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Das Bourne Duell

Das Bourne Duell

Titel: Das Bourne Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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ihn wie ein Blitz: Er war ebenfalls ein Teil dieser Konstellation. Laut Suparwita hatte Holly den Ring von ihrem Vater bekommen; Perlis hatte sie umgebracht, um den Ring an sich zu bringen, und jetzt hatte er ihn. Langsam nahm er den Ring aus der Tasche und drehte ihn zwischen den Fingern. Was bedeutete die Gravur?
    Wieder betrachtete er das Foto mit den drei jungen Leuten – Perlis, Diego und Holly –, so als könnte es ihm etwas über sie erzählen. Was war das für eine Freundschaft, die die drei verband? War es eine sexuelle Dreierbeziehung, eine rein körperliche Anziehung, die Perlis nicht wirklich etwas bedeutete, oder hatte er sich aus einem ganz bestimmten Grund mit Holly angefreundet? Und was hatten die drei mit Tracy zu tun? Irgendetwas ging hier vor, was Bourne nicht verstand, etwas Intimes und gleichzeitig Abstoßendes. Eines wusste er mit Sicherheit: Er musste herausfinden, wie diese vier Menschen miteinander verbunden waren, wenn er das Geheimnis des Rings ergründen wollte.
     
    Der Mann, den man in der CI-Operationsabteilung unter dem Namen Coven kannte, war gerade rechtzeitig auf Bali angekommen, um Bourne nach London folgen zu können. Er saß nun in seinem Mietwagen und beobachtete mit seinem Fernglas das Fenster im ersten Stock, hinter dem sich Noah Perlis’ Wohnung befand. Die Vorhänge bewegten sich ganz leicht, und er versuchte zu erkennen, wer in der Wohnung war. Vor sich in seinem Schoß hatte er die Akte von Perlis, die er angefordert hatte, als PDF-Datei. Er wusste nun alles über Perlis, was die CI wusste – was leider nicht besonders viel war, aber immerhin genug, um sich zu fragen, warum Perlis für Jason Bourne so interessant war. Sein ursprünglicher Auftrag lautete, Bourne zu überwältigen und in Handschellen in die CI-Zentrale zu bringen  – doch die Änderung kam, nachdem er die Akte über Perlis angefordert hatte. DCI Danziger rief ihn an und wollte ganz genau wissen, warum er sich für Perlis interessierte. Normalerweise steckte Coven seine Nase nicht in die Angelegenheiten seiner Vorgesetzten; er zog es vor, seine Arbeit zu machen – schnell, sauber und effizient – und sich wieder zurückzuziehen, ohne Fragen zu stellen. Aber aus irgendeinem Grund, den er selbst nicht hätte benennen können, war es in diesem Fall anders. In dem Moment, als DCI Danziger die Kontrolle über die Operation übernahm, läuteten bei ihm alle Alarmglocken. Der DCI verstärkte seinen Verdacht und entfachte seine Neugier, als er den Auftrag abänderte: Coven sollte nun herausfinden, welche Verbindung zwischen Bourne und Perlis bestand, bevor er den abtrünnigen Agenten festnahm.
    Jetzt, um die Mittagsstunde, war es dunkel geworden
in London. Die tief hängenden Wolken ließen die ersten Tropfen fallen, dann begann es so richtig zu regnen, und das Wasser floss in kleinen Bächen über den Rinnstein. Der Regen trommelte auf das Autodach und gegen die Windschutzscheibe und tauchte die Welt in ein eintöniges Grau.
    Coven war weder dafür noch dagegen gewesen, als der Wechsel an der Führungsspitze der CI kam. Seine Arbeit spielte sich weit weg vom Machtzentrum ab, und er glaubte nicht, dass sich daran etwas ändern würde, egal wer den Laden leitete. Aber das war, bevor DCI Danziger auf einmal neue Befehle ausgab, was Coven für zumindest unprofessionell hielt und was im schlimmsten Fall katastrophale Folgen nach sich ziehen konnte.
    Mit zusammengekniffenen Augen beobachtete er, wie Bourne aus dem Haus kam. Coven fragte sich wieder einmal, was DCI Danziger eigentlich bezweckte. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass ein DCI irgendwelche geheimen Pläne verfolgte, aber dieser Mann war neu im Amt, er war nicht innerhalb der Organisation groß geworden und hatte sich nicht die Loyalität von Leuten wie Coven verdient, die jeden Tag aufs Neue ihr Leben aufs Spiel setzten. Die Vorstellung, dass dieser Eindringling ihn vielleicht für seine persönlichen Zwecke missbrauchte, machte Coven stinksauer. Und so beschloss er, als er Bourne aus dem Haus kommen sah, die Sache auf seine Weise durchzuziehen und auf DCI Danziger und seine geheimen Pläne zu pfeifen. Wenn Bourne etwas hatte, was Danziger unbedingt haben wollte, dann würde Coven es sich selbst holen.
     
    »Die ganze Geschichte meiner Familie ist auf diesem Laptop«, sagte Jalal Essai.
    »Das wäre kaum ein Grund für Black River und die NSA, den Laptop zu stehlen«, entgegnete Moira.
    »Nein, natürlich nicht.«
    Essai seufzte und lehnte

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