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Das Bourne Duell

Das Bourne Duell

Titel: Das Bourne Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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»Sag mir bitte, wie viele feindliche Männer kannst du da draußen sehen?«
    Bourne ging zu ihr und spürte ihre Wärme, als wäre sie ein Motor, der schon lange auf Hochtouren lief. Von diesem hohen Aussichtspunkt konnte er einige Straßen überblicken, mitsamt den Menschen, die darauf unterwegs waren.
    »Irgendwas zwischen drei und neun, genauer kann
ich es nicht schätzen«, sagte er nach einigen Minuten. »Welcher von ihnen wird mich töten?«
    »Keiner von ihnen.«
    »Dann wird es Arkadin sein.«
    Tanirt legte den Kopf auf die Seite. »Dieser Arkadin wird zwar der Vorbote sein, aber er ist es nicht, der dich tötet.«
    Bourne wandte sich ihr zu. »Wer ist es dann?«
    »Bourne, weißt du, wer du bist?«
    Er kannte sie schon gut genug, um zu wissen, dass sie keine Antwort erwartete.
    »Irgendetwas ist mit dir geschehen«, fuhr Tanirt fort. »Du warst zuerst ein Mensch, jetzt bist du zwei.«
    Sie legte eine Hand auf seine Brust, und sein Herz schien für einen Moment stehen zu bleiben – oder vielmehr pochte es so schnell, dass es einen Schlag übersprang. Er hielt den Atem an.
    »Diese zwei sind ganz einfach unvereinbar. Darum tobt ein Krieg in dir drin, ein Krieg, der zu deinem Tod führen wird.«
    »Tanirt …«
    Sie nahm die Hand von seiner Brust, und er fühlte sich, als würde er in einem Sumpf versinken.
    »Der Vorbote – dieser Arkadin – wird mit dem Menschen nach Tineghir kommen, der dich töten wird. Es ist jemand, den du kennst, vielleicht sogar sehr gut. Es ist eine Frau.«
    »Moira? Ist ihr Name Moira?«
    Tanirt schüttelte den Kopf. »Eine Ägypterin.«
    Soraya!
    »Das … das ist nicht möglich.«
    Tanirt sah ihn mit ihrem unergründlichen Lächeln
an. »Das ist das Rätsel, das du lösen musst, Bourne. Einer in dir kann es nicht glauben. Aber der andere weiß sehr wohl, dass es möglich ist.«
    Bourne konnte sich nicht erinnern, dass er sich jemals so ratlos gefühlt hatte wie in diesem Augenblick. »Was soll ich tun?«
    Tanirt nahm seine Hand in die ihre. »Wie du reagierst, was du tun wirst – davon wird es abhängen, ob du überlebst oder stirbst.«

NEUNUNDZWANZIG
    »Alles Gute zum Geburtstag«, sagte M. Errol Danziger, als er Bud Halliday am Telefon erreichte.
    »Mein Geburtstag war vor ein paar Monaten«, entgegnete der Verteidigungsminister. »Was wollen Sie?«
    »Ich warte unten in meinem Wagen.«
    »Ich hab zu tun.«
    »Das hier wird Sie interessieren.«
    Da war etwas in Danzigers Stimme, das ihn daran hinderte, einfach aufzulegen. Halliday rief seinen Assistenten an und wies ihn an, seinen Terminkalender für die nächste Stunde freizumachen. Dann nahm er seinen Mantel und ging die Treppe hinunter. Als er durch das Gelände des Pentagons schritt, nickten ihm die Sicherheitsleute ehrerbietig zu. Er lächelte denen zu, die er mit Namen kannte.
    Er stieg zu Danziger in den Wagen. »Ich hoffe, Sie haben wirklich etwas Interessantes.«
    »Es ist mehr als nur interessant«, versicherte Danziger, »glauben Sie mir.«
    Zwanzig Minuten später hielten sie vor einem Gebäudekomplex in der Massachusetts Avenue SE an. Danziger, der auf der Seite des Randsteins saß, stieg aus und öffnete seinem Chef die Autotür.
    »Nummer siebenundzwanzig?«, sagte Halliday, als er und Danziger die Stufen zu einem der modernen Backsteingebäude des General Health Campus hinaufstiegen. »Wer ist denn gestorben?« In Gebäude Nummer 27 war das Büro des Chefpathologen des Bezirks untergebracht.
    Danziger lachte. »Ein Freund von Ihnen.«
    Sie passierten zwei Sicherheitskontrollen und fuhren mit einem großen, mit Stahl ausgekleideten Aufzug in den Keller hinunter. In der Kabine stank es nach Reinigungsmittel, außerdem war da ein widerlicher süßlicher Geruch, von dem Halliday gar nicht wissen wollte, was es war.
    Sie wurden bereits erwartet. Ein schmächtiger Mann mit Brille, einer Nase wie ein Schnabel und einem mürrischen Gesicht nickte ihnen zu und führte sie durch den Kühlraum. Er ging eine lange Reihe von Stahltüren entlang, bis er vor einer stehen blieb, aufmachte und eine Schublade mit einer Leiche herauszog. Danziger machte ihm ein Zeichen, und der Mann zog das Tuch zurück.
    »Heilige Mutter Gottes«, stieß Halliday hervor, »ist das Frederick Willard?«
    »Genau der.« Danziger sah aus, als könnte er in die Luft springen vor Freude.
    Halliday trat einen Schritt näher. Er zog einen kleinen Spiegel hervor und hielt ihn unter Willards Nasenlöcher. »Kein Atem.« Er wandte sich dem

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