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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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des Chinesen vor und katapultierte Bourne vom Pflaster. Er traf Jason am linken Schenkel und setzte mit dem linken Fuß nach, schmetterte ihn Bourne in den Leib, und dann stand er mit ausgestreckten, starren Händen da, und sein muskulöser Körper bewegte sich fließend, ja elegant, im Halbkreis.
    Was dann folgte, war ein Kampf von Tieren, von zwei trainierten Killern, jede Bewegung war wohl überlegt, jeder Schlag tödlich, wenn er sein Ziel voll traf. Der eine kämpfte um sein Leben, der andere um das Überleben und die Erlösung … und um die Frau, ohne die er nicht leben konnte, nicht leben wollte ! Schließlich gaben Größe und Gewicht und ein Motiv, das über das bloße Überleben hinausging, den Ausschlag.
    Gegen die Wand gepresst, schwitzend und angeschlagen, mit Blutfäden in den Mundwinkeln, hielt Bourne den Hals des Chinesen von hinten umfasst. Das linke Knie hatte er dem Mann ins Kreuz gepresst, und das rechte Bein um die Fesseln des Chinesen geschlungen.

    »Sie wissen, was als Nächstes kommt!«, flüsterte er auf chinesisch, die Worte sorgfältig voneinander absetzend, um ihnen noch mehr Nachdruck zu verleihen. »Ich brauche nur zuzudrücken, dann bricht Ihnen das Rückgrat durch. Keine angenehme Art zu sterben. Und Sie brauchen nicht zu sterben. Sie können leben. Sie können leben mit mehr Geld, als der Franzose Ihnen je zahlen würde. Ich gebe Ihnen mein Wort, der Franzose und sein Killer werden verschwinden. Wählen Sie. Jetzt! « Jason drückte fester zu; die Adern am Hals des Mannes drohten zu bersten.
    »Ja, ja!«, schrie der Chinese. »Ich will leben, nicht sterben!«
     
    Sie saßen in der dunklen Passage, die Rücken an die Wand gelehnt, und rauchten. Der Mann sprach fließend englisch, er hatte es von den Schwestern in einer portugiesischen katholischen Schule gelernt.
    »Sie sind sehr gut, das wissen Sie«, sagte Bourne und wischte sich das Blut von den Lippen.
    »Ich bin der Champion von Macao, deshalb bezahlt mich der Franzose. Aber Sie haben mich besiegt. Ich bin entehrt, ganz gleich, was geschieht.«
    »Das sind Sie nicht. Ich kenne nur ein paar schmutzige Tricks mehr als Sie. Dort, wo man Sie ausgebildet hat, werden die nicht gelehrt, und das ist auch richtig so. Außerdem wird es nie jemand erfahren.«
    »Aber ich bin jung! Sie sind alt.«
    »So weit würde ich nicht gehen. Außerdem halte ich mich recht gut in Form, das verdanke ich einem verrückten Arzt, der mir sagt, was ich tun muss. Wie alt glauben Sie denn, dass ich bin?«
    »Sie sind über dreißig !«
    »Zugegeben.«
    »Alt!«
    »Danke.«
    »Sie sind auch sehr stark, sehr schwer – aber es kommt noch etwas hinzu. Ich bin geistig gesund. Das sind Sie nicht !«

    »Vielleicht.« Jason drückte seine Zigarette auf dem Pflaster aus. »Wir wollen vernünftig miteinander reden«, sagte er und zog Geld aus der Tasche. »Mir war das ernst, was ich gesagt habe. Ich werde Sie gut bezahlen. … Wo ist der Franzose?«
    »Es ist nicht alles im Gleichgewicht.«
    »Was meinen Sie?«
    »Gleichgewicht ist wichtig.«
    »Das weiß ich, aber ich verstehe Sie nicht.«
    »Die Harmonie ist gestört, und der Franzose ist zornig. Wie viel werden Sie mir bezahlen?«
    »Wie viel können Sie mir sagen?«
    »Wo der Franzose und sein Meuchelmörder morgen Abend sein werden.«
    »Zehntausend amerikanische Dollar.«
    »Aiya!«
    »Aber nur, wenn Sie mich dort hinbringen.«
    »Es ist jenseits der Grenze!«
    »Ich habe ein Visum für Shenzen. Es gilt noch drei Tage.«
    »Das könnte helfen, aber es gilt nicht für den Übergang bei Guandong.«
    »Dann müssen Sie sich etwas einfallen lassen. Zehntausend amerikanische Dollar.«
    »Ich werde mir etwas einfallen lassen.« Der Chinese hielt inne, und seine Augen musterten das Geld, das der Amerikaner ihm hinhielt.
    »Kann ich einen – ich glaube, Sie nennen das Vorschuss – haben?«
    »Fünfhundert Dollar, mehr nicht.«
    »Die Verhandlungen an der Grenze werden viel mehr kosten.«
    »Dann rufen Sie mich an. Ich bringe Ihnen das Geld.«
    »Wo soll ich anrufen?«
    »Besorgen Sie mir ein Hotelzimmer hier in Macao. Ich lege mein Geld dort in den Safe.«
    »Das Lisboa.«
    »Nein, nicht das Lisboa. Dort kann ich nicht hin. Irgendwo anders.«

    »Kein Problem. Helfen Sie mir aufstehen … Nein! Es ist besser für meine Würde, wenn ich keine Hilfe brauche.«
    »Wie Sie wollen«, sagte Jason Bourne.
     
    Catherine Staples saß an ihrem Schreibtisch, den stummen Telefonhörer immer noch in der Hand. Sie sah ihn

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