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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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eigentlich eine Ahnung, was Sie getan haben?«
    »Das ist Ihre Geschichte, Delta. Lassen Sie mich die meine zu Ende erzählen.«
    »Aber bitte mit Sinn und Verstand … Echo . So hießen Sie doch, nicht wahr? Echo?« Die Erinnerungen kamen zurück.
    »Ja, so hieß ich. Sie haben Saigon einmal gesagt, dass Sie nicht ohne den ›alten Echo‹ reisen können. Ich musste bei Ihrem Team sein, weil ich erkannte, wann es mit den Stämmen und den Dorfhäuptlingen Schwierigkeiten geben würde, weil ich das besser konnte als die anderen – aber das hatte wenig mit dem Symbol für mich zu tun. Natürlich war daran nichts Mythologisches. Ich hatte zehn
Jahre in den Kolonien gelebt. Ich wusste, wann die Quansie logen.«
    »Erzählen Sie Ihre Geschichte zu Ende«, befahl Bourne.
    »Verrat«, sagte d’Anjou mit ausgebreiteten Händen. »So wie man Sie geschaffen hat, habe ich mir meinen eigenen Jason Bourne geschaffen. Und so wie Sie verrückt wurden, geschah es auch mit meinem Geschöpf. Er wandte sich gegen mich; er wurde die Realität, die meine Erfindung war. Nicht Galatea, Delta – er wurde zu Frankensteins Monster, ohne die Qualen, die jene Kreatur litt. Er brach mit mir und begann, für sich selbst zu denken, für sich selbst zu handeln. Als er seine Verzweiflung überwunden hatte – mit meiner unschätzbaren Hilfe und dem Messer eines Chirurgen  –, wurde er wieder so autoritär, so arrogant, so hässlich wie früher. Er hält mich für eine Null. Das hat er mir ins Gesicht geschrien, ›eine Null‹! Ein bedeutungsloses Nichts, das ihn benutzt hat. Ich, der ich ihn geschaffen habe!«
    »Sie meinen, er handelt seine Verträge selbst aus?«
    »Perverse Verträge, absurd und ungemein gefährlich.«
    »Aber ich habe seine Spur durch Sie gefunden, durch Ihr Arrangement im Kam-Pek-Casino. Tisch fünf. Die Telefonnummer eines Hotels in Macao und ein Name.«
    »Eine Kontaktmethode, die er mit Vergnügen beibehält. Warum auch nicht? Sie ist so gut wie sicher, und was kann ich tun? Soll ich zu den Behörden gehen und sagen: ›Hören Sie, Gentlemen, da gibt es diesen Burschen, für den ich irgendwie verantwortlich bin – er besteht darauf, sich meine Arrangements zunutze zu machen, damit er gegen Geld morden kann.‹ Sogar meinen Verbindungsmann benutzt er.«
    »Den Zhongguo ren mit den schnellen Händen und den noch schnelleren Füßen?«
    D’Anjou sah Jason an. »So haben Sie es also angestellt, so haben Sie hierher gefunden? Delta versteht sich also immer noch auf sein Handwerk, n’est-ce pas ? Lebt der Mann?«
    »Ja, das tut er, und er ist zehntausend Dollar reicher.«
    »Er ist ein geldgieriger cochon. Aber ich kann ihn nur schlecht kritisieren, schließlich habe ich ihn selbst benutzt.
Ich habe ihm fünfhundert dafür bezahlt, dass er eine Botschaft entgegennahm und überbrachte.«
    »Die Ihr Geschöpf heute Nacht hierher gelockt hat, damit Sie es töten konnten? Wie konnten Sie so sicher sein, dass er kommt?«
    »Ein Instinkt aus meiner Medusazeit und rudimentäres Wissen um eine außergewöhnliche Liaison, die er eingegangen ist, ein Kontrakt, der für ihn so einträglich und zugleich so gefährlich ist, dass er ganz Hongkong in den Krieg stürzen und die ganze Kronkolonie lahm legen könnte.«
    »Die Theorie habe ich schon einmal gehört«, sagte Jason, indem er sich an McAllisters Worte an jenem Abend in Maine erinnerte, »und ich glaube sie immer noch nicht. Wenn Killer sich gegenseitig umbringen, sind sie gewöhnlich diejenigen, die verlieren. Sie jagen sich in die Luft, und dann kommen die Informanten aus dem Unterholz und denken, sie könnten die nächsten sein.«
    »Wenn die Opfer sich auf ein so bequemes Schema beschränken lassen, haben Sie sicherlich Recht. Aber nicht, wenn zu ihnen ein mächtiger Politiker aus einer riesigen, angriffslustigen Nation gehört.«
    Bourne starrte d’Anjou an. »China?«, fragte er leise.
    Der Franzose nickte. »Fünf Männer sind in Tsim Sha Tsui ermordet worden …«
    »Das weiß ich.«
    »Vier der Leichen waren ohne Bedeutung. Nicht die fünfte. Das war ein Vizepremierminister der Volksrepublik.«
    »Du großer Gott!« Jason runzelte die Stirn, und plötzlich drängte sich ihm das Bild eines Wagens auf. Ein Wagen mit verdunkelten Fenstern, in dem ein Meuchelmörder saß. Ein Dienstwagen der chinesischen Regierung.
    »Meine Gewährsleute sagen mir, dass die Drähte zwischen Government House und Beijing heiß gelaufen sind und dass am Ende die Staatsraison und das

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