen ein Angebot zu machen.«
    Sie zögerte einen Augenblick, dann nickte sie. Er trat fast ohne sichtbare Bewegung über die Schwelle.
    »Du meine Güte«, sagte er, sich umblickend. »Wie sieht’s denn hier aus?«
    »Desolation Row.«
    Binns sah sie mit einem flüchtigen Lächeln an. »Ich bin auch ein Fan des frühen Dylan.«
    »Was kann ich für Sie tun, Mr. Binns?«
    Sie spannte sich an, als er die braune Papiertüte hochhob und öffnete.
    Er nahm zwei Pappbecher heraus. »Ich habe uns Kardamomtee mitgebracht«, sagte er.
    Der erste Anhaltspunkt. »Wie nett«, sagte Moira und nahm ihren Tee entgegen. Sie nahm den Plastikdeckel ab und warf einen Blick hinein. Der Tee war blass von der Milch. Sie nahm einen Schluck. Und sehr süß. »Danke.«
    »Ms. Trevor, ich bin Anwalt. Mein Klient würde Sie gern engagieren.«
    Sie blickte sich in dem trostlosen Büroraum um. »Ich könnte Arbeit gebrauchen.«
    »Mein Klient möchte, dass Sie einen Laptop finden, der ihm gestohlen wurde.«
    Moira, die gerade den Becher an die Lippen führte, hielt mitten in der Bewegung inne. Ihre kaffeebraunen Augen musterten Binns aufmerksam. Sie hatte das ausdrucksvolle Gesicht einer starken Persönlichkeit.
    »Sie müssen mich mit einem Privatdetektiv verwechseln. Davon gibt es jede Menge hier in der Stadt, und jeder von ihnen würde gern …«
    »Mein Klient will Sie, Ms. Trevor. Nur Sie.«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Da ist er aber bei mir an der falschen Adresse. Tut mir leid. Das ist nicht mein Gebiet.«
    »Oh, ich glaube doch.« Da war nichts Dunkles oder Bedrohliches in Binns’ Gesicht. »Korrigieren Sie mich, wenn ich etwas Falsches sage. Sie haben überaus erfolgreich für Black River gearbeitet. Nach Ihrer Kündigung gründeten Sie Ihre eigene Sicherheitsfirma, indem Sie die besten Leute von Ihrem früheren Arbeitgeber abwarben. Sie gaben nicht nach, als Black River Sie einzuschüchtern versuchte – nein, Sie haben sich gewehrt und hatten wesentlichen Anteil daran, dass die kriminellen Machenschaften der Firma ans Licht kamen. Ihr
ehemaliger Chef Noah Perlis ist tot, Black River wurde aufgelöst und zwei der Gründer stehen unter Anklage. Das ist doch so weit richtig, nicht wahr?«
    Moira staunte, sagte aber nichts.
    »Für meinen Klienten«, fuhr er fort, »sind Sie die ideale Kandidatin, um seinen gestohlenen Laptop zu finden.«
    »Und wo ist Ihr Klient zu Hause?«
    Binns sah sie lächelnd an. »Haben Sie Interesse? Das Honorar wäre übrigens recht stattlich.«
    »Geld interessiert mich nicht.«
    »Obwohl Sie Arbeit gebrauchen könnten?« Binns legte den Kopf auf die Seite. »Aber ich wollte auch gar nicht vom Geld reden, obwohl das Honorar zur Gänze im Voraus bezahlt wird. Nein, Ms. Trevor, ich wollte von etwas reden, das für Sie viel wertvoller ist.« Er sah sich in dem leeren Büroraum um. »Ich spreche von dem Grund, warum Sie hier ausziehen.«
    Moira erstarrte, ihr Herz begann schneller zu schlagen. »Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
    »Sie haben einen Verräter in Ihrer Firma«, fügte Binns ohne zu zögern hinzu. »Jemand, der auf der Gehaltsliste der NSA steht.«
    Moira runzelte misstrauisch die Stirn. »Wer ist Ihr Klient, Mr. Binns?«
    »Ich bin nicht befugt, seine Identität preiszugeben.«
    »Dann dürfen Sie mir wohl auch nicht sagen, woher er so viel über mich weiß?«
    Binns breitete die Hände aus.
    Sie nickte. »Gut. Ich finde meinen verdammten Verräter selber.«
    Ihre Antwort zauberte ein verschlagenes Lächeln auf
Binns’ Gesicht. »Mein Klient hat mir gesagt, dass Sie so reagieren würden. Ich habe es nicht geglaubt, jetzt schulde ich ihm tausend Dollar.«
    »Ich bin sicher, das können Sie auf irgendein Honorar

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