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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Ästhetik. Für das Jagdfieber, für die Freude am Wortwechsel!«
    »Wenn wir je heiraten, werde ich dich den Rest meines Lebens ernähren müssen, du großer Geschäftsmann.«
    Gelegenheiten werden sich bieten. Du musst sie erkennen und schnell handeln. Marie ging auf die zwei Studenten zu.
    »Bitte entschuldigen Sie«, sagte sie, hauptsächlich dem Mädchen zugewandt. »Ich habe Sie reden hören …«
    »War ich nicht großartig ?«, unterbrach sie der junge Mann.
    »Sehr wortgewandt«, erwiderte Marie. »Aber ich fürchte, dass Ihre Freundin Recht hat. Diese T-Shirts haben ihn ganz bestimmt weniger als fünfundzwanzig Cent das Stück gekostet.«
    »Vierhundert Prozent«, sagte das Mädchen und nickte.
    »Ich bin von Banausen umgeben!«, schrie der junge Mann. »Ich studiere Kunstgeschichte. Eines Tages werde ich das Metropolitan-Museum leiten!«
    »Versuch bloß nicht, es zu kaufen«, sagte das Mädchen und wandte sich wieder Marie zu. »Tut mir Leid, wir sind nicht verrückt, uns macht das nur einen Riesenspaß. Wir haben Sie unterbrochen.«
    »Mir ist das wirklich ausgesprochen peinlich, aber mein Flugzeug hat sich um einen Tag verspätet, und ich habe meine Gruppe nach China verpasst. Das Hotel ist voll, und jetzt hätte ich gerne …«
    »Eine Bleibe brauchen Sie?«, unterbrach sie der Kunststudent.
    »Ja. Offen gestanden, ich habe nicht allzu viel Geld. Ich bin Handelsschullehrerin und komme aus Maine – Betriebswirtschaft, muss ich leider gestehen.«
    »Keine Ursache«, sagte das Mädchen und lächelte.
    »Morgen kann ich mich meiner Gruppe anschließen, aber eben leider erst morgen.«

    »Wir können Ihnen helfen, nicht wahr, Lacy?«
    »Natürlich können wir das. Unser College hat eine Übereinkunft mit der chinesischen Universität von Hongkong.«
    »Der Zimmerservice ist zwar nicht besonders, aber der Preis stimmt«, sagte der junge Mann. »Drei US-Dollar pro Nacht. Aber, heiliger Strohsack, die sind vielleicht vorsintflutlich!«
    »Er meint, dass sie hier ziemlich puritanisch sind. Die Geschlechter schlafen getrennt.«
    »›Boys und Girls zusammen‹«, sang der Kunststudent. »Den Teufel sind sie!«, fügte er dann hinzu.
     
    Marie saß auf der Pritsche in dem riesigen Raum, dessen Decke bestimmt fünfzehn Meter hoch war; wahrscheinlich handelte es sich um eine Turnhalle. Rings um sie junge Frauen, manche schlafend, manche nicht. Die meisten waren still, aber ein paar schnarchten, andere zündeten sich Zigaretten an, und gelegentlich hörte man eine zur Toilette schlurfen, wo die Neonbeleuchtung eingeschaltet war. Sie war unter Kindern, und sie wäre jetzt auch gern ein Kind gewesen, frei von den Schrecken, die überall waren. David, ich brauche dich! Du glaubst, ich sei so stark, aber, Liebling, ich schaffe das nicht! Was soll ich tun? Wie soll ich es tun?
    Studiere alles. Du wirst etwas finden, was du gebrauchen kannst. Jason Bourne.

13.
    Regen peitschte vom Himmel, schlug Krater in den Sand und klatschte gegen die Scheinwerfer, die die bizarren Statuen an der Repulse Bay anstrahlten – riesenhafte Standbilder chinesischer Götter, zornige Götzen Asiens in wütenden Posen, von denen manche bis zu zehn Meter hoch aufragten. Der finstere Strand war verlassen, aber in dem alten Hotel, oben an der Straße, und dem Hamburger-Restaurant, das wie die Faust aufs Auge hierher passte, drängten sich Menschenmassen. Es waren Spaziergänger, zufällige Passanten, Touristen ebenso wie Bewohner der Insel, die auf einen abendlichen Drink oder um eine Kleinigkeit zu essen zur Bucht heruntergekommen waren, um von dort aus die drohenden Statuen zu betrachten, die dastanden, als würden sie alle bösen Geister vertreiben, die sonst vielleicht plötzlich aus dem Meer heraussteigen könnten. Der Wolkenbruch hatte die Spaziergänger nach drinnen getrieben. Bis auf die Haut durchnässt, kauerte Bourne in den Sträuchern vor dem Sockel eines besonders wild blickenden Götzenbilds auf halbem Wege zum Strand. Er wischte sich den Regen vom Gesicht und starrte zu den Betonstufen hinüber, die zum Eingang des alten Kolonialhotels führten. Er wartete auf den dritten Namen auf der Liste des Taipan.
     
    Der erste Mann hatte versucht, ihn auf der Star-Fähre, dem vereinbarten Treffpunkt, in die Falle zu locken. Aber Jason, der dieselben Kleider trug wie in der Ummauerten Stadt, hatte die zwei Komplizen des Mannes entdeckt. Es war nicht so leicht, wie nach Männern mit Funkgeräten Ausschau zu halten, aber schwierig war

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