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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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es auch nicht gewesen. Nach der dritten Fahrt quer über das Hafenbecken, als Bourne immer noch nicht an dem vereinbarten Fenster an
der Steuerbordseite aufgetaucht war, waren dieselben zwei Männer zweimal an seinem Kontaktmann vorbeigegangen, wobei jeder ein paar Worte sagte und dann wieder Position bezog, ohne den Chef aus dem Auge zu lassen. Jason hatte gewartet, bis die Fähre sich dem Pier näherte und die Passagiere sich in Massen auf die Rampe im Bug zuschoben. Den Chinesen zur Rechten hatte er mit einem Nierenschlag kampfunfähig gemacht, als der in der Menge an ihm vorüberging, und hatte dem Mann dann noch mit dem schweren Briefbeschwerer aus Messing einen Schlag auf den Hinterkopf versetzt; die Passagiere schoben sich unterdessen in der schwachen Beleuchtung vorbei, ohne etwas zu bemerken. Dann war Bourne quer durch die sich leerenden Bänke zur anderen Seite gegangen, hatte sich vor dem zweiten Mann aufgebaut, ihm die Pistole in den Magen gedrückt und ihn gezwungen, zum Heck zu gehen. Dort hatte er den Mann über die Reling gedrückt und ihn über Bord geschoben, als die Schiffssirene durch die Nacht hallte und die Fähre am Pier von Kowloon anlegte. Dann war er zu seinem Kontaktmann an dem verlassenen Fenster mittschiffs zurückgekehrt.
    »Sie haben Wort gehalten«, sagte Jason. »Ich fürchte, ich habe mich verspätet.«
    »Sie sind der Mann, der angerufen hat?« Die Augen des Kontaktmannes musterten Bournes schäbige Kleidung.
    »Der bin ich.«
    »Sie sehen aber nicht wie ein Mann mit dem Geld aus, das Sie am Telefon erwähnten.«
    »Diese Meinung ist Ihr gutes Recht.« Bourne zog ein Bündel amerikanischer Banknoten heraus, lauter Tausender, wie man sehen konnte, als er das Bündel aufklappte.
    »Sie sind der Mann.« Der Chinese hatte schnell über Jasons Schulter geblickt. »Was wollen Sie?«, fragte der Mann ängstlich.
    »Informationen über jemanden, der sich Jason Bourne nennt und für Geld Aufträge annimmt.«
    »Da sind Sie an den Falschen geraten.«
    »Ich zahle großzügig.«

    »Ich habe nichts zu verkaufen.«
    »Ich denke doch.« Bourne hatte das Geld weggesteckt und seine Waffe herausgezogen und sich näher an den Mann herangeschoben, während die Passagiere aus Kowloon an Bord strömten. »Sie sagen mir entweder das, was ich wissen möchte, und lassen sich dafür bezahlen, oder Sie werden sich gezwungen sehen, es mir zu sagen, um am Leben zu bleiben.«
    »Ich weiß nur eins«, protestierte der Chinese. »Meine Leute würden ihn nicht mit der Feuerzange anfassen!«
    »Warum?«
    »Das ist nicht derselbe Mann!«
    »Was haben Sie gesagt?« Jason hielt den Atem an und behielt den Mann scharf im Auge.
    »Er geht Risiken ein, die er früher nie eingegangen wäre.« Wieder blickte der Chinese an Bourne vorbei. Am Haaransatz brach ihm der Schweiß aus. »Nach zwei Jahren kommt er zurück. Wer weiß, was geschehen ist? Alkohol, Drogen, Krankheiten von Huren, wer weiß?«
    »Was meinen Sie mit Risiken?«
    »Das meine ich! Er geht in ein Varieté in Tsim Sha Tsui – dort war eine Schlägerei, die Polizei war schon unterwegs. Trotzdem geht er hinein und tötet fünf Männer! Man hätte ihn fangen können, die Spur zu seinen Auftraggebern zurückverfolgen! Vor zwei Jahren hätte er so etwas nicht getan.«
    »Vielleicht haben Sie die Reihenfolge durcheinander gebracht«, sagte Jason Bourne. »Es könnte doch sein, dass er hineingegangen ist – und mit der Schlägerei angefangen hat. Und dann tötet er als jener Mann und geht als ein anderer weg und entkommt in der Verwirrung.«
    Der Asiate starrte kurz in Jasons Augen und sah sich dann noch einmal die schäbigen, schlecht sitzenden Kleider des anderen an. Er wirkte jetzt plötzlich viel verängstigter als vorher. »Ja, das könnte sein«, sagte er mit zitternder Stimme, und sein Kopf ruckte nach rechts und gleich darauf nach links.
    »Wie kann man diesen Bourne erreichen?«

    »Ich weiß es nicht, das schwöre ich bei den Geistern ! Warum stellen Sie mir diese Fragen?«
    »Wie?«, wiederholte Jason und beugte sich so weit vor, dass seine Stirn die des Chinesen berührte. Gleichzeitig drückte seine Waffe gegen den Unterleib des Asiaten. »Sagen Sie mir, wo!«
    »Beim Heiland der Christen …«
    »Verdammt, den meine ich nicht! Bourne! «
    »Macao! Man flüstert, dass er von Macao aus arbeitet. Das ist alles, was ich weiß, das schwöre ich!« Wieder blickte er in seiner Panik nach rechts und links.
    »Wenn Sie Ihre zwei Männer suchen, dann

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